Das Schloss Ritzebüttel in Cuxhaven.
Lange war das Schloss Ritzebüttel im heutigen Cuxhaven als Verwaltungssitz des Hamburger Amtmanns von Bedeutung. 1394 besetzten die Hamburger das Gebiet an der Elbmündung um "klare Verhältnisse" zu schaffen. Die Elbe sollte als Handelsweg vor Überfällen gesichert werden. Sie kauften das Gebiet der Familie Lappe "mit allen Rechten und Zubehör" ab. Die Steinburg wurde umgebaut. Das Schloss entstand und wurde für über 500 Jahre als hamburgische Exklave das Amt Ritzebüttel.
Rund um das zentrale Schloss im „Hamburgischen Amt Ritzebüttel" ist ein Park angelegt, in dem das 1847 vom Amtmann Sthamer erbaute Schweizerhaus besondere Beachtung verdient. Dieses Gartenhaus in der Schlossparkanlage diente als kurzzeitiger Aufenthaltsort für die Amtmänner und deren Familien. Eine als romantisches Ideal ausgebildete Naturverbundenheit war im späten 18. Jahrhundert verbreitet. Eine Ausprägung war die Bewunderung des einfachen Lebens des Bergbauern.
Der Bautyp des Schweizerhauses ist durch Stilelemente von Bauernhäusern in den Alpen gekennzeichnet. Dächer mit geringerer Neigung, die weit über das Gebäude hinaus gezogen sind, charakterisieren diese Häuser ebenso wie Brettschnitzereien an Dächern und Balkonen.
Gustav Heinrich Kirchenpauer war der letzte Hamburger Amtmann in Ritzebüttel, der unbeschränkter Gewalthaber war. Als es 1864 zur Herauslösung der Rechtsprechung aus der Amtsgewalt kam, mussten getrennte Räume genutzt werden. Das erste Amtsgerichtsgebäude wurde dann erst 1892 unter Amtsverwalter Werner (mit Genehmigung der Hamburger Bürgerschaft) in der unmittelbaren Nähe des Schlosses Ritzebüttel erbaut. Heute nutzen dieses verschiedene Kultureinrichtungen.
Die um 1700 errichtete Alte Wache wurde im Laufe der Zeit zu unterschiedlichen, weiteren Zwecken genutzt. 1879 wurde die Wache durch einen Anbau in Richtung Kirche ebenfalls im Fachwerkstil erweitert. Heute beherbergt sie die Galerie "Alte Wache" der Familie Höhne.
Das Gärtnerhaus gegenüber der Alten Wache wurde 1821 als Offiziershaus am Eingang des Schlossgartens gebaut. Ein Polizeisergeant sowie ein Polizeidiener versahen dort von 1822 bis 1864 ihren Dienst. Später wurde das im Biedermeierstil am Eingang des Parks erbaute Haus vom Schlossgärtner als Wohnhaus genutzt, weshalb es noch heute als Gärtnerhaus bezeichnet wird.
Im Zuge des "Groß-Hamburg-Gesetzes" gingen 1937 das Schloss und das Amt mit Ausnahmen eines kleinen Hafenbereiches von Hamburg an das Land Preußen über. Aber Hamburg hat direkt vor der Stadt Cuxhaven heute wieder eine Exklave mit den Inseln Neuwerk, Nigehörn und Scharhörn.
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am 12.11.2018
um 13:38
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