Speidener Mariensingen Volksfrömmigkeit mit Inbrunst!
Der 14. August ist nicht nur Gedenktag des Hl. Pater Maximilian Maria Kolbe OFM, auch Schutzpatron der Journalisten, der mit seiner Großtat der Selbsthingabe nicht nur einen Häftling in Auschwitz das Überleben des KZ ermöglichte, sondern so erst seinen seelsorgerischen Dienst an den 9 Todeskandidaten.
Im Allgäu gibt es am Vorabend des Hochfestes der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel, ein Kleinod ganz besonderer Tradition und Volksfrömmigkeit: bereits zum 18. Ma!
Liebevoll vorbereitet vom Kirchenpfleger Jakob Häfele und seiner Ehefrau Marianne, sowie den Gebrüdern Böck einst initiiert und über all die Jahre vortrefflich organisiert, war in der Speidener Wallfahrtskirche Maria Hilf https://de.wikipedia.org/wiki/Wallfahrtskirche_Mar... das Alpenländische Mariensingen angesagt.
Die Wildsteiger Weisenbläser eröffneten von der Empore, wie ihnen neben zwei weiteren Stücken im Programm auch das Hinausspielen vorbehalten war.
Der in Irsee lebende und nicht nur an seiner letzten Wirkungsstätte Murnau sehr beliebte Ruhestandspfarrer Helmut Ennemoser – weithin eher als Unruheständler bekannt – begrüßte mit einer Erinnerung an den im Frühjahr verstorbenen, langjährig durchs Programm führenden Jochen König.
In seiner ihn auszeichnenden, gleichsam einfühlenden, wie humorvollen Art setzte er zwischen den einzelnen Darbietungen gekonnt seine Akzente, insbesonders mit seiner Fassung des Wettersegens. Neben seinen Interpretationen zur Gottesmutter hinterließ er nachdrückliche Gewissheit, dass der Herrgott eben auch Humor habe(n) müsse.
Der Monika Dreigesang eröffnete den Reigen stimmungsvoll dargebotener Gesänge und Instrumentalstücke, mit Da knie ich Maria, und hatte in den weiteren Passagen Maria ist ein Blumengart, Die Erde braucht Regen und Mutter Christi hoch erhoben auf dem Programm.
Nach der Pfrontener Stubenmusik, zu deren Darbietungen leider keine Titel benannt wurden, wartete der Lechtaler Viergesang aus Häselgehr mit der Litanay von unsrer lieben Frau, Maria Himmelskönigin, Gegrüßest seist Du Maria und Summa abed auf.
Ohne geringste Schmälerung dürfen ihre Interpretation des Gegrüßest seist Du Maria neben dem virtuosen Zitherspiel von Uwe Schmidt aus Pürgen zu den ganz besonderen Schmanckerln dises Abends gerechnet werden.
Die Gastgeber Gebrüder Franz und Roland Böck aus Weißensee ehrten die Himmelskönigin mit d‘ Maiandacht, Hör o Mutter dies Gebet, O Maria lass Dich nennen und dem Schönegg Jodler.
Die Besucherinnen einer bei freiem Eintritt – Spenden waren zu Gunsten der hier gebürtigen und in Albanien wirkenden Missionsschwester Bernadette, sowie dem Unterhalt der Wallfahrtskirche erbeten – bis auf den letzten Platz gefüllten Wallfahrtskirche waren tief ergriffen.
Spürbar für Alle, war nicht nur in vortrefflicher Weise Musikalisches zu Gehör gebracht, dafür zollten sie zu Recht langanhaltenden stehenden Applaus, sondern die Antriebsfeder ehrlichen Glaubens und tiefer Frömmigkeit erlebbar geworden.
Nach dieser seelischen Erbauung war leibliche Stärkung im Haus Christine www.christine-eisenberg.de angesagt. Zünftig soll es dabei weiter gegangen sein und eine Ausgabe 19 in 2017 ist beschlossene Sache.
Bis dahin lesen wir, was bsw. wikipedia ausführt. Die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel – umgangssprachlich als der längst nicht mehr überall begangene Feiertag Maria Himmelfahrt bekannt – ist ein am 01. November 1950 durch Papst Pius XII. verkündetes Dogma der römisch-katholischen Kirche. Die Dogmatisierung wurde in der apostolischen Konstitution Munificentissimus Deus bekannt gegeben.
