50 weitere Stammzellspender in einem Jahr in fünf Landkreisen
„Wir zeigen gerne, dass die Stammzellspende für jeden Menschen machbar ist.“
Stefan Rabuser (Holzheim-Riedheim - er schenkte am 11. März einem 62jährigen Italien die Chance auf ein neues Leben), Cornelia Göbel (Rain), Alexander Strenge (Genderkingen), Ale-xander Osswald (Neuburg – er half im Oktober 2008 einem 22jährigen Osteuropäer), Markus Hamberger (Schrobenhausen), Benjamin Beutlrock (Baar) und zwei weitere namentlich nicht bekannte Spender, haben in letzter Zeit nur aus den beiden Rainer Aktionen ihre wert-vollen Stammzellen in alle Welt gesandt. Im Januar trafen sich bereits 7 junge Männer zum Fachsimpeln über ihre Stammzellspende; jetzt konnten sich weitere frischgebackenen Stammzellspender austauschen. Jede/r von ihnen war überrascht, als der Postbote einen Brief der DKMS ins Haus brachte, dass ihre genetischen Merkmale zu denen eines Patienten passen.
Aus allen benachbarten Landkreisen kamen die hilfsbereiten Menschen zu den Typisierungs-aktionen 2003 und 2007 nach Rain. Da bleibt es nicht aus, dass auch aus all diesen Landkrei-sen hilfsbereite Menschen Patienten die Chance auf ein neues Leben schenken können. So wurden aus der 1. Rainer Aktion vom 26.01.03 inzwischen 9 Stammzellspender gefunden und aus der 2. Aktion vom 11.11.07 ebenfalls bereits 8 Stammzellspender. Brigitte Lehenberger (Münster), die Initiatorin dieser Aktionen: „Aus allen von mir initiierten Aktionen mit inzwischen über 10 000 Typisierten haben inzwischen 52 Menschen gerne ihre wertvollen Stammzellen gespendet. Und jeden Monat kommt ein neuer dazu. Auch aus allen anderen Aktionen steigt die Zahl der gefundenen genetischen Zwillinge stetig. Das motiviert zum Weitermachen!“
Göbel Cornelia aus Rain
„Meinen Überstimmungsbrief brachte der Postbote einen Tag vor Sylvester 2009. Da geht man mit einem ganz anderen Gefühl ins neue Jahr“, so die 34jährige Cornelia Göbel aus Rain am Lech. Sie nahm auch gerne in Kauf, dass sie am Rosenmontag nicht am Faschingstreiben teilnehmen konnte, sondern im Entnahmesessel im Klinikum Nürnberg die wertvollen Stammzellen aus dem Blut filtern ließ. Nebenwirkungen: Bei ihr machten sich die angekündigten Grippesymptome als Gliederschmerzen bemerkbar. Diese waren aber mit der Stammzellentnahme sofort wieder weg. Geblieben ist das einzigartige Gefühl, jemandem die Chance auf ein neues Leben geschenkt zu haben. „Ich würde gern mal nach Amerika reisen, jetzt habe ich einfach mal meine Stammzellen vorausgeschickt!“ Sie freut sie sich über einen Brief der Ehefrau des 61jährigen Amerikaners (noch ohne Namen), dass es ihm gut geht.
