NATURTOUR - NATUR PUR - NATUR ERLEBEN...In BURGWEDEL 2016! Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang.
Ich genieße es mit allen Sinnen in den Morgenstunden unterwegs zu sein.
Was wir in diesen Stunden sehen, hören, riechen und auch fühlen können, ist mit keiner anderen Tageszeit zu vergleichen.
Immer wieder fasziniert mich die Vielfalt der ganz unterschiedlichen morgendlichen Eindrücke.
Mit ihren Himmelsbildern, Frühnebeln, Haloerscheinungen, Lichtstimmungen und überraschenden Tierbegegnungen gleicht kein Morgen dem anderen.
Schon früh kündigt im Osten ein zunächst schwacher Lichtsaum, der sich allmählich mit sanften roten und gelben Farbtönen anreichert, den neuen Tag an.
Zu dieser Zeit wird es, während sich die Menschen überwiegend noch in tiefem Schlaf befinden, auch in der Vogelwelt lebendig.
Morgenkonzert
Zunächst hören wir nur vereinzelte Stimmen, doch binnen kurzer Zeit setzt von ihren exponierten Singwarten, auf Dachgiebeln und Baumwipfeln, lautstark der Reviergesang besonders der Amseln ein. Immer mehr Vögel schließen sich diesem abwechslungsreich und von jedem Tier individuell vorgetragenen Morgenkonzert an.
Für den Rivalen soll das Revier gekennzeichnet werden und des Weiteren soll der melodische Gesang den Männchen helfen ein Weibchen zu becircen.
Interessant ist es zu beobachten, dass sich bei bewölktem Himmel diese klangvolle Tagesbegrüßung merklich verschieben kann.
Ein liebgewonnenes Ritual ist es ebenfalls geworden - im Vorbeigehen - auf den Morgenruf eines anderen gefiederten Gesellen zu lauschen.
Kräht der Hahn früh am Morgen...
Es ist ein Hahn, dessen energischer Weckruf mir jeden Morgen ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert. Da dessen Freilauf etwas in der dörflichen Bebauung versteckt liegt, wurde mir bisher noch kein Blick auf das Tier gewährt.
Doch mit großer Spannung erwarte ich jeden Tag aufs Neue während meiner morgendlichen Runde an gewohnter Stelle sein Krähen.
Der Reiher
An gleicher Stelle gibt es einen Teich mit zwei natürlich nachgebildeten Reiherstatuen.
Ich staunte nicht schlecht als sich eines Morgens mit weit ausgebreiteten Schwingen einer dieser Schreitvögel in einem sanften Bogen im majestätischen Flug vom Boden emporschwang.
Das hübsche Tier hatte wohl den Goldfischbestand in Augenschein genommen.
Auch im eigenen Garten erregen mache Besucher besonderes Aufsehen und Interesse.
Eine Amsel mit fehlenden Steuerfedern
Zu Denken gab mir das seltsame Aussehen einer meiner gefiederten Gäste vor einigen Wochen, als die Futterstation noch im Einsatz war.
Es war ein ungewohnter Anblick! Fast etwas verstümmelt wirkte die Amsel, die dort am Flaschensilo - ansonsten aber sehr munter - gelandet war (Bild Nr. 38 und Nr 39)
Ihr fehlten die Steuerfedern!
Entweder handelte es sich um ein noch junges Tier oder ihr ungewöhnliches Aussehen hatte einen anderen Grund.
Die Schreckmauser /Schockmauser
Einem Sperberangriff hat sich schon manche Amsel auf diese Art entzogen.
Als Beute blieb dem Greifvogel nur ein Bündel schwarzer Federn. Die Amsel konnte seinem Zugriff mit Hilfe der Schreckmauser entwischen.
Wenn man diese Tiere beobachtet, kann man feststellen, dass sie trotz ihres merkwürdigen Aussehens auch ohne die Steuerfedern noch recht gut fliegen können.
Morgenstunde
Wenn das Dunkel der Nacht weicht und den Blick auf den Tag freigibt, erleben wir immer wieder neue Überraschungen.
An gleichen Orten zeichnet die Morgenstunde täglich andere Bilder.
Vom Nebel verzauberte Kulissen hinterlassen tiefe Eindrücke.
Immer dann wenn der Nebel als weißer Schleier geheimnisvoll die Natur umhüllt und in einem zauberhaften Licht der Phantasie freien Raum gibt um uns Dinge sehen zu lassen, die sich in nüchternem Tageslicht wieder auflösen werden.
Pflanzen, Tiere, Bäume und Sträucher verändern in dieser kurzen Zeit zwischen Tag und Traum ihre eigentliche Gestalt und erscheinen fast märchenhaft.
