Solarmessebesucher trotzten der Kälte
Pünktlich zum Solarmesse-Wochenende kam zum Ende einer kaltnassen Woche die lange vermisste Sonne hervor. So konnten sich an den beiden zwar kalten aber weitgehend sonnigen Tagen rund 1.000 Besucher über Möglichkeiten zur Energieeinsparung, Techniken zum Einsatz erneuerbarer Energien und Elektromobilität informieren.
Unter den 27 Ausstellern bei der sechsten in interkommunaler Zusammenarbeit von Cölbe, Lahntal, Münchhausen und Wetter organisierten erstmals in Bürgeln stattfindenden Solarmesse waren zusätzlich zu den Anbietern von Haus- und Heiztechnik auch zwei zur Elektromobilität. Die großen Autohersteller konnten noch kein Fahrzeug vorstellen. So musste der kleine Schwerpunkt Elektromobilität mit Rollern und Fahrrädern auskommen.
Elektromobil mit Ökostrom
In Kooperation mit den Stadtwerken Marburg, die natürlich hierfür Ökostrom zur Verfügung stellte, konnte man ein Segway ausprobieren, einen wendigen Elektromotorroller. Auf diesem kann eine darauf stehende Person mittels Gleichgewichtsverlagerung und Lenker sich recht zügig fortbewegen.
Sowohl Segways als auch die von Boats & Bikes vorgestellten Fahrräder mit Elektrounterstützung wurden von vielen Besuchern begeistert ausprobiert. derzeit wird geprüft, ob diese auch für den Tourismus im Leihverfahren in der Region Burgwald-Ederbergland eingesetzt werden können.
Fördermittelstopp für Erneuerbare Energien
Kurz vor dem Wochenende war bekannt geworden, dass alle Förderprogramme des Bundes für erneuerbare Energien aufgrund der allgemeinen Haushaltssperre gestoppt wurden. Die Mittel sind aufgebraucht und es ist fraglich ob auf absehbare Zeit wieder Mittel bereit gestellt werden.
So kamen nach der feierlichen Eröffnung der Solarmesse am Vormittag mit dem Hessentagpaar, der Solarfamilie von Hessen und einer Aufführung des Kindergartens von Bürgeln noch vor der Podiumsdiskussion Bundes-, EU- und Kommunalpolitiker wieder zusammen, um der Presse Gelegenheit zu geben, sie zu den Konsequenzen aus dem Fördermittelstopp des Bundesumweltminsteriums zu befragen.
Neben dem Europaabgeordneten der Grünen Martin Häusling, dem SPD-Bundestagsabgeordnete Sören Bartol, gaben die unmittelbar von den Entscheidungen betroffenen Bürgermeister des Nordkreises, Manfred Apell und Volker Carle, sowie die Kreispolitiker Werner Waßmuth und Jörg Behlen Auskunft.
So wurde deutlich, dass insbesondere das Klimaschutzkonzept des Nordkreises wohl gute und richtige Maßnahmen aufzeigen wird. Aber diese wedrde auf absehbare Zeit wohl nicht umgesetzt werden können. Die kommunalen Kassen sind leer und ohne die Förderung von energetischen Sanierungen und neuen Wärmekonzepten kann nicht nur im Nordkreis sondern bundesweit kaum eine Kommune größere Investitionen tätigen.
Die Konsequenz ist widersinnig: Jeder Euro Förderung löst 6-8 Euro Investitionen aus und fließt so über die Umsatzsteuer wieder zurück. Gleichzeitig werden durch die energetische Sanierungen und neue Wärmekonzepte die laufenden Kosten gesenkt. Nun aber werden die größten Auftraggeber in Deutschland, die Städte und Gemeinden ihre Investitionen zu Lasten der laufenden Ausgaben und des Klimaschutzes zurückstellen.
Openairprogramm mit Wärmedefizit
Die Angebote für Kinder und für das leibliche Wohl wurden gut angenommen, aber Livemusik und die Openair-Filmaufführung litten unter der geringen Wärme. Das Bukahara Trio aus Köln, bestehend aus Daniel Avi Schneider, Soufian Zoghlami und Ahmed Eid spielte vor fast leeren Bänken. Sie hatten die Schlussmussik zum Film "Die 4. Revolution - Energy Autonomy" eingespielt.
Angesichts der nun nach Sonnenuntergang wahrlich frostigen Temperaturen stieß dieser Dokumentarfilm von Carl-A. Fechner auf relativ großes Interesse. Bei seiner bundesweit ersten Freiluftaufführung kamen 50 Zuschauer, teilweise mit Decken ausgestattet und blieben bis zum Abspann. Der Regisseur war davon, aber auch von der technischen Qualität der Aufführung begeistert. Carl-A. Fechner und Bürgermeister Volker Carle hatten zu Beginn die Zuschauer begrüßt und in den Film eingeleitet.
Die Gewinner des Gewinnspiel werden von der Gemeinde Cölbe benachrichtigt. Als Hauptpreis hat Wagner Solartechnik eine Solarwärmeanlage im Wert von € 3.500,- zur Verfügung gestellt. Dieser Preis geht an eine Marburgerin.
Bürgerreporter:in:Michael Meinel aus Lahntal |
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