Kienberger-Team gewinnt eigene Spansau
Faschingsgaudi: Beim Schubkarrenrennen in Thierhaupten kommen Teilnehmer und Besucher voll auf Ihre Kosten
Von Claus Braun
Thierhaupten. Sonnenschein, beste Stimmung und viel Aktion herrschte beim Schubkarrenrennen am vergangenen Faschingssamstag auf dem Marktplatz mitten in Thierhaupten. Das Spektakel hat wieder gezeigt, dass es zwischen lauten Faschingszügen und aufwendigen Prunksitzungen seinen Platz in diesen närrischen Tagen gefunden hat.
Die alle zwei Jahre vom Jugendtreff Thierhaupten durchgeführte Veranstaltung forderte von den mitmachenden Dreier-Teams bei 18 Stationen viel Geschick und Tempo. Missgeschicke, nicht sauber durchgeführte Aufgaben oder wenn der mitzuführende Ball vom Holzschubkarren kullerte, gab Strafzeiten.
Als erstes auf den kniffligen Parcours durften als Titelverteidiger die „Kiss-Buam“. Die Brüder Wolfgang, Andreas und Bernhard Kiss und alle folgenden Teams starteten aus einem „Saugatter“ und begannen mit einem kurzen Slalomlauf zwischen Strohballen. Ein gutes Augenmaß hatten die Titelverteidiger beim „Holzsägen“, wo es galt vom Stamm eine ein Kilogramm schwere Scheibe abzuschneiden. Beim „Maßkrug-Schieben“ setzte es die ersten fünf Strafsekunden, da das Trinkgefäß auf zwei Biertischen nicht in das Ziel fand. Den möglichen Sieg verspielten die in der Montur und Gesichtsbemalung der Rockband „KISS“ antretenden Männer beim Überfahren von zwei auf dem Straßenbelag liegenden Holzleitern. Zweimal kullerte der Lederball vom hölzernen Gefährt, was zehn Strafsekunden bescheren sollte. Die weiteren Stationen wurden von den „Kiss-Buam“ gut gemeistert und am Ende galt es für alle anderen Teams die Zeit von 5:25 Minuten zu schlagen.
Und die Zeit wurde geschlagen! Den späteren Tagessieg sollte das Team „Zwei Helden und ein Hulk“ davontragen. Die Brüder Seppi, Richi und Bene Kienberger schafften bei ihrer vierten Teilnahme endlich den angestrebten Sieg und hatten mit 5:02 Minuten die Tagesbestzeit! Erfahrung und Cleverness waren die Tugenden des wahrscheinlich auch ältesten Trios im Teilnehmerfeld.
Auf dem zweiten Platz mit nur sieben Sekunden Rückstand landete das Team „Drei Himmelshunde“ (Matthias Herb, Christoph Raba und Thomas Appel) und Dritter wurden „The Wild Caesars“ um Georg Mayr, Mario Schulz und Magnus Herb mit 5:15 Minuten.
Nicht zu den vordersten Plätzen hat es für das einzige reine Frauenteam in hübschen, wärmenden Schäfchen-Kostümen „MKS – Maul + Klauen-Seuche“ (Martina Mertl, Birgitt Klaus und Lucia Lentscher) gereicht. Ebenso nicht für das Team „Baywatch“, das sich schnell zum Publikumsliebling entwickelte. Simon Keller, Christian Schönberger und Julian Schuster liefen bei „schattigen“ Temperaturen um minus zwei Grad nur mit einer kurzen Hose bekleidet, Barfuß oder in Badeschlappen und hatten ihre jungen Körper mit einem „Sixpack“ aus Dosenbier aufgepäppelt.
Bei der abschließenden Siegerehrung vor dem Rathaus zeigten sich die Hauptorganisatoren Susanne Steinbacher und Gabriel Roth froh über einen unfallfreien Verlauf. Bürgermeister Franz Neher übergab an das Siegerteam den begehrten Wanderpokal und dankte den fleißigen Helfern für das ehrenamtliche Engagement, dass zum Gelingen der Thierhauptener Faschingsgaudi beigetragen hat. Den letzten Lacher konnte der sehr unterhaltsame Moderator Anton Weixler für sich verbuchen, als er bekanntgab, dass der Siegerpreis – ein leckeres Spanferkel – von den Gewinnern selbst gesponsert wurde.
Infokasten
Folgende Stationen des Thierhauptener Schubkarrenrennen mussten nach dem Start aus einem Saugatter mit einem alten Holzschlitten erfolgreich gemeistert werden:
Slalomparcours durch Strohballen; Holz sägen; Maßkrug-Schieben; Mohrenkopfmaschine – mit dem Mund abgeschossenen Mohrenkopf auffangen; überwinden von Leitern; Krapfen essen; Kartoffel suchen; Elefantenrennen; Ringe werfen; mit dem Schubkarren über einen Schwebebalken; eine Prise Schnupftabak schnupfen; Wienerle schnappen; Luftballons aufblasen bis zum Zerplatzen; Befahren einer Wippe; Nägel klopfen; Tragen eines Teammitglieds im Sautrog und das abschließende Glockenschlagen beim Zieleinlauf.