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Wohin soll die Reise gehen? Hat die Kulturinitiative „Maurine- Radegast“ eine Perspektive?

Als Initiative (von lat. initium, Anfang) bezeichnet
man den Anstoß zu einer Handlung oder den ersten Schritt zu eben dieser Handlung. Man kann in
diesem Sinne die Initiative ergreifen oder aber die Initiative jemand anderem überlassen.
(aus Wikipedia.org)

Am 10. Juli steht die Neuwahl des Vorstandes der Kulturinitiative „Maurine Radegast“ e.V. auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung auf der Tagesordnung. Die Einladungen sind verschickt und die Diskussion eröffnet, oder auch nicht?

Auf der auch schon, außerordentlichen Mitgliederversammlung im April, durch die ich nur aus Zufall erfuhr, denn eine Einladung kam bei mir nicht an, hat eine kleine Zahl von Mitgliedern des Vereins die Weichen in Richtung Neuanfang gestellt und nicht in Richtung Begräbnis der Kulturinitiative. Das ist jedoch eher dem Zufall zu verdanken, denn die Organisatoren hatten wohl eher die Richtung Verschmelzung des Vereins mit einem anderen im Blick, als die Initiative in Richtung Aktivierung der Kulturinitiative auf den Plan.

Mein Denkprozess, in Richtung Aktivierung der Kulturinitiative, hat bei einen Gespräch mit Heike Bergmann, Vereinsmitglied des Rehnaer Pilzvereins, begonnen. Ihre nüchterne Frage, warum denn ein eigener Pilzverein nötig wurde, konnte ich nicht beantworten, denn sie hatte recht, unter dem Dach der Kulturinitiative wäre das Thema Pilze auch gut aufgehoben.

Nun, ich selbst stellte zu diesem Zeitpunkt Überlegungen an, einen neuen Verein zu gründen, um auf die Veränderungen im ländlichen Raum reagieren zu können. Denn wir müssen neue Ebenen finden und die ländliche Entwicklung aus den Region heraus selbst organisieren. Das heißt auch, sich in der Region selbst zu strukturieren. Die Antwort für die Zukunft des  ländlichen Raum finden wir in uns selbst, aus der Region heraus muss die Antwort gefunden werden. Das setzt voraus, dass wir anders Leben und Arbeiten und die Chancen die sich gerade im ländlichen Raum ergeben, auch nutzen. Der Staat und die Wirtschaft klärt die Probleme des ländlichen Raume nicht mehr. Er zieht sich weiter zurück und macht dadurch Platz für neues Denken und Handeln.
 
Ich persönlich kann mich nicht damit zufrieden geben, das unsere Dörfer und Kleinstädte zum Schlafstädte und –dörfern werden und man nicht mehr in der Region, in der Kleinstädten und in den Dörfern seinen Lebensunterhalt verdienen kann. Mit Hilfe der klassischen Städtebauförderung und auch der Dorferneuerung haben wir zwar die Infrastruktur in Ordnung gebracht, ab nicht das Leben zurück in die Gassen und Dörfer. Aber genau da muss die Initiative ansetzen, beim Leben und Arbeiten in der Region.
Jetzt steht die Frage, ist ein Erneuerungsprozess in der Kulturinitiative möglich und kann sie einen solchen Prozess unterstützen? Ich denke „Ja“ genau das kann sie leisten und ist auch Gegenstand ihrer Entstehung, wenn auch unter anderen Vorzeichen. In ihr selbst ist das kreative Potential vorhanden und sie ist in der Lage die Kräfte der Region zu bündeln.

Wir müssen uns jetzt nicht mit den Vereinsfragen, wie Satzung und Gemeinnützigkeit beschäftigen und können uns auf die Arbeit konzentrieren. Nur dazu muss ein Ruck durch die Reihen der Mitglieder gehen und umgeschaltet werden, von Frust auf Lust an der Entwicklung. Nicht von Außen kommt die Lösung, sondern aus uns selbst. Wir müssen raus aus der „Förderfalle“ der Zeit und hin zu einer aktiven Region.

