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"Wissenswertes über Bäume" Eine NABU-Veranstaltung im Vogelschutzgehölz Burgwedel

  • Eine wunderschönes Teichbiotop bildet den Mittelpunkt des Areals umgeben von Feuchtflächen. Sie bieten einen idealen Lebensraum für Frösche und eine Vielzahl verschiedener Libellenarten, die hier im Jahreslauf sicherlich in großer Zahl beobachtet werden könnten. Dieses Senke wird von einen ansteigenden Gelände mit jahrzehnte altem Baumbestand umgeben.
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"Wissenswertes über Bäume“ so lautete kurz und knapp das Thema einer Veranstaltung zu der ich als "neues“ NABU-Mitglied eine Einladung erhielt.
Der Veranstaltungsort - das Vogelschutzgehölz des NABU Burgwedel und Isernhagen - versprach interessante Einblicke in gleich mehrere Bereiche meiner Interessensgebiete, zu denen neben der heimischen Tier- und Pflanzenwelt auch die Ornithologie sowie die "Libellenkunde" gehören.
Nur wenige Gelegenheiten bieten sich, um dieses Gelände zu begehen und so eingehend zu betrachten, wie es am 29.September möglich war, da ein Betretungsverbot zum Schutz der dortigen Flora und Fauna dieses nur in seltenen Ausnahmefällen gestattet.
Ein hölzerner Schlauchturm der Freiwilligen Feuerwehr, dessen ehemaliger Standort in den siebziger Jahren der Alte Markt in Großburgwedel war, empfängt den von diesem imposanten Bauwerk beeindruckten Gast gleich beim Eintritt in das Gelände.
Er dient aber nicht, wie man annehmen könnte, der Vogelbeobachtung sondern den Fledermäusen als Sommerquartier.
Ebenso finden viele Vogelarten, auch die Schleiereulen und in dem ein oder anderen Jahr der Turmfalke, hier ausgezeichnete Nistmöglichkeiten.
Einen ungewöhnlichen Fund gab es zum großen Erstaunen in diesem Jahr im Schleiereulenkasten - 2 Eier eines Nilgansgeleges.
Interessante Informationen, die der Waldpädagoge Armin Eckert, neben der Vermittlung seines fundierten Wissens über die Bäume, während des Ganges auf einem Rundweg durch das Vogelschutzgehölz weitergab.
Auch eine spannende Frage wurde gestellt:
Wir sind schon lange unterwegs auf einer einsamen Wanderung durch einen Wald. Es ist kalt und wir möchten ausruhen. Wir suchen einen Baum, an den wir uns anlehnen können, der uns Wärme gibt. Unser Blick fällt auf eine „Gemeine Kiefer und direkt neben ihr steht ein Spitzahorn.
An welchen dieser Bäume würdest du dich lehnen?
Ja, richtig – an die Kiefer solltest du dich lehnen, da sie mehr Wärme abgibt als der „kalte Ahorn“. Im Test fühlten wir wohlige Wärme bei der Berührung des Kiefernstammes und unangenehme Kälte an den Händen wenn wir den Ahorn umfassten.
Warum ist das so?
Der Holzkörper eines Baumes wird von einer Rinde umgeben, die aus der schützenden Außenrinde und der die lebenswichtigen Nährstoffe transportierenden Innenrinde (der Bastschicht) besteht.
In jungen Jahren der Bäume ist die Rinde stets glatt (eine Ausnahme bildet die Buche bei der sie auch im hohen Alter noch glatt ist).
Bei den meisten Bäumen bildet die Außenrinde sich durch Korkentwicklung zur Borke um. Sie bekommt Risse und stirbt von außen her ab.
In dieser Borke befinden sich viele Luftkanäle. Dort, wo wir in den Rindenschichten viele Lufteinschlüsse haben, bilden diese eine wärmende Hülle.
Bei der noch glatten Ahornrinde liegen die Transportbahnen noch nah an der Außenrinde und bewirken den kühlenden Effekt.
Auf unserem Rundgang durch das Vogelschutzgehölz entdeckten wir zwei junge Weißtannen, die in unserer Region sehr selten sind.
Die jungen Knospen an den Zweigspitzen sind eine wahre Delikatesse für das Rehwild. So kam es, dass eine Weißtanne schon arg verbissen war und zum Schutz dringend eine Drahthaube erhalten sollte.
Wissenswert: Die Zapfen der Weißtanne stehen immer aufrecht. Die Schuppen haben feine Spitzen. Hierdurch lassen sie sich gut von Fichtenzapfen unterscheiden. Auch werden wir reife Tannenzapfen niemals auf dem Waldboden finden, denn sie zerfallen bei Reife auf dem Baum. Die Schuppen fallen dann zu Boden und nur die Mittelspindel bleibt auf dem Ast sitzen.
Eine weitere Rarität die durch das ähnliche Blattbild bisher als Hasel wahrgenommen wurde war eine Ulme, die das große (durch Pilzbefall hervorgerufene) Ulmensterben an diesem Ort unbeschadet überstanden hatte.
Ebenfalls durch einen Pilzbefall der Rinde und des Holzes der Bäume wird der sogenannte „Baumkrebs“ verursacht.
Armin Eckert hatte uns als Anschauungsobjekte von ihm gesammelte Stücke von der Eiche, der Weißbirke, dem Bergahorn und der Weißtanne mitgebracht (Bild Nr. 15 bis Nr. 19 in diesem Beitrag).
Für die interessante Führung, die zur Wissenserweiterung und zu eigenen Nachforschungen anregt, möchte ich mich herzlich bedanken.
Das interessante Gelände, in dessen Mitte sich auch ein Teich mit einem ihn umgebenden Feuchtgebiet befindet, birgt sicherlich bei genauer Betrachtung und Beobachtung der vielfältigen Lebensräume und Arten die sich dort, an diesem wunderschönen Fleckchen fast unberührter Natur in aller Ruhe entwickeln konnten, noch viele interessante Geheimnisse.
Ich werde auch in Zukunft möglichst viele mir vom NABU Burgwedel und Isernhagen gebotene Gelegenheiten zu ihrer Ergründung nutzen.
Ich wünsche viel Freude beim Lesen des Beitrags und Betrachten der Aufnahmen.

