BURGWEDEL HERBST 2012 - Wenn die DRITTE JAHRESZEIT beginnt... - NATURBETRACHTUNGEN in der Feldmark und vor der Tür - Mit einer interessanten Fotostrecke vom Indischen Blumenrohr. - Ein BILDERBOGEN
Mit dem September beginnt die „DRITTE JAHRESZEIT“ - Der Herbst liegt in der Luft. Wir können ihn riechen, fühlen und schmecken.
Er riecht nach feuchter Erde, Pilzen,Laub, Heu und Holz...
Auf der Haut fühlen wir die Herbstsonne und den Wind...manches Mal aber auch einen kräftigen Herbstregen...
Der Herbst schmeckt nach Nüssen, Pilzen, Beeren und reifen Äpfeln...
die Reihe kann (in Kommentaren) gerne fortgesetzt werden!
Es ist eine Zeit des Übergangs. Besonders der frühe Oktober, wenn die Tage schon merklich kürzer werden, wird als eine "Zeit zwischen den Jahreszeiten“ empfunden.
Die Kinder haben wieder unermüdlich Kastanien gesammelt und kleine Zoos von Phantasietieren und Phantasiefiguren auf dünnen Streichholzbeinen mit Köpfen aus reifen Eichelfrüchten daraus gebastelt.
Auch aus Tannenzapfen, Bucheckern und getrockneten Blättern lässt sich im Herbst allerlei Dekoratives kreieren.
Viele Baumfrüchte wurden auch säcke- und kartonweise als Wildfutter gesammelt und an den Tiergehegen, wo sie für die Winterfütterung benötigt werden, abgegeben.
Die eine oder andere wunderbar glänzende, glatte Frucht des Kastanienbaumes wird wohl auch wieder für einige Zeit als "Handschmeichler" in der Jackentasche eines Erwachsenen herumgetragen werden...
Die Felder sind überwiegend abgeerntet. Am Wegesrand türmten sich in den vergangenen Wochen riesige Berge der braunen Zuckerrüben.
Der Mais steht selbst jetzt im Oktober noch vielerorts und bietet den Wildtieren eine letzte Deckung.
Deshalb gilt es aber gerade dort, wo seine Ernte erfolgt, erhöhte Aufmerksamkeit im Straßenverkehr walten zu lassen, da ganze Gruppen durch die Veränderungen von ihren angestammten Sommerstandorten aufgescheuchter, verschreckter und vertriebener Tiere (Familienverbände von Schwarzwild und auch Rehwild), oftmals spontan die Gebiete verlassen und dabei Straßen unverhofft überqueren.
Doch viele andere Tiere profitieren auch von den Erntearbeiten.
Wie in jedem Herbst fliegen die die Enten von den nahen Seen hinüber zu den Stellen wo nur noch die abgeschnittenen Stängelstümpfe der Maispflanzen in geraden Reihen als Überreste riesiger Maisfelder stehengeblieben sind und halten ein kleines Festmahl.Sie füllen sich ihre Bäuche mit den liegengebliebenen Körnern
.
Der Herbst ist auch die große Zeit der Spinnen. Überall findet man ihre Netze zwischen den Zweigen und Stängeln. Oftmals verfangen wir uns beim Gang durch die Natur im klebrigen Gewirr ihrer Netze.
Der Herbst mit seinen abgeernteten Feldern erleichtert den Greifvögel die Jagd. Nun können sie ihre Beutetiere, denen die Deckung durch die Feldpflanzen fehlt, leichter erspähen und jagen.
Leise fallen die Blätter und prall und rot hängen die Früchte an den Apfelbäumen im Nachbargarten und auf den Streuobstwiesen.
Viele Bäume scheinen in Flammen zu stehen und manch einer trägt schon im Oktober keine Blätter mehr.
Auch bei jenen Pflanzen, denen man den Herbst noch nicht ansieht, weicht nun allmählich der grüne Blattfarbstoff, das Chlorophyll und gibt die Sicht frei auf die anderen farbigen Substanzen die bisher überdeckt wurden.
Jede Pflanze hat ihren ureigenen Rhythmus.So ist gerade in diesen frühen Oktobertagen das Grün vielerorts noch präsent.
Strahlend gelb leuchten hingegen die dicht wachsende Stauden der kleinköpfigen Sonnenblumen im Sonnenschein.
Für die Vögel bricht nun die Zeit der Beeren- und Samenernte an.
Auch in diesem Jahr hoffe ich auf den alljährlichen Herbstbesuch der Schar munterer Stieglitze (Carduelis carduelis) die mit hellen Rufen daherkommen und an den im Herbstlicht leuchtenden Stauden jetzt im Oktober gesellig nach Samen suchen. Der Stieglitz ist ein attraktiver Vogel. Bunt gefärbt ist sein Gefieder. Rot, schwarz, weiß, braun mit einer leuchtend gelben breiten Binde auf den Flügeln.
Kleine Trupps der munteren, prächtig gefärbten Finken machen sich dann an den fast mannshohen kleinköpfigen Sonnenblumen zu schaffen. Geschickt klettern sie auf den schwankenden Stängeln herum, um sich aus den Samen tragenden, verblühten Blütenköpfen ihre energiereiche Nahrung herauszupicken. Zu ihren Futterpflanzen gehören auch Disteln, deshalb erhielten sie ihren zweiten Namen - Distelfink.
So wechselhaft die Farben des Herbstes leuchten so zeigt sich auch das Wetter.
An manchen Tagen trübe grau, regnerisch und stürmisch, dann wieder strahlend im goldenen Herbstglanz.
So können wir in den Monaten September und Oktober den Zauber, der sich über die in Herbstfarben getauchte Kulisse spannenden, farbenprächtigen oft doppelt erscheinenden Regenbögen besonders häufig erleben.
An einem Tag erleben wir früh am Morgen eine Natur-Exkursion im strahlenden Sonnenschein, am Mittag kehren wir jedoch, dank eines plötzlichen Wolkenbruchs, nass bis auf die Haut heim und am Abend erleben wir eine wundervolle Stadtbesichtigung wechselweise unter schwarzen Wolken und im goldenen Glanz der Abendsonne.
So geschah es auch am vergangenen Samstag (Berichte folgen)...
Ich wünsche viel Spaß beim Betrachten des bunten Potpourris von Bildern!
PS:Sehr interessant ist der Bilderzyklus des Indischen Blumenrohres (Canna indica), dessen kälteempfindliche Rhizome übrigens alljährlich rechtzeitig (spätestens nach dem 1. Nachtfrost) aus der Erde genommen werden müssen um die kalten Wintertage an einem kühlen Ort frostfrei zu überdauern.
Bürgerreporter:in:Susanne Bartelsmeier aus Burgwedel |
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