Naturparadiese in der Region Hannover
Begegnungen - seltene Gäste rund um den Würmsee

Erlebnis Würmsee - Erinnerungen an Badefreuden in den 1920er Jahren (Foto: Katja Woidtke) | Foto: Katja Woidtke
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Erlebnis Würmsee: Im Norden von Hannover liegt der Würmsee - ein kleines Naturparadies für Vögel, Insekten und Co. Seit 2019 gibt es rund um den See acht verschiedene Stationen, die den Besuch auch mit Kindern zu einem ganz besonderen Erlebnis werden lassen.

Schon in den 1920er Jahren wurde der Würmsee touristisch genutzt. Figuren von Badenden erinnern an diese Zeiten, und auf den Wellenliegen lässt es sich herrlich entspannen. An vergangene Zeiten erinnern auch die roten Skulpturen der Torffresser. Denn rund um den See wurde früher auch Torf gestochen. An der Pumpstation und am begehbaren Pegel wird auf den schwankenden Wasserstand des Sees hingewiesen. Geschaffen hat die einzelnen Stationen das Atelier LandArt.

Lasst euch überraschen und entdeckt selbst einmal den Erlebnispfad und die Natur rund um den Würmsee!

Es ist ein sonniger Frühlingstag Ende April, als wir zum idyllischen Würmsee im Norden von Hannover aufbrechen. Nur wenige Spaziergängerinnen und Spaziergänger sind dort mit uns unterwegs und so können wir ganz entspannt auf Vogelkiek gehen. Eine erfrischende Brise empfängt uns am Entree zum Erlebnispfad. Das wogende Schilf erinnert fast ein wenig an unsere letzten Urlaube an der Nordsee. Am Seeufer vor uns trippelt ein Flussuferläufer auf Nahrungssuche am Wasserrand entlang. Wir beobachten den in Deutschland stark gefährdeten Vogel aus der Familie der Schnepfenvögel eine Weile und spazieren dann weiter. Auf dem Waldweg vor uns landet ein Rotkehlchen und verschwindet gleich darauf im Unterholz. Wir hören es rascheln und piepsen. Hier scheint der Nachwuchs auf Futter zu warten. Leise huschen wir weiter, um Familie Rotkehlchen nicht zu stören.

An den Stegen, die zu einem kleinen Boot im Wasser führen, erklingt der melodische, flötende Gesang der Mönchsgrasmücke. Und kurz darauf entdecken wir sie auch in den Zweigen über uns. Ihren Namen bekam die Mönchsgrasmücke von der typischen schwarzen Färbung der Kappe beim Männchen und braunen Färbung der Kappe beim Weibchen, die an die Kopfbedeckung von Mönchen erinnert. 


Begegnung mit einem Bruchwasserläufer


Im flachen Wasser am Ostufer entdecken wir einen weiteren Schnepfenvogel. Ein einzelner Bruchwasserläufer sucht hier nach Nahrung und lässt sich dabei auch nicht von den viel größeren Graugänsen stören, die hier rasten und ihr Gefieder pflegen. Bruchwasserläufer sind in Deutschland sehr selten - dieser hier scheint auf der Durchreise gewesen zu sein. 

Eine ganze Gänsefamilie ist mit sechs Gösseln im südlichen Bereich des Sees unterwegs. Aufmerksam beobachtet der Ganter Besucherinnen und Besucher, die neben Fuchs und Feldhase auf einer Bank Platz genommen haben. Gans und Kinder äsen auf der Wiese am Seeufer, ehe die ganze Familie schließlich gemeinsam zurück auf das Wasser geht.  

Auch wir beenden unseren kleinen Rundgang um den Würmsee und kommen ein paar Wochen später noch einmal, um auf Vogelkiek zu gehen und vielleicht sogar die ersten Libellen zu beobachten.


Begegnung mit Nutrias


Statt Libellen erwartet uns Mitte Mai allerdings ein ganz anderes Tier am Würmsee - wo im April noch der Flussuferläufer unterwegs war, schwimmt nun in den frühen Abendstunden ein Nutria. Das an Gewässern lebende Nagetier wird auch Biberratte oder Sumpfbiber genannt, ist dämmerungsaktiv und ernährt sich überwiegend vegetarisch. Plötzlich schwimmt ein zweites Nutria ans Ufer, und wir können das Paar beim Fressen von frischen Blättern beobachten.
    
Die Gänsefamilie kommt mit ihrem inzwischen mächtig gewachsenen Nachwuchs aus dem Wasser und beginnt, vom frischen Gras zu naschen. Ein Gössel scheint die letzten Wochen nicht überlebt zu haben. Denn statt der sechs kleinen Gänse zählen wir nur noch fünf Gössel. Die Gans hat eine Verletzung am Kopf - wir können nur spekulieren, was sich hier zugetragen hat.

Libellen sind auch bei unserem zweitem Besuch noch nicht am Würmsee unterwegs. Aber sobald die Temperaturen etwas steigen, werden sie sicher schlüpfen und wir gehen hier wieder auf Naturtour. Wir freuen uns jetzt schon auf weitere, spannende Begegnungen!

Würmsee im Juni


Unsere Naturbeobachtungen:


Amseln
Bachstelze
Blässhühner
Blaumeisen
Bruchwasserläufer
Fitis
Flussuferläufer
Graugänse
Haussperling
Kleiber
Kohlmeisen
Kuckuck (gehört)
Mehlschwalben
Mönchsgrasmücke
Rohrweihe
Rotkehlchen
Rotmilan
Singdrossel
Stockenten
Zilp Zalp

C-Falter
Mistkäfer
Mücken ! ! !
Wasserläufer
Zitronenfalter

Nutria

Teichfrösche

Katjas Naturbeobachtungen

Bürgerreporter:in:

Katja Woidtke aus Langenhagen

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