Retter in der Not / Ein Besuch im Hof Fleckenbühl am Tag der offenen Tür am 28.5.2011
- Gesamtansicht: Hof Fleckenbühl (Gebäudekomplex). Im Hintergrund: Schönstadt bei Cölbe.
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Retter in der Not / Ein Besuch auf Hof Fleckenbühl am Tag der offenen Tür (28.5.2011
Am Tag der offenen Tür besuchten wir den Hof Fleckenbühl. Das ist eine Einrichtung des gemeinnützigen Vereins „ Suchthilfe Hof Fleckenbühl GGmbH EV“ in 35091 Cölbe-Schönstadt, Kreis Marburg. – Hier finden Drogensüchtige Aufnahme und Hilfe, wenn sie den festen Willen haben, sich von ihrer Sucht zu befreien. Oft ist die Gesundheit bereits angeschlagen oder zumindest stark gefährdet und die Lebensexistenz (Beruf pp.) durch die Folgen der Sucht (Arbeitslosigkeit, Beschaffungskriminalität) verloren gegangen oder für Jugendliche mangels Ausbildung nicht erreichbar. Alleine kommen viele Drogensüchtige nicht mehr von der Sucht los. Auf Hof Fleckenbühl finden sie Aufnahme und Hilfe in einer Selbsthilfegemeinschaft, wo einer den anderen stützt. Ein geregelter Tagesablauf ebnet den Weg in ein geordnetes Leben. Der Erwerb beruflicher Qualifikationen bis zur Prüfung bei der Industrie- und Han-delskammer wird ermöglicht. - Drogen, Alkohol und Rauchen sind strengstens verboten und wer sich trotz Beratung und Unterstützung nicht daran hält, muss die Gemeinschaft verlassen.
Die Aufnahme ist freiwillig und die Dauer des Aufenthaltes ist in das Ermessen des Patienten gestellt und daher unterschiedlich lang. So wohnen hier durchschnittlich 125 Personen mit ca. 15 bis 20 Kindern auf dem Hof. - Hier dürfen Süchtige ihre Kinder mitbringen und mit ihnen gemeinsam dort wohnen. Fleckenbühl hat eine besondere Stellung als einzige Drogenein-richtung in Deutschland mit eigenem staatlich anerkanntem Kindergarten. Für die Kinder gibt es einen gut eingerichteten Spielplatz und einen Streichelzoo (den „Ziegenfels“ mit ca 30 bis 40 Ziegen / am Tag der offenen Tür kletterten manchmal mehr Kinder als Ziegen auf dem hoch aufgetürmten Ziegenfels / siehe Bilder) und einen Badesteg am „Roten Wasser“. Außerdem gibt es für die Kinder reichliche Spielmöglichkeiten in der den Hof umgebenden lieblichen und abwechslungsreichen Landschaft mit vielen Hecken, die Vögeln und anderen Tieren Zuflucht und Nistplätze bieten.
Diese Kinder müssen sich ihrer Eltern nicht schämen, sondern können stolz auf sie sein, weil sie den Willen und die Kraft gefunden haben, sich von der Sucht zu befreien und ein neues Leben zu beginnen.
Dem Verein gebührt das Verdienst, vielen Menschen in ihrem Kampf um die Befreiung von der Sucht Hilfe und Unterstützung zu bieten und ihnen zu einer neuen Existenz zu verhelfen. Es ist eine reine Selbsthilfeeinrichtung, die keine Fachkräfte beschäftigt.
Der Hof mit einer landwirtschaftlichen Fläche von 233 ha. wird von den Bewohnern als Selbstvermarkterbetrieb bewirtschaftet. Die in der eigenen Metzgerei, Bäckerei mit Konditorei und der Käserei in Demeterqualität nach antroposphischen Prinzipien bilologisch-dynamisch hergestellten Produkte werden weitgehend im eigenen Hofladen, verkauft, der Mo. bis Freitag durchgehend von 7.30 bis 18.30 Uhr, Samstag von 7.30 bis 14 Uhr und Sonntag von 13 bis 18 Uhr geöffnet ist. - Hier kann man auf dem Hof oder im großen Speisesaal Kaffee trinken und auch Kuchen oder sogar selbst hergestelltes Eis genießen. Nach Anmeldung kann man auch zusammen mit den Bewohnern das diesen jeweils angebotene Essen im Speisesaal zu sich nehmen.
Die ca. 70 Kühe fanden wir z. Teil auf Weideflächen am Berghang, was etwas an Almwirtschaft erinnert und in den weiträumigen und offenen Kuhställen werden die Kühe bilologisch gehalten. - Ein großer Maschinenpark mit riesigen und zahlreichen landwirtschaftlichen Geräten war sehr beeindruckend - Die Töpferwerkstatt produziert und verkauft Keramikgeschirr und wer Spaß am Schmieden hat, kann seine Fähigkeiten als Schrottkünstler ausprobieren.
