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Zur Webseite Gibt es eine Templerkirche in Großen Linden? Diese Frage stellte sich Herr Faber vom Heimatkundlichen Arbeitskreis Linden . Auf dem Kirchengelände der evangelischen Kirche steht neben der romanischen Kirche noch ein kleines Fachwerkhaus, das seit 1986 als Gemeindehaus genutzt wird. Wieder so ein Fachwerkhaus in einer Kleinstadt könnte man denken. Dieses Fachwerkhaus hat aber einiges was andere Fachwerkhäuser nicht haben. Das massive Untergeschoss des alten Hauses gibt Rätsel. Bevor das Haus an die Kirchengemeinde verkauft wurde, diente es der Stadt als Rathaus, bis 1934 war es Schule. Der Umbau zur Schule erfolgte im Jahr 1848. Hier wurde das Gebäude ordentlich verändert. Wenn man Zeichnungen vor diesem Datum anschaut, erkennt man das Haus kaum noch. Es wurde das heutige Dach aufgesetzt und vor allem das Portal ist weg. Heute hat das Haus einen mächtigen Seiteneingang. An der Nordseite des Gebäudes ist das spätromanische Seitenportal erhalten. Das Portal der Südseite wurde ausgebaut und erst 1895 an der Kleinkinderschule wieder eingebaut. Eine mächtige Eingangstür, die eindeutig nicht zu dem Gebäude passt. Fügt man im Gedanken dieses Portal wieder ein und deckt den oberen Teil des Gebäudes ab erkennt man eine viereckige schlichte Kirche ohne Kirchturm. Vor 1848 war das Gebäude bereits einmal Ratsgebäude. Davor wurde es als Zehntscheune benutzt. Im Jahr 1611 wurde der erste vollständige Umbau des Gebäudes beschrieben. Das Gebäude bekam Fachwerk im Obergeschoss. Noch heute kann man auch dem Balken an der Südseite den Spruch lesen. AL DING AUF ERD VERGÄNGLICH IST ALLEIN DEIN WORT HER JESU CHRIST BLEIBT WAR BESTENDIG UND GERECHT OBWOHL DIE WELT DASELB VERSCHMECHT. WER CHRISTO GLAUBT UND IHM VERTRAUT DER HAT WEISLICH UND WOHL GEBAUT. AUFGERICHT DEN 10 DAG JULI ANNO DOMINI 1611. Ein Hinweiß auf die ursprüngliche Nutzung des Gebäudes? Ein Hinweiß auf die Geschichte der Templer in Linden ? Errichtet wurde das Gebäude zwischen 1200 und 1230 von den Tempelherren das ist bekannt. Ob diese ,, Zehntscheuer,, als Kirche oder Kapelle des geistlichen Ritterordens genutzt wurde, ist nicht bekannt. Der massive Sockel, das Untergeschoss und die spätromanischen Portale lassen diese Vermutung aber zu. Fest steht auch das die Tempelritter in Großen Linden Kranke betreuten und pflegten. Wann die Tempelherren Linden verließen, ist nicht bekannt. Der Orden der,, Armen Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem,, hatte zur Bauzeit des Gebäudes seinen Höhepunkt. Der Orden war alles andere als Arm und geriet in Missgunst des Französischen Königs Philipp IV der Schöne genannt. Dieser wollte an das Vermögen des Ordens, der an ihn keine Steuern zahlte. Durch Intrigen und falschen Beschuldigungen geriet der Orden auch beim Papst in Missgunst. Der Vorwurf der Ketzerei und der Sodomie stand im Raum. Am 14. September 1307 kam der Haftbefehl Philipps IV. Alle Templer ohne Ausnahme sind zu verhaften, gefangenzuhalten und dem Urteil der Kirche zuzuführen. Ihre Besitztümer und bewegliche Habe sei zu beschlagnahmen. Dieser Haftbefehl wurde unter Siegel und strengster Geheimhaltung verteilt. Die Tempelritter waren schließlich erfahrene Kämpfer und durften nicht gewarnt sein. Alle versiegelten Briefe wurden am Freitag, den 13. Oktober 1307 geöffnet und ein Gemetzel begann. Die Untersuchung der Inquisition zog sich über Jahre hin. Die Scheiterhaufen brannten. Am 22. März 1312 löste Papst Clemens V. auf dem Konzil von Vienne den Orden auf. Am 2. Mai 1312 wurden die Templergüter an die Johanniter überschrieben. Seit 2001 ist anerkannt, so auch vom Papst, dass die Anklage gegen die Templer als Ganzes jeder Grundlage entbehrte. Verfehlungen habe es nur von Einzelnen gegeben. Am 25. Oktober 2007 erfolgte die Freigabe der im 17. Jahrhundert verloren gegangenen Templerakte durch den Vatikan für die Öffentlichkeit. Ob Großen Linden da auch Erwähnung findet? Wir können sicher sein das der Heimatkundlichen Arbeitskreis Linden weiter arbeiten wird und in der Vergangenheit ihres Ortes neue Erkenntnisse vorweisen wird. Wer Interesse an diesem Ort hat, kann Führungen buchen. Führungen durch den Altteil des Stadtteiles Großen-Linden werden vom Heimatkundlichen Arbeitskreis Linden durchgeführt und können beim Ersten Vorsitzenden Helmut Faber, Telefon 06403/4802, angemeldet werden. Termine von Montag bis Samstag können individuell abgestimmt und gebucht werden. Die Führungskosten betragen 2,50 € pro Person, Mindestteilnehmerzahl 10 Personen. Für teilnehmende Kinder und Jugendliche sowie Mitglieder des Heimatkundlichen Arbeitskreises sind die Führungen kostenlos.
Wieder eine sehr schöne Doku,Danke !