Was können wir sofort tun?
1.Die Region und der Verein braucht ein Sprachrohr. Mit dem Landboten ist es zwar vorhanden, aber doch eher recht verschlafen. „Das muss uns zu denken geben“ sagt Karl Heinz Molkentin, auf die Feststellung, dass kein Abonnent bisher nachfragte, warum den kein Landbote in diesem Jahr erschien. Der Landbote könnte zum Sprachrohr der Region werden, wenn wir ihn dann zum kritischen Begleiter der regionalen Entwicklung machen und ihn aus der staubigen Ecke holen. In Form eines Weblogs im Internet könnten die Zahl der Schreiber und Leser und insbesondere die Aktualität erhöht werden. Aus dem Netz heraus entsteht dann für die Abonnenten der Landbote mit ausgewählten Artikeln wie gewohnt. Auch diesen Beitrag werde ich bereits ins Netz stellen. Die Internetseiten der KI müssen aber dazu ebenfalls aus dem Schlaf erweckt werden.
2.Die Jugendmedienwerkstatt, wohl der zur Zeit kreativste Teil der KI ist aktiv zu unterstützen und insbesondere zu erhalten. Die dabei entstandenen vielen guten Ansätze wie Molke7 oder Drittes Ohr sind nicht nur dem Einzelkämpfer Christian Malz zu überlassen, der seine Existenz mit dem SchulePlus– Projekt in Form eines kleines Honorars aufbessert. Das Potential Medien und Jugend ist deutlich stärker zu nutzen und birgt auch ein beachtenswertes Entwicklungspotential.
3.Die KI sollte wieder zum aktiven Gestalter der Entwicklung werden und insbesondere den regional notwendigen Diskussionsprozess aufnehmen. Wir brauchen die Diskussion in der Region, das kreative Reiben der Akteure, die Auseinandersetzung den Streit über die Wege der Zukunft. Den die Antwort liegt in uns, wir müssen sie nur erwecken. Durch die Wiederbelebung der Freitagstreffen ab Herbst 2008. könnte ein Startschuss dafür gesetzt werden. Themen dazu gibt es genügend, den an allen Ecken schreit es nach der Initiative des Vereins. Das ist auch ohne große Förderung leicht zu bewältigen, denn Gespräche, Initiative und Selbstgestaltung kosten kein Geld, nur Ideen und die Aktivität des Einzelnen sind erforderlich. Vorschläge und aktive Mitstreiter sind gefragt.
4.Im Zuge des Regionalen Agendaprozesses in der Schaalseeregion sind viele Akteure der Region aktiv gewesen und stellten fest, sie wurden nur benutzt um für die Verwaltung und den Planern Ergebnisse zu produzieren, die jetzt im Schubfach schlummern und nie umgesetzt werden. Die regionalen Arbeitsgruppen sind eingeschlafen und die Aktiven zu Einzelkämpfern geworden. Aus der notwendigen Diskussion heraus könnten und sollten neue Arbeitsstrukturen entstehen. Politische und administrative Grenzen gilt es dabei zu überwinden.
5.Raus aus der Enge der Kleinstadt und hinein in den notwendigen regionalen Dialog.
6.Die KI wieder zum aktiven Projekträger und Unterstützer von Projekten zu machen. Nicht um der Fördermittel und des Projekt wegen, sondern um der Erschließung der Wertschöpfungspotentiale im ländlichen Raum.

Nun das sind nur einige Denkanstöße dazu und auch völlig unabgestimmt mit dem jetzigen Vorstand. Mehr um die Diskussion anzuregen und meine eigenen Positionen für die zukünftige Vorstandsarbeit zu skizzieren. Keineswegs ist meine Betrachtung vollständig oder umfasst alle Aktivitätsfelder der KI.

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