Geraten im Fall Peggy Knobloch jetzt die üblichen Verdächtigen ins Visier?
Casablanca 1941: Captain Claude Renault gibt im Kino-Klassiker den Befehl “verhaften Sie die üblichen Verdächtigen“ und rettet so Rick nach dem Mord an Major Strasser und feiert das als “Beginn einer wunderbaren Freundschaft“.
Jonsdorf in Sachsen in den 90er-Jahren: Staatsanwalt Sebastian Matthieu lässt mit Millionenschaden einen Garten umgraben und ein Haus abreißen, um – letztlich ohne jeden Erfolg – im Fall Israel den Ehemann zu überführen, es bleibt ein “Mord ohne Leiche“, der Freistaat (Sachsen) muss Schadensersatz zahlen.
Lichtenberg 2013: die Staatsanwaltschaft Hof lässt den Garten von Robert E. (Klarname ist der Redaktion bekannt) umgraben. Robert E. – einer der üblichen Verdächtigen und vor allem nicht neu, denn er stand schon gleich nach der Tat im Focus der Ermittlungen, kannte die Familie, hatte Umgang mit Peggy. Sein Haus wurde schon damals untersucht. Er ist wegen pädophiler Vergehen rechtskräftig verurteilt und hat seine Strafe abgesessen. Mit der Vorgeschichte ist er ein hervorragender Ulvi 2.0, nachdem ein kürzlich eingereichter Wiederaufnahmeantrag Aussicht auf Erfolg hat und damit Justiz und Politik unter Zugzwang setzt. Allerdings: schon in seinem Verfahren war Peggy Prozessstoff und er konnte nicht überführt werden, soll bei Nennung des Namens in Tränen ausgebrochen sein.
Intime Kenner des Sachsensumpfes sehen allerdings schon immer Justidefizite, die von Görlitz / Löbau bis ins fränkische Lichtenberg reichen. Wenn der ehemalige Antiquitätenhändler verdächtig ist, warum musste dann Ulvi K. so lange in der Psychiatrie schmoren? Warum bleiben Hinweise auf den roten Mercedes unbeachtet, der damalige Halter soll bekannt sein?
Es verwundert, dass die unter www.justizversagen.de seit Jahren veröffentlichten Fakten nie Gegenstand ernsthafter Ermittlungen wurden. Warum eigentlich? Welches ungute Licht wirft das auf die nordbayerische Justiz, die zuletzt auch im Fall Gustl Mollath ebenso massiv in der Kritik steht. Was ist an den Vorwürfen, dass Bayerns Ex-Ministerpräsident Günter Beckstein höchst selbst im Prozess von Ulvi K. konkrete Direktiven gegeben haben soll, um in Kinderprostitution verwickelte (Justiz-) Beamte zu schützen und Verbindungen nach Sachsen – bsw. zur Kinderprostitution im Leipziger Bordell “Jasmin“ zu vertuschen?
Dass besagte Fakten von www.justizversagen.de nicht “völlig ohne“ sein können, bestätigt sich alleine schon in der Tatsache, dass sich die Autoren Ina Jung und Friedrich Ani diese für den Film “Das unsichtbare Mädchen“ (Regie Dominik Graf) zu eigen machten, denn unter www.justizversagen.de, Menüpunkte: “Peggy untot? – Peggy und das Auto – ein sonderbarer Einbruch“, waren alle schon lange vor Erscheinen des Buches/Filmes online!
Dem aufmerksamen Betrachter erschließen sich jedenfalls Parallelen – m
an könnte fast sagen Doubletten à la BND-Agententarnung – und es scheint, als arbeite Sebastian Matthieu (Staatsanwaltschaft Görlitz) nun in Hof um den Verlust des ehemaligen Hofer Richters Fleischmann auszugleichen, der jetzt Generalstaatsanwalt in Sachsen ist. Es sind halt die “üblichen Verdächtigen“, die man immer wieder trifft – real, wie durch Handlungen in ihrem Geiste.
Erich Neumann, freier Journalist über VZB Verband
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