Der Französische Garten - eigentlich ein englischer Landschaftspark
Vorläufer des Französischen Gartens war ein Lustgarten, der bereits zu Beginn des 17. Jahrhunderts bestand. Auf Veranlassung von Eleonore d'Olbreuse, der Gemahlin von Herzog Georg Wilhelm, wurden ab 1670 die französischen Gärtner Henri Perronet und René Dahuron mit der Gestaltung des Gartens beauftragt. In dieser Umgestaltungsphase entstand auch eine vierreihige Lindenallee, die in den Jahren von 1951bis 1953 erneuert wurde. Dem Stil der damaligen Zeit entsprechend war ein französischer Barockgarten mit rechteckigen Beeten, rasterförmiger Wegeanordnung und kanalisierten Wasserläufen entstanden.
Im Jahr 1705 verlor Celle seine Funktion als Residenz, wodurch die Pflege des Französischen Gartens reduziert wurde und Schmuckelemente verloren gingen. Die bisherige Gliederung der Anlage mit dem Nebeneinander von Nutz- und Ziergarten wurde beibehalten.
Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte dann die schrittweise Umgestaltung in einen englischen Landschaftspark, wobei ein neues Naturgefühl im Vordergrund stand. Die Wege wurden geschwungen angelegt, weite Rasenflächen, Baum- und Buschgruppen ermöglichten unterschiedliche Ausblicke. Der Französische Garten wurde im Bereich zwischen Allee und Magnusgraben umgewandelt.
Im 20. Jahrhundert wurde zuden der Rosengarten geschaffen. Weitere Elemente erhielt die Parkanlage durch den Kinderspielplatz (1924), das Landesinstitut für Bienenkunde (1927) und die Freilichtbühne (1957). Die Ulmen der Allee am Magnusgraben wurden allerdings 1933 durch Ahornbäume ersetzt. Mit dem Bau einer Brücke über den Magnusgraben kam im Jahr 2000 eine neue Wegeverbindung vom Stadtpark zum Französischen Garten zustande. Die Neupflanzung der Maulbeerallee erfolgte 2002, um dadurch an die früher bestehende Maulbeerbaum-Plantage südlich des Französischen Gartens zu erinnern, die zur Zucht von Seidenraupen betrieben wurde.
(Geschichte zusammengestellt anhand der Informationstafel am Französischen Garten, alle Fotos November 2010)
Bürgerreporter:in:Helmut Kuzina aus Wismar |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.