Ein wenig wie verzaubert wirkt in diesen kurzen Momenten sogar die Kuhweide am Dorfrand, wenn ihre schwarzbunten Bewohner an einem kühlen Morgen in ein diffuses gelbes Licht getaucht, malerisch von Nebelwolken ihrer eigenen Atemluft umhüllt werden und ein ganz anderes Bild abgeben, als in der Mittagsglut eines Hochsommertages.
An einem anderen Tag wiederum nehmen wir beim Sonnenaufgang eine Haloerscheinung wahr.
Haloerscheinung - Lichtsäule
Eine Lichtsäule, die nur dann beobachtet werden kann, wenn die Sonne nah ober- oder unterhalb des Horizonts steht, also bei ihrem Auf- oder Untergang
Sie entstehen durch die Spiegelung an horizontal ausgerichteten sechseckigen Eisplättchen.
Wer mehr darüber erfahren möchte, kann es unter folgendem Link nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lichts%C3%A4ule_(Lichteffekt)
Ricken im Kornfeld
Ein wunderschönes Morgenbild zeigte mir vor wenigen Tagen der Blick über ein Kornfeld, in dem zwei Ricken sich kurz nach dem Sonnenaufgang sehr attraktiv und photogen genau vor den letzten Mohn- und Kornblumen in Szene setzten Bild Nr.13 bis Bild Nr.16).
Ein "Rehglücksmoment" für mich, welcher im Kontrast zu dem nur 12 Stunden zuvor erlebten ganz anders gearteten "Rehglück" stand. Keine zehn Meter vor dem Auto, in dem ich fuhr, spurtete am späten Abend ein Reh zwischen Wald und Wiese über die Straße.
Das war knapp! Glück gehabt! Die - den örtlichen Begebenheiten angepasste - gedrosselte Geschwindigkeit meines Fahrers hat einen Zusammenstoß mit dem flinken Tier, verhindert.
ACHTUNG! Erhöhte Gefahr von Wildunfällen in den Juli- und Augustwochen!
Es ist in diesen Wochen wieder eine verstärkte Aufmerksamkeit geboten, da die Böcke den Ricken nun wieder nachstellen und im Rausch ihrer Hormone - beim Treiben der Auserwählten - oftmals die Menschen und den Autoverkehr nicht mehr wahrnehmen.
Auch Böcke, die sich gegenseitig nach teils heftigen Kämpfen beim Eindringen in fremde Reviere vertreiben, stellen eine Gefahr für den Autoverkehr dar.
Dieser Beitrag endet mit dem kecken Abschiedsblick eines Eichelhähers, den ich gerade wegen seines schelmenhaften Auftretens bis zum Ende der Fütterungszeit immer gerne am Futterplatz begrüßt habe.
Einige Jungvögel, deren Rufe man besonders in den Morgenstunden vernehmen kann, scheinen sich nach wie vor in der näheren Umgebung aufzuhalten.
Der Eichelhäher ist nebenbei auch ein hervorragender Stimmenimitator.
Dass er mich als vermeintlicher Greifvogel schon mehrfach genarrt hat, nehme ich ihm nicht übel.
Denn er zeigte sich stets als vortreffliches Fotomodell, ebenso wie der sehr zutrauliche Grauschnepper.
Doch ein Bericht vom Ort, an dem ich ihn entdeckte, sowie auch Geschichten von Libellen, Teich-und Laubfröschen und auch die Begegnung mit einer Wasserschlange und dem Flusskrebs bewahre ich mir für den nächsten Beitrag auf.
Der Würmsee, der in den vergangenen Sommern häufig fast trocken fiel, zeigt sich übrigens seit einiger Zeit und bis zum jetzigen Zeitpunkt recht gut gefüllt, wie auf den fast Postkartenidyllen gleichenden Aufnahmen (Bild Nr. 17 bis Bild Nr. 20) zu erkennen.
Ich wünsche viel Freude beim Lesen des Beitrags und Betrachten der begleitenden Aufnahmen, unter denen sich noch einige im Text nicht erwähnte Überraschungen verbergen.
Wer ein wenig ins Träumen geraten möchte, dem schlage ich vor sich beim Betrachten der Aufnahmen bis zum Bild Nr.16 (und wer mag auch darüber hinaus...) im Hintergrund eines meiner Lieblingsmusikstücke anzuhören: Edvard Grieg: Peer Gynt-Suite Nr. 1 op. 46, "Morgenstimmung".
Bürgerreporter:in:Susanne Bartelsmeier aus Burgwedel |
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