  • Eine wunderschönes Teichbiotop bildet den Mittelpunkt des Areals umgeben von Feuchtflächen. Sie bieten einen idealen Lebensraum für Frösche und eine Vielzahl verschiedener Libellenarten, die hier im Jahreslauf sicherlich in großer Zahl beobachtet werden könnten. Dieses Senke wird von einen ansteigenden Gelände mit jahrzehnte altem Baumbestand umgeben.
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  • HERZLICH WILLKOMMEN im Vogelschutzgehölz des NABU-Burgwedel und Isernhagen! Der alte Schlauchturm der Freiwilligen Feuerwehr Burgwedel, ein imposantes Bauwerk aus Holz, empfängt den Besucher gleich am Eingang des Geländes. Er dient den Fledermäusen als Sommerquartier. Wespen bauen dort ihre Nester. Vielen Vogelarten, der Schleiereule und auch in dem einen oder anderem Jahr dem Turmfalken dient er als willkommener Nistplatz. Von einem besonderen, unerwarteten Fund hörten wir ebenfalls...
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  • Auf dieser Karte sind die wichtigsten Punkte und der Rundweg durch das Vogelschutzgehölz des NABU- Burgwedel eingezeichnet.
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  • Gerne gab der Waldpädagoge Armin Eckert während des Rundganges durch das"Vogelschutzgehölz des NABU Burgwedel und Isernhagen" sein Wissen über die Bäume und damit verbundene Zusammenhänge und Vorgänge in der Natur an die aufmerksamen Zuhörer weiter.
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  • Hoch oben in einer alten Kiefer konnten wir den Buntspecht bei der Arbeit beobachten (Bildausschnitt).
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  • Alte und kranke Bäume werden vom Specht bei der Nahrungssuche "bearbeitet". Er hinterlässt deutliche Spuren.
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  • Was sehen wir hier? Ein Laib Brot? Nein! Wir sehen hier ein "Krebsgeschwür" einer Birke. Es wird oftmals als"Birkenknolle" bezeichnet.
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  • Sehr anschaulich wird gezeigt wie es am Baum gesessen hat.
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  • Ein Elefantenzahn? Nein, es ist ein Krebsgeschwür eines Bergahornbaumes (Acer pseudoplantanus).
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  • Ein Eichenkrebsgeschwür. Hier wurde es jedoch zu Anschauungszwecken, um seinen Sitz am Stamm zu verdeutlichen, an den Stamm eines Spitzahornbaumes gehalten.
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  • Dieses Bild zeigt ein "Krebsgeschwür" einer Weißtanne.
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  • Ein Blatt des Feld-Ahorn (Acer campestre). Der Spitzahorn war jedoch in größerer Anzahl im Vogelschutzgehölz vertreten.
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  • Die "Fegestelle" eines Rehbocks der in das NABU-Gelände eindringen konnte.
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  • ...Wenn die Rinde rundherum geschädigt wird (Bild) stirbt der Baum ab.
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  • Eine junge Buche wurde gleich neben dem Weg entdeckt.
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  • Ein besonderer Fund im Vogelschutzgehölz. Eine von zwei jungen Weißtannen - sie stellen in unserer Region eine Rarität dar. Verbiss durch Rehwild wegen der schmackhaften Knospen. Die jungen Knospen an den Zweigspitzen werden vom Rehwild als Delikatesse verspeist.
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  • Hier sehen wir den ungleichfarbigen Samen der Gemeinen Waldkiefer.
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  • Als Anschauungsobjekt hatte uns Armin Eckert auch einen Fichtenzapfen mitgebracht.
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  • Links im Bild sehen wir eine "Gemeine Waldkiefer" die von dem rechts neben ihr wachsenden Spitzahorn verdrängt werden wird, wenn er mit seinem Blätterdach den Kronenbereich erreicht.
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  • Blätter der Robinie, Falsche Akazie (Robinia pseudoacacia) mit 9-21 Fiederblättchen.
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  • Mit Spannung lauschen NABU-Mitglieder und interessierte Gäste den ausführlichen Ausführungen von Armin Eckert. Ein herzlicher Dank gebührt ihm für die interessante Führung.
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  • Als wir während der Führung den Nordrand des Geländes passieren werfen wir ein Blick über den Zaun. Zum Vogelschutzgehölz gehört auch eine Fallobstwiese auf der ein Imker mehrere Magazinbeuten aufgestellt hat. Zur Freude der NABU-Mitglieder finden sich hier auf den Wiesen auch seltene Blumen.
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15 Kommentare