Die Definition des Dogmas in Munificentissimus Deus lautet: “Wir verkünden, erklären und definieren es als ein von Gott geoffenbartes Dogma, dass die Unbefleckte, allzeit jungfräuliche Gottesmutter Maria nach Ablauf ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde.“
Papst Paul VI. fasste das Glaubensgeheimnis von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel so im Credo des Gottesvolkes vom 30. Juni 1968 zusammen: “Verbunden in einer ganz innigen und unauflöslichen Weise mit dem Geheimnis der Menschwerdung und Erlösung, wurde die allerseligste Jungfrau, die unbefleckt Empfangene, am Ende ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die Herrlichkeit des Himmels aufgenommen und – in Vorausnahme des künftigen Loses aller Gerechten – ihrem auferstandenen Sohne in der Verklärung angeglichen.“
Das Dogma kann als logische Folgerung aus dem Dogma der unbefleckten Empfängnis Mariens angesehen werden, in dem ausgesagt wird, dass Maria ohne Erbsünde empfangen wurde. Da Maria, die Mutter Jesu, schon vor der Geburt von jedem Makel der Erbsünde bewahrt worden ist, hat sie bereits zu Lebzeiten auf der Erde dem göttlichen Bild des Menschen voll und ganz entsprochen, sodass sie beim Übergang ins ewige Leben keiner Läuterung mehr bedarf. Maria nimmt das vorweg, was alle Gerechten bei der Auferstehung am Jüngsten Tag erwartet. Der Vollendung des irdischen Lebens folgte die Aufnahme in das Himmelreich mit Leib und Seele.
In der Ostkirche kennt man seit dem 6., im Westen seit dem 7. und 8. Jahrhundert das Fest der Entschlafung Marias (Koimesis bzw. Dormitio). Als lehramtliche Äußerung in der lateinischen Kirche werden die von Papst Alexander III. in seinem Brief Ex litteris tuisaus dem Jahr 1169 hervorgehoben, in dem es heißt: “Maria […] migravit sine corruptione“; zudem die Aufnahme entsprechender Texte bei der Brevierreform durch Papst Pius V. (1568).
Papst Pius XII. wandte sich am 01. Mai 1946 an alle Bischöfe mit der Bitte um ein Votum, ob die leibliche Aufnahme Mariens als Dogma zu verkündigen sei. Die Anfrage wurde zuerst als Brief veröffentlicht und später in den Acta Apostolicae Sedis als Enzyklika Deiparae Virginis Mariae gedruckt. Das Ergebnis (22 Gegenstimmen bei 1181 Bischöfen) ermutigte, die Lehre von der leiblichen Aufnahme Mariens dogmatisch zu verkündigen.
Die Orthodoxie teilt den im Dogma festgehaltenen Glauben, steht aber “vor Allem unter dem formalen Gesichtspunkt der Inanspruchnahme der päpstlichen Autorität und Unfehlbarkeit in Distanz“ zu dieser Lehraussage.
Für die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel gibt es kein “direktes biblisches Zeugnis“.
In der Theologie ist es umstritten, inwieweit das Dogma als “explizit oder implizit geoffenbart“ zu gelten habe, ob es formell oder bloß virtuell in der Hl. Schrift enthalten sei“.
Folgende Belegstellen werden von der katholischen Dogmatik u. A. als Anklänge angeführt:
“Erheb Dich, Herr, komm an den Ort Deiner Ruhe, Du und Deine machtvolle Lade!“ (Ps 132,8 EU). Die hier erwähnte aus unverweslichem Holz gefertigte Bundeslade sei als Wohnung Gottes auf Erden ein Bild des unverweslichen Leibes Mariens.
“Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und in seinem Tempel wurde die Lade seines Bundes sichtbar.“ (Offb 11,19 EU)
“Wer ist die, die aus der Steppe heraufsteigt, auf ihren Geliebten gestützt?“ (Hld 8,5 EU)
Auch die sonnenumkleidete Frau aus der Apokalypse des Johannes (Offb 12,1 EU) und die Gnadenfülle Mariens (Lk 1,28 EU) werden als Hinweise auf die leibliche Aufnahme und Verherrlichung Mariens gedeutet.
Die Aufnahme Mariens in den Himmel bedeutet, “dass sie nach Beendigung ihres irdischen Lebens in den Zustand gelangt ist, in den die übrigen Gläubigen erst nach der Auferstehung am Jüngsten Tag kommen werden“, bzw. in den Zustand, in den die am Jüngsten Tag lebenden Menschen verwandelt werden.
Als Kernaussage des Dogmas wird angesehen, dass Maria auf Grund ihrer einzigartigen Verbindung mit der Erlösungstat Christi “auch an der Auferstehungsgestalt Christi als die Ersterlöste und Vollerlöste teil[nimmt]. So ist sie Typus der ganzheitlichen Hinordnung des Menschen auf Gott […] [und] die prototypisch und exemplarisch Erlöste“.
Das Dogma lässt die theologisch kontroverse Frage offen, ob Maria gestorben und die Aufnahme eine Vorwegnahme der allgemeinen Auferstehung ist oder ob „die Aufnahme als Vorereignis der Verwandlung der bei der Wiederkunft Christi noch Lebenden zu verstehen ist.“ Ebenso auch die Frage, wie die Identität des verklärten und des irdischen Leibes Mariens zu sehen ist? Maria soll “einfach als [...] Vorverherrlichte gekennzeichnet sein“. Es besteht insoweit “keine direkte Parallele zur Frage nach der Einheit des irdischen und des verklärten Leibes Jesu“, die „durch die pneumatische Leiblichkeit Jesu in den Ostererscheinungen manifestiert“ ist.
Ebenso bleibt zudem offen, ob auch andere Heilige das Privileg einer Vorverherrlichung genießen.
Erich Neumann, freier investigativer Journalist
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Bürgerreporter:in:Erich Neumann aus Kempten |
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