Deutsche Geschichte
Das vergessene Tal
Nach umfangreichen Baumfällaktionen ist der Blick frei auf die verlassenen Häuser im Sterbecker Tal. Doch wenn man genau hinschaut, wird man erkennen, dass so manches Haus noch bewohnt ist. In den Anfängen des 20. Jahrhunderts wurde in diesem Tal Sprengstoffe und Minen für den 1. Weltkrieg produziert. Als dann in den 30iger Jahren das Werk geschlossen wurde, verschwanden nicht nur die Arbeiter, auch die Anwohner verließen peu à peu das schattige Tal. Heute wirkt dieser Teil von Rummenohl wie eine Geisterstadt, die eine mystische Geschichte erzählen möchte.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde im Sterbecketal eine Pulverfabrik erbaut, die 1908 die Produktion aufnahm. Betrieben wurde diese von der Firma Castroper Sicherheitssprengstoff, im Volksmund Sprengstoff oder Gelbe Hand genannt, weil der Kontakt mit dem Chemikalien die Haut der Hände gelb färbte. In Friedenszeiten wurden hier 100 Personen beschäftigt, im Ersten Weltkrieg stieg diese Zahl auf über 2000. Zu Kriegszeiten wurde vorwiegend Minen, Patronen und Füllungen für Granaten produziert, später wieder Sprengstoff für Straßenbau und Bergwerke. Zwischen der Volmetalbahn und dem abgelegenen Fabrikgebäude auf der Höhenlage bei Selkinghausen verkehrte eine Werksbahn, die in mehreren Serpentinen den Höhenunterschied überwand. Ab 1926 wurde die Fabrik nach und nach stillgelegt. Nach dem Zweiten Weltkrieg dienten die Gebäude als Unterkunft für Ausgebombte und Flüchtlinge. In den 1960er Jahren wurden die meisten Gebäude im Zuge des Baus der A 45 abgerissen.
- Günter Presnitz
am 26.01.2023
um 10:51
Kommentar wurde am 26. Januar 2023 um 10:54 editiert.... oder Gelbe Hand genannt!" Der Grund....
Die Xanthoprotein-Reaktion (griech.: xanthos „gelb“, proteuo „erster“) ist eine Nachweisreaktion für aromatische Amine und Proteine.
Gibt man die Salpetersäure (HNO3) zu Eiklar, findet eine Ausflockung statt, die auf die Denaturierung durch die Säure zurückzuführen ist. Erhitzt man diese Lösung zusätzlich, entsteht eine gelbe Nitroverbindung. Dabei wird ein Wasserstoffatom durch die NO2-Gruppe (aus der Salpetersäure) substituiert. Analog verfärbt sich die Haut beim Kontakt mit konzentrierter Salpetersäure gelblich, da Hautzellen ebenfalls Proteine mit aromatischen Aminosäuren enthalten.
Quelle: g'lernt isch gelernt