Hallo Susanne,
Dich auf dieser Exkursion "begleiten" zu können, hat großen Spaß gemacht. Deine Beschreibungen und die Fotodokumente sprechen für sich.

LG
Günther

Mit dem Einverständnis des Unterzeichnenden möchte ich dem Beitrag folgenden Kommentar hinzufügen:

Lieber Willi und andere, die sich über das "Betretungsverbot" in unserem
Vogelschutzgehölz wundern:
Der NABU Burgwedel und Isernhagen e.V. hat das Gebiet seit 1973 in
Betreuung. Es war ursprünglich mal eine frei zugängliche Sandgrube aus
der unsere Mitglieder über viele Jahre ein Biotop gemacht haben. Es
dürfte jedem klar sein, dass das Gebiet heute nicht so aussähe, wenn es
noch immer frei zugänglich wäre. Wir ermöglichen aber Odonatologen und
anderen Fachleuten durchaus den Zugang zum Gelände. Tatsächlich haben
wir selber einen in unserem Verein, der z.B. die Libellen im Trunnenmoor
kartiert und publiziert hat. Wir bemühen uns, nicht nur ein "spinnerter
Vogelschutzverein" zu sein, sondern haben in unseren Reihen Fachleute
u.a. für Botanik, Forstwirtschaft, Insekten, Gewässer aber natürlich
auch Vögel, die die von uns betreuten Gebiete regelmäßig kartieren und
die Ergebnisse an die Untere Naturschutzbehörde weitergeben - übrigens
alles ehrenamtlich in der Freizeit. Wir freuen uns über jeden, der sich
mit seinem Fachwissen in unserem Verein einbringen möchte.
Christian Dulce NABU Burgwedel und Iernhagen e.V.

Gruß
Christian Dulce

Toller und lehrreicher Bericht, Susanne!
LG Heidi

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