Podiumsdiskussion - "Ohne Familie - kein Staat"
Das Internationale Kolpingwerk feiert in diesem Jahr den 200. Geburtstag ihres Gründungsvaters Adolph Kolping. Weltweit gibt es hierzu besondere Veranstaltungen. Auch im Diözesanverband des Kolpingwerkes im Bistum Hildesheim sind zahlreiche Termine vorgemerkt. Die erste Veranstaltung für das Kolpingwerk im Bistum Hildesheim anlässlich des Kolpingjahres hat am Samstag in Burgdorf stattgefunden. Die Kolpingsfamilie Burgdorf hat im zusammenwirken mit den Bezirksverbänden Celle und Hannover zu einer Podiumsdiskussion mit dem Thema "Ohne Familie - kein Staat" eingeladen.
Bernhard Kolle, Vorsitzender des Bezirks Celle konnte 80 Gäste im katholischen Pfarrheim begrüßen, die zunächst einem Impulsreferat des Parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesfamilienministerium Dr. Hermann Kues zuhörten. Kolle betonte in seiner Begrüßung, dass das Thema "Ehe und Familie" für das Kolpingwerk von zentraler Bedeutung sei. Und auch Kues wies in seinem Vortrag darauf hin, das Ehe und Familie kein Auslaufmodell sind. "Familie ist für die Zukunft unserer Gesellschaft von zentraler Bedeutung", erläuterte der Staatssekretär. Er führte weiter aus, das aufgrund der Veränderungen in der Gesellschaft durch eine neue Rollenverteilung, eine andere Mobilität und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf insgesamt mehr Flexibilität nötig sei. Hier müssen, so Dr. Kues, durch den Staat die Rahmenbedingungen angepasst werden. Die staatliche Aufgabe sei es, so der Staatssekretär, mehr Spielräume zu schaffen, beispielsweise durch flexible Arbeitszeitbedingungen.
Nach dem Impulsreferat nahmen neben dem parlamentarischen Staatssekretär Annette Stasche, stellvertretende Vorsitzende des Kolpingwerkes im Bistum Hildesheim und Daniel Schott, Familienpädagoge der Caritas aus Celle auf dem Podium Platz. Unter der Gesprächsführung von Dr. Norbert Gebbe, dem ersten Sprecher des Leitungsteams der Kolpingsfamilie Burgdorf, entwickelte sich eine lebhafte Diskussion mit den aufmerksamen Zuhörern im Pfarrheim.
Daniel Schott stellte in seinen Thesen das Jahresthema der Caritas im Jahr 2013 in den Mittelpunkt, das "Familie schaffen wir nur gemeinsam" lautet. Er forderte in seinen Beiträgen eine größere Solidarität des Umfeldes ein, die den Familien mehr Entlastung dank professioneller Hilfsangebote gebe.
Annette Stasche vom Kolpingwerk zitierte aus dem Leitbild des christlichen Sozialverbandes. Dort heißt es: "Wir sind Anwalt der Familie". Stasche vertrat den Standpunkt, dass die Zukunft der Familie über kurz oder lang über das Schicksal Deutschlands entscheide. Sie betonte außerdem, dass Familienpolitik heute eigentlich eher Arbeitspolitik sei, denn dort werde über das Familienleben entschieden.
In der lebhaften Diskussion mit dem Plenum wurden praktisch alle Themen der aktuellen Familienpolitik angesprochen und kontrovers besprochen. Gleichgeschlechtliche Partnerschaft wurde ebenso thematisiert wie die zurückgehende finanzielle Förderung für Familien und veränderte Ladenöffnungszeiten und verkaufsoffene Sonntage. Auch bei dem zum Abschluss der Veranstaltung angebotenen Kaffee wurden die Gespräche in kleinen Gruppen noch lange fortgesetzt.
Bürgerreporter:in:Matthias Mollenhauer aus Burgdorf |
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