Markus Hamberger aus Sandizell (Schrobenhausen)
„Leute, das könnt ihr auch!“ motiviert Markus Hamberger aus Sandizell (Schrobenhausen) Er ließ sich am 11.11.07 in Rain bei der Aktion für Florian und alle wartenden Patienten typi-sieren. Schon nach einem halben Jahr wurde er angeschrieben, dass er einem Patienten helfen könne. Aufgrund dessen wechselnden Gesundheitszustandes verschob die Stammzellspende bis zum 16.03.09. Selbst seine Blindarmoperation im Januar war für Markus Hamberger kein Hinderungsgrund, weiterhin als Spender zur Verfügung zu stehen. Er kannte das Thema Stammzellspende aus der Familie, da auch der Lebenspartner seiner Mutter be-reits Stammzellen für seine Schwester gespendet hatte. Der 24jährige Industriemechaniker spendete peripher (aus dem Blut). „Keine Nebenwirkungen – alles easy – und ein tolles Ge-fühl, jemanden die Chance ein neues Leben geschenkt zu haben“, vermeldet er. „Das ist eine prima Sache. Ich helfe gerne mit, weitere Menschen auf die Typisierung und Stammzell-spende aufmerksam zu machen.“
Alexander Strenge aus Genderkingen
Alexander Strenge war am 23.01.03 mit der Faschingsgarde aus Genderkingen in Rain. Die Garde bereicherte die damalige Typisierungsaktion mit ihrem schwungvollen Auftritt. Die meisten der jungen Leute ließen sich auch typisieren – darunter Alexander Strenge. Er wuss-te schon ein paar Jahre, dass er ggfs. für einen Patienten als Spender in Frage komme. Bis-her konnte dieser mit anderen Methoden behandelt werden, jetzt war seine einzige Überlebenschance die Stammzellspende seines passenden genetischen Zwillings. Am 16. April war es soweit. Für den jetzt 26jähige Physikstudent wären beide Entnahmearten o. K. gewesen. Mit der Knochenmarkspende aus dem Beckenknochen wurde er gleichzeitig in eine Studie der Uni-Klinik in Dresden einbezogen. „Alles lief prima“. Er wünscht seinem Patienten, einem 53jährigen Amerikaner alles Gute und hofft, dass er ihn einmal kennenlernen kann!
Benjamin Beutlrock aus Baar
Beim Treffen war ‚frischgebackener‘ Stammzellspender Benjamin Beutlrock aus Baar. Er spendete am Montag, 22.06.09 Stammzellen aus dem Knochenmark. Seine Mutter, Ma-rianne Beutlrock, hatte 2007 initiiert, dass alle Vereine und viele Bürger aus Baar mithalfen, ein möglichst großes finanzielles Polster zu schaffen, um viele Typisierungen der Baarer bei der Aktion am 11.11.07 finanzieren zu können. „Das war tolles Zusammenwirken in der Ge-meinde“, erinnert sich Brigitte Lehenberger. Es wurden schon einige Baarer Bürger ange-schrieben, deren erste genetische Merkmale mit denen von Patienten übereinstimmten. Bei Benjamin Beutlrock passten die Merkmale auch nach den Feintypisierungen bis ins kleinste Detail zu denen eines 52jährigen Amerikaners. Die Stammzellspende aus dem Beckenkno-chen war scheinbar die idealere Entnahmeart für seinen Patienten. „Die Punktionsstellen am Beckenknochen fühlten sich schon einige Zeit an wie geprellt. Aber als Fußballer bekommt man öfter eine Prellung ab. Das ist inzwischen vorbei.“ Jetzt hofft er mit seiner Familie, dass die Transplantation gut verlaufen ist und der Patient die Krankheit besiegen kann!
Herzlichen Dank!
Insgesamt haben in den fünf Landkreisen Augsburg, Neuburg-Schrobenhausen, Aichach-Friedberg, Donau-Ries und Dillingen seit Juli 2008 weitere 50 Stammzellspender Patienten die Chance auf ein neues Leben geschenkt. Stiegen beim Stammzellspendertreffen im Juli 2008 beim SV Münster noch 255 Luftballons für die Spender aus diesen 5 Landkreisen in die Luft, müssten es heuer schon 305 sein. Diese Welle der Hilfsbereitschaft machten frühere und aktuelle Aktionen in allen Landkreisen mit ihren Initiatoren möglich. Die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gGmbH bedankt sich bei allen, die dieses Engagement in irgendeiner Weise unterstützt haben.
Sie möchten sich auch typisieren lassen (mit einem Wangenabstrich) oder eine Aktion in Ihrem Freundeskreis, Betrieb, Verein, Ort starten? Infos und Unterstützung finden Sie bei den DKMS-Mitarbeitern in Tübingen (www.dkms.de) oder Telefon 07071/943-0. Gerne hilft vor Ort auch die ehrenamtliche Initiatorin für die DKMS, Brigitte Lehenberger, Tel. 08276/1567.
Ohne Finanzspritzen sind keine Typisierungen möglich. Deshalb ist weiterhin jede Spende herzlich willkommen auf das nordschwäbische DKMS-Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Rain, BLZ 722 617 54, Nr. 627 569; - vor allem auch für das diesjährige Schulprojekt der DKMS in Bayern (Infos ebenfalls unter www.dkms.de). Es wäre schön, wenn sich viele Schulen aus unserem Einzugsgebiet in irgendeiner Form beteiligen.
Bürgerreporter:in:Brigitte Lehenberger aus Münster (BY) |
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