katholisch in Coesfeld

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Hier sind die römisch-katholischen Kirchen St. Lambertus und St. Jakobi, beide in Coesfeld beheimatet, zu sehen. Allein schon wegen der vielen Fotos hat sich für mich persönlich der Ausflug nach Westfalen gelohnt.

St. Lamberti ist eine römisch-katholische Kirche in Coesfeld. Die gotische Hallenkirche liegt in unmittelbarer Nähe des (ehemaligen) Schlosses, in dem heute Rathaus, evangelische Kirche sowie weitere Teile der örtlichen Stadtverwaltung untergebracht sind - die enge Verbindung zwischen geistlicher und weltlicher Macht ist hier noch offensichtlich.

Und innen - was bekommt der Besucher dort geboten? Auf den ersten Blick den steingewordenen katholischen Glauben. Schaut man genauer hin, entdeckt man schon einige erwähnenswerte Sehewsürdigkeiten. Und damit sind nicht nur die vielen Heiligenstandbilder (es handelt sich dabei um Apostelfiguren) an den Säulen oder die geschnitzte Deckelkanzel gemeint. Auch die beiden relativ kleinen Flügelaltäre in den beiden Seitenschiffen, die rote Glasfensterkunst sowie das "Schmerzende Kreuz" (beide jeweils im Altarraum). Ein Kreuzweg fehlt interessanterweise; der Grund dafür ist mir bekannt.

Interessant ist auch ein Blick in die Geschichte der Kirche-

Die Kirche wurde noch von Ludgerus, dem ersten Bischof von Münster, als Holzkirche gebaut. Die ältesten erhaltenen Teile sind Mittelschiffpfeiler der staufischen Kirche im gebundenen System aus dem 13. Jahrhundert. Ihr war eine Doppelturmfassade samt Vorhalle vorgelagert. Zwei steinerne Vorgängerbauten konnten archäologisch nachgewiesen werden. In zwei kurz aufeinander folgenden Bauabschnitten erweiterte der in Coesfeld ansässige Baumeister Henric de Suer den Bau. 1473 ließ er den zweijochigen Chor mit Nebenapsiden errichten, dann erneuerte er die Seitenschiffe und das Gewölbe des Mittelschiffes unter Verlust der gebundenen Ordnung. Die noch bestehende Hallenkirche ist somit größtenteils als sein Werk anzusehen. Bauunterhaltungsmängel auf Grund der Verarmung Coesfelds durch kriegerische Handlungen ließen bereits 1635 den südlichen Turm einem Novembersturm zum Opfer fallen. Der nördliche sank – ebenfalls durch einen Novembersturm verursacht – 1681 in sich zusammen. Erst im folgenden Frühjahr konnten die Glocken, deren hölzernes Gerüst innerhalb der Ruine dem Sturm standgehalten hatte, geborgen und die Trümmer beseitigt werden. Somit besitzt die Lambertikirche heute das älteste zusammenhängende Geläut Westfaslens. Erst der Bombenkrieg im Zweiten Weltkrieg den die Lambertikirche im Unterschied zur Stadt Coesfeld vergleichsweise weniger zerstört überstand, fügte dem Bau dennoch einige schwere Schäden zu. Die Sakristei erhielt einen Bombenvolltreffer, das Südseitenschiffgewölbe stürzte ein. Die Maßwerke der Fenster waren herausgebrochen. Bis 1953 waren diese Schäden behoben.

Ist der Besucher schon `mal vor Ort, lohnt sich bei gutem, sonnigem Wetter ein Spaziergang durch die örtliche Fußgängerzone, bei Lust und Laune sogar ein bißchen Kaffee und Kurchen.

Auf dem (Rück-)Weg zum Bahnhof kann man in der St. Jakobi-Kirche, ebenfalls römisch-katholisch, Station machen. Sie wurde vor 1195 von Kurfürst Hermann II von Münster als Privatkapelle erbaut und um 1450, um 1550 zbd zn 1925 durch Erweiterungsbauten ergänzt. Geneau wie St. Lamberti ist diese romanische Hallenkirchen gleichfalls auch an Werktagen, außerhalb von Veranstaltungen, für den Besucher geöffnet.

WIe augenfällig sind doch die architektonischen sowie raumausstattenden Unterschiede. Heiligenstandbilder? Heiligenstandbilder fehlen hier fast völlig. Ins Auge fallend sind dafür die vielen farbigen Festner, teilweise mit abstrakten MOtiven, oft mit biblischen Bezügen (z. B. Brot und Fisch). AUch der Kreuzweg mit seinen 15 Stationen ist sichtbar vorhanden und besteht aus Bronzeabbildungen. Ein riesiges Bild leuchtet bei Sonnenschein über der Orgel, die - wie in so vielen Kirchen so üblich - über dem Eingangsbereich untergebracht ist. Im Altarbereich hat das Auge des Betrachters viel zu Betrachten - beispielsweise den geschnitzten Flügelaltar aus Antwerpen. Der Flügelaltar stammt aus dem Zeit um das Jahr 1520.

Wer sich im Mittelalter auf die Pilgerreise, beispielsweise auf den Jakobsweg nach Santiago de Compostella, machte, konnte in Coesfeld, in St. Jakobi eine Rast einlagen.

Daß Gott auch eine schützende Hand über die Gläubigen vor Ort im 20. Jahrhundert gehalten hat, sei hier noch am Rande erwähnt. Allen Verlusten und Zerstörungen zum Trotz konnte das das Gotteshaus ab 1954 wieder für Gottesdienste / Messfeiern und andere kirchlcihe Veranstaltungen genutzt werden.

So hat mein Mann Andreas die Kirchen beschrieben. Er hat es mir ermöglicht, diesen seinen Text hier zu veröffentlichen.

Bürgerreporter:in:

Felicia Rüdig aus Duisburg

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