Sommer 2022

Würmsee fällt trocken

Die extreme Trockenheit der letzten Wochen macht sich überall in der Natur bemerkbar. Besonders dramatisch zeigt sich das Ausmaß des fehlendes Regens am Würmsee in der Region Hannover. Denn der nur rund 60 Zentimeter tiefe und vom Grund- und Regenwasser gespeiste See ist im August fast komplett trocken gefallen. 

Statt einer sich in der Sommersonne spiegelnden Wasseroberfläche erwartet uns am Würmsee eine trockene, weite Fläche mit Trockenrissen auf dem Seeboden und einigen Pfützen um die sich zwei Fischreiher versammeln. Sie sind hier auf der Jagd nach den letzten Fischen, die an dem Wasserloch am Badesteg immer wieder nach Sauerstoff schnappend an die Wasseroberfläche kommen. Modriger Geruch liegt in der Luft. Die Figuren, die hier an vergangene Tage erinnern, als der Würmsee ein beliebtes Ausflugsziel zum Baden gewesen ist, scheinen nach dem nächsten Regen Ausschau zu halten. Doch der ist erst einmal noch nicht in Sicht.

Die Pumpe, die bei niedrigem Pegelstand Wasser in den See pumpt, damit dieser nicht austrocknet und womöglich sogar verlandet, ist schon länger nicht mehr in Betrieb, um wertvolles Nass zu sparen. Am Steg schwirren eigentlich unzählige Libellen umher. Neben diversen Schlanklibellen konnten wir in den letzten Jahren schon Feuerlibellen und Smaragdlibellen beobachten. Doch bei unserem letzten Besuch vor zwei Tagen entdecken wir nur einzelne Heide- und Pechlibellen in der Nähe der noch verbliebenen Wasserstellen. Außer den Reihern treffen wir keine weiteren Wasservögel am Würmsee an. Dafür können wir Stieglitze und Bachstelzen beobachten. Ein schwacher Trost. Bleibt zu hoffen, dass der nächste Regen bald kommt und den Würmsee wieder füllt, damit sich Flora und Fauna erholen können.  

Seltene Gäste am Würmsee - Vergleichsbilder