Die ursprünglich zum Hof gehörende Wassermühle „W. Diez“ ist noch im Betrieb, befindet sich aber jetzt im Privatbesitz.. Das Mühlrad habe ich für ein Foto vergeblich gesucht, weil es von Mauern rundum geschützt ist. Auf dem Mühlenhof konnte man eine rustikale mit Blumen verzierte Sitzecke fotografieren. – Die Fleckenbühler können aber auch ihr Getreide in einer eigenen kleinen Mahlanlage mit Mühlsteinen mahlen.
50 % der Kosten werden durch diese selbst erarbeiteten Einnahmen aufgebracht. Der Rest wird durch Spenden und Zuschüsse gedeckt (Spendenkonto-Nr.: 6003 036 700 bei der Gemeinschaftsbank Frankfurt BLZ: 430 609 67).
Der Hof hat als landwirtschaftlicher Betrieb eine sehr lange Tradition und wurde bereits im Jahr 1244 als Lehen des Marienstifts Wetzlar an die Vorfahren der Herren von Fleckenbühl erwähnt. Die Besitzer haben im Laufe der Jahrhunderte öfters gewechselt. Das Gut war im Mittelalter durch Wassergräben; Mauern und Wehrturm befestigt. Kleine Reste dieser Befestigung und der Wehrturm sind noch erhalten. Im Wehrturm war zeitweise der Zuchteber untergebracht; daher heißt der Turm noch heute „Eberturm“ – Im Jahr 1984 hat der Verein das damals heruntergewirtschaftete Gut von der Stadt Kassel übernommen. .
Weitere Informationen findet man im Internet bei Google unter: „Die Fleckbühler – Wikipedia“ und anderen Beiträgen auf dieser Webseite "www.suchthilfe org"und in der Schrift des Vereins, „2004, 20 Jahre Suchthilfe Fleckenbühl“ / Internet : eMail: info@suchthilfe.org).
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- Hof Fleckenbühl, Haupthaus mit Laden, Käserei und Wohnräumen
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- Hofladen und auf dem Hof Kaffee trinkende Besucher
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- "Schweinische" Holzschnitzkunst im Hofladen
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- Jungpflanzenangebot vor dem Hofladen
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- Der Blick in die Käserei ist durch das Fliegenfenster getrübt.
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- Kinder spielen im Blumenbeet vor dem Speisesaal, in und vor dem zahlreiche interessierte Besucher zu sehen sind.
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- Die noch in Betrieb befindliche W. Dietz-Mühle gehörte ursprünglich zum Gut, befindet sich aber jetzt in Privatbetrieb.
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- Hof der W. Dietz-Mühle
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- Das Mühlbach-Brückchen
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- Sitzecke auf dem Mühlenhof
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- Ob diese uralte, erst vor einigen Jahren abgebrochene, Weide schon Kaiser Wilhelm und den ersten Weltkrieg überlebt hat? Der umfangreiche Stumpf läßt jedenfalls eine lange Geschichte vermuten.
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- Die Schrottkunst vor der Töpferwerkstatt läßt künstlerische Fähigkeiten der Hofbewohner vermuten.
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- Töpferwaren der Töpferwerkstatt Fleckenbühl, dahinter der Brennofen in Form eines Drachenkopfes
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- Farbenfrohe blaue Töpferware wird auf Fleckenbühl zum Kauf angeboten.
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- Der Hintereingang zum Hof mit dem mittelalterlichen Wehrturm (Der Hof war im Mittelalter befestigt) und rechts der "Ziegenfels", auf dem die Ziegen ihre Kletterkunst zeigen.
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- Kinder und Teil der Ziegenherde vor dem Stall, rechts, vorn ein Teil des Ziegenfelses mit Ziege.
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- Vier Kinder und vier Ziegen auf dem Ziegenfels; ein Kind läßt sich von einer Ziege knabbernd frisieren.
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- Zwei, die Freunde geworden sind.
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- Viel höher kann man nicht mehr klettern.
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- Zwei Models wollen die Schönste sein; dahinter ein Teil der Ziegenherde (zwischen 30 und 40 Ziegen)
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- Der Riesenheuwender gehört zu dem beeindruckend großen Maschinenpark des Hofes (hochkant gestellt).
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- Das "Rote Wasser", das über das Gut fließt, hat seinen Namen verdient.
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- Das Gut ist in eine liebliche Landschaft eingebettet. Die Kühe am Hang vermitteln einen Hauch von Almwirtschaft. Das gut ist ein schönes Ausflugsziel.
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- Die rustikalen Gartenhäuschen haben die Zeit überdauert.
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- Der große, offene Kuhstall läßt erahnen, dass hier die Kühe bei biologischem Futter gesund leben.
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- Die Geflekte mit der Nummer 28890 wollte unbedingt allein aufs Bild.
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Walter, schön dass Du da warst. Sonst gehe ich auch immer hin, aber diesmal hat mich der Botanischer Garten mit seinem Gartenmarkt mehr angezogen