55. Bickenbacher Kunstmarkt
Wer Kunst herstellt, oder auch handgemachtes Kunsthandwerk, der will dies irgendwann auch zeigen und verkaufen, um die Besucher zu erfreuen. Der Künstler bzw. Künstlerin will den Betrachtern einen Gefallen tun, den eigenen Einfallsreichtum präsentieren und ungewöhnlichen oder guten Geschmack beweisen. Der Kunstmarkt in der Gemeinde Bickenbach ist ein kleiner aber feiner Kunstmarkt. Jeden ersten Advent findet der Kunstmarkt im Bürgersaal des Rathauses, während des gleichzeitig veranstalteten Weihnachtsmarktes statt.
Pünktlich um 11 Uhr wurde die Veranstaltung von Herrn Lowitz eröffnet. In seiner Ansprache dankte er die Anwesenden, die zum Teil schon seit Jahren dabei sind, für ihre vielfältigen Hobbies und Kunsthandwerksarbeiten. Auch der stellvertretende Ortsvorsteher Herr Hennemann ließ es sich nicht nehmen, als Vertreter für die Gemeinde ein paar Einführende Worte zu sagen.
Der Kunstmarkt gehört zu den beliebtesten Veranstaltungen in der Gemeinde. Ziel des Kunstmarktes ist es, Kulturschaffenden, Künstler/-innen und interessierten Laien Gelegenheit zu geben, sich zu treffen und gedanklich auszutauschen. Jedes Jahr zieht er Sonntags von 11 bis 18 Uhr zahlreiche Kunst- und Kulturinteressierte an. Die ansprechende und vielseitige Auswahl an Kunst und Kunsthandwerk macht diesen Markt so attraktiv. Das Staunen wahr wahrlich groß. Das Angebot musste nicht immer professionell, aber mit den eigenen Händen gefertigt sein. Wegen der familiären Atmosphäre ist der Markt nicht nur bei den ausstellenden Künstler beliebt. Das Angebot ist breit gefächert. An gut 30 Ständen wurde Buntes und Faszinierendes gezeigt und die Auswahl zwischen Malerei, Schmuck, Keramik bot allerlei Abwechslung. Für jeden Geschmack war etwas dabei, von filigran gefertigten Schmuckstücken, liebevoll gehäkelt und gestrickte Kleidungsstücke, ebenso wie Grafiken und Malerei. Ernst Spangenberg präsentierte drei seiner Ölbilder, Gisela Haug ihre Acrylmalerei und Joachim Lowitz Aquarelle. Drei unterschiedliche Maltechniken, die den Betrachtern die Vielfalt der Bickenbacher Maler zeigte. Sieglinde Freund hingegen malte nicht auf Leinwand, sondern auf Porzellan. Während der Ausstellung konnte man dem einen oder anderen Künstler oder Kunsthandwerker bei seiner Arbeit zusehen und ihn zu seinen Werken befragen. So etwa Renate Schlater, die Textiles vorstellte und selbstgemachte Weihnachtskarten anbot, oder Izabella Pollak mit ihrem Weihnachtsschmuck und Kinderschürzen. Auch die Schmuckdesigner Josi und Heike Grüner sowie Uta Schaffner, die sich auf unterschiedlichen Wegen mit der Schmuckherstellung beschäftigten.
„Als Kunsthandwerker wollen wir uns nicht leiten lassen von aktuellen Zeiterscheinungen und Trends. Unser Anliegen ist es, eine eigene Sprache zu finden, Werke, die nicht nur dem Künstler Spaß machen, sondern auch von den Besuchern gekauft und mitgenommen werden, weil sie diesen ebenfalls gefallen. Es entstehen Arbeiten von Menschen, die nicht als Massenware den Markt überschwemmen, sondern auch individuell auf den Kundengeschmack hergestellt werden.“ So Helga Keth von Helgas Wichtelwelt. Erstmals beteiligte sich der Autor, Herausgeber und Verleger Erik Schreiber mit seinem Saphir im Stahl Verlag. Bereichert wurde der Markt durch den vor dem Gebäude der freiwilligen Feuerwehr stattfindenden, traditionellen Weihnachtsmarkt.