BOCKWINDMÜHLE WETTMAR - BURGWEDEL - MÜHLENFEST - DEUTSCHER MÜHLENTAG 2012- IMPRESSIONEN
Das Herz des Radlers klopft nicht nur bei der Überwindung der letzten Steigung auf dem Weg zur Mühle, die ein kräftiges treten in die Pedale bedeutet. Denn auch die Bockwindmühle in Wettmar steht, wie für die optimale Nutzung des Windes erforderlich, auf einer Anhöhe im ansonsten überwiegend flachen Norddeutschland. - Deshalb finden wir auch an vielen Orten noch die Benennung: Mühlenberg.
Dieses technische Wunderwerk aus vergangenen Zeiten lässt schon beim Anblick seiner mächtigen Flügel aus der Ferne das Herz in Faszination höher schlagen.
Das Herz eines jeden Mühlenfreundes schlägt für das Symbol historischer Technik! So waren doch die Mühlen die ersten mechanischen Energielieferanten - ohne dabei nicht erneuerbare Ressourcen zu verbrauchen.
Am Pfingstwochenende, an dem gleich ein doppeltes Mühlenfest gefeiert wurde, konnten sich ca. 1500 weitere Besucher dem Zauber der alten Technik nicht entziehen!
Eingestimmt wurden einige von ihnen schon zwei Abende vor dem Nationalen Mühlentag bei einem geselligen Beisammensein - dem Mühlenschwoof - im Sonnenuntergang, mit später illuminierter Mühle, Musik und Tanz.
Am Pfingstmontag, dem Nationalen Mühlentag, leuchtete die Wettmaraner Mühle vor einem strahlend blauen Himmel. Einziger Wehmutstropfen war der schwache Wind, der nur von Zeit zu Zeit kurz auffrischte.
Denn die ganze Faszination der alten Technik erfasst den Besucher des Mühlenstandortes mit dem Moment, in dem er erlebt wie die Kraft des Windes beginnt, die riesigen Windmühlenflügel zu bewegen.
Faszination pur wenn man im Inneren der Mühle, nachdem die steilen Holzstufen zum Mahlboden erklommen wurden, den großen Rädern bei der Arbeit zusieht, die Kraft des Windes spürt, das Knarren des arbeitenden Holzes hört (der individuelle Mühlenklang unterscheidet sich auch noch einmal durch das Alter des Räderwerkes, wurde mir berichtet) und dabei den Blick über die umliegenden Felder schweifen lässt.
Siehe Beitrag: http://www.myheimat.de/burgwedel/kultur/magie-der-...
Auch rund um die Mühle wurde dem Besucher am Mühlentag, dem 28.Mai 2012, viel geboten.
Ein Drechsler stellte seine Arbeit vor. An einem Infostand wurden die Gäste über den Heimatverein und umfassend über die Mühle informiert. Auch das Mühlenmodell des Heimatvereins konnte im direkten Vergleich zum großen Original bewundert werden.
Jung und Alt konnte einen kleinen Solarbausatz, dessen Flügel sich im prallen Sonnenschein geschwind drehten, zum selber bauen erwerben.
Die „1. Gruppe aktiv für Wettmar“ sorgte für deftiges vom Grill und Bäckerei „Bosselmann“ verführte mit duftenden Backwaren aus dem Steinbackofen zum Kauf von leckeren Rosinenbrötchen, Olivenbrot und weiteren Köstlichkeiten. Der Durst konnte bei anregenden Gesprächen im geselligen Kreis ebenfalls gelöscht werden.
Die „Freiwilligen Müller“ beantworteten innerhalb und auch rund um die Mühle herum jede der vielen Fragen, die ihnen von den interessierten Besuchern gestellt wurden mit Begeisterung. Da gab es wissenswertes über die Geschichte der Mühle und ihre Funktionsweise zu hören, Informationen über Neues im Außenbereich, wie zum Beispiel das Insektenhotel und der Weidenzaun, ebenso wie über Planungen für die Zukunft. Die freiwilligen Müller, die an ihren weißen Hemden zu erkennen waren, wurden im vergangen Jahr von Mühlenbautechniker Rüdiger Hagen unterrichtet. Mühlenkunde und Einweisungen in die Technik standen auf dem „Lehrplan“. Ebenso wie die praktische Anwendung dieses Wissens bei der Handhabung der Mühle.
Das verspätete Erscheinen dieses Beitrags bitte ich zu entschuldigen. Doch um das Mühlenfest in Bild und Wort noch einmal Revue passieren zu lassen, möchte ich ihn auch jetzt noch empfehlen.
Ich bitte darum, ebenfalls die erklärenden Bildüberschriften zu lesen.
Ich wünsche allen viel Spaß, den eingeschworenen Mühlenfreunden und auch jenen, deren Begeisterung für dieses technische Denkmal geweckt wurde!
Hallo Susanne, den vorangegangenen Kommentaren kann ich mich nur anschließen ... ein hervorragender Beitrag in Wort und Bild.
LG Gabriele