Meine Einschulung 1962, ein starker Jahrgang, Lehrermangel, eine individuelle Behandlung und allseitige Leistungsfähigkeit war gefährdet!
Trotzdem haben wir es geschafft, 55 und ich: 1962 wurde ich in Harburg (Schwaben) eingeschult. Am 19. Mai 1962 stand in der Donauwörther Zeitung folgender Bericht: Heuer 56 Abc-Schützen. "An der hiesigen Volksschule wurde die Schulfähigkeit der Neulinge einer Prüfung unterzogen. Eingeschrieben wurden 56 Kinder, nämlich 17 evangelische, 12 katholische Knaben und ein neuapostolischer Knabe sowie 16 evangelische und 10 katholische Mädchen. Dadurch wird die Arbeit der Lehrkraft stark überfordert. Eine Teilung der Klasse, die gerade bei Lernanfängern notwendig wäre, ist anzustreben, aber bei dem heutigen Mangel an Lehrkräften, kaum möglich."
Gott sei Dank, konnte ich noch nicht lesen, sonst hätte ich vor der Schule Angst gehabt. Gefreut habe ich mich über meine eigene Tafel, meine schöne grüne, hölzerne Griffelschachtel mit schönen Griffeln und über mein 1. Buch, das nur mir gehörte. Die Schultüte fand ich nur von aussen schön, der Inhalt war für mich nicht so interessant. Denn ich war noch nie eine "Süße", sehr zur Freude meines größeren Bruders, der sich über den Inhalt hermachte.
Wir hatten eine sehr einfühlsame, herzliche, mütterliche Lehrerin bekommen.
Das war unser erstes Gedicht:
"Die Füße auf den Boden,
die Hände durchgeschoben,
die Augen zur Frau Böhm,
dann wird alles schön!"
Ein sehr schöne Erinnerung!
So ein erster Schultag bleibt gern in der Erinnerung. Weiß man ja noch nicht, was alles auf einem zukommt und es nicht vorbei ist, wenn man lesen rechnen und schreiben kann;-)