On Radtour: Dänisches Inselhüpfen

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1. Tag Burgdorf - Skatholm - 74 km

Bahnfahrt von Burgdorf nach Flensburg (nur 1 umsteigen in Hannover allerdings mit Verspätung!): mit dem Rad dann von Flensburg über die dän. Grenze am Grenzübergang Gendarmstien/Skomagerhus. Anfangs grauseliger Weg - zwar immer an der Küste entlang - aber die Qualität war sehr schlecht (Splitt mit ca. 10 cm Tiefe und teilweise sehr starke Steigungen mit diesem Splitt vor allen Dingen mit Kurven, radeln teilweise nicht möglich). Aber nach Kollund wurde es besser und es machte richtig Spaß. Bei Annis Kiosk mit den angeblichen besten Pölser hielten wir nicht, da die Leute in einer langen Schlange dort anstanden. Über Rinkenaes, Egernsund und Sonderborg radelten wir unserer ersten Unterkunft entgegen. Leider fing es ab 15 Uhr an zu regnen und nur mit Regenzeug ging es weiter. Die Unterkunft lag 3 km vor Fynshavn und wir waren froh, als wir dort ankamen und uns die Regenklamotten ausziehen konnten. Unser Abendessen hatten wir mitgebracht. Da wir um 4 Uhr aufgestanden sind, waren wir müde und jede war froh über ihr Bett.

2. Tag Skatholm – Fünen/Tommerup - 77 km

Morgens war Frühstück angesagt zum Selbstmachen. Da wir wussten, dass es hier in der Ferienwohnung kein Angebot gab genossen wir Kaffee und Selbstmitgebrachtes.
Danach radelten wir zur Fähre nach Fünen. Wetter war etwas besser, Regenzeug war aber Pflicht. Auf Fünen kamen wir in Bojden an und mussten erstmal unser Regenzeug ausziehen. Es war gleich viel wärmer und die Sonne strahlte. Erstmal ging es an der Küste entlang Richtung Nordwest. In Assens machten wir eine schöne Pause in der Nähe des Hafens. Danach mussten wir ins Inland. Wir freuten uns über das gute Radelwetter und über vielen, vielen sehr naturnah gemischten Hecken an denen eine große Menge verschiedener Früchte hing. Unsere Unterkunft mussten wir suchen, da uns leider unser Navi kurzfristig eine Kursänderung auferlegte. Wir dachten, na, vielleicht ein schöner Weg! Aber das war ein Irrtum, nach einer Strecke auf einer einsamen Straße wunderschön durch den Wald, wollte er uns auf einen Feldweg ins Nirwana schicken. Wir drehten uns fuhren die ursprünglich gedachte Route und fanden unsere Unterkunft kurz bevor es anfing zu regnen. Nachdem wir es uns gemütlich gemacht hatten, gab es Abendessen welches wir mitgebracht hatten. Der Hof lag sehr einsam, so dass wir schwerlich noch irgendwo etwas bekommen hätten.
Birte und ihr Mann züchten Gotlandschafe. Ein wunderbares Fell haben diese Schafe, ganz weich und lockig. Am Morgen zum Frühstück gab es frische Brötchen mit selbstgemachter Marmelade und vielen kleinen Extras.

3. Tag Fünen/Tummerup - Seeland/Korsor - 91 km

Heute ging es nach Odense um die kleine Altstadt mit dem Haus von Hans Christian Andersen anzuschauen. Weiter war geplant direkt nach Nyborg zu radeln um von dort mit dem Zug nach Seeland/Korsor überzusetzen. Da wir aber noch genug Zeit hatten (die Altstadt Odense war von Touristen überlaufen), radelten wir den sehr schönen Fahrradweg nach Kerteminde (mit einer schöner Pause) und dann erst Richtung Nyborg. In Nyborg gab es leider einen Platten am Hinterrad. Einmal Luft und dann noch ein paar Kilometer bis zu einer Werkstatt. Zwei junge Männer halfen uns bei der Suche dabeu und diese war nur ein paar Meter entfernt. Glück hatten wir auch, wir waren noch pünktlich da und der Mechaniker hat nach Feierabend die Reparatur ausgeführt. Nach der Reparatur wollten wir uns noch das Schloss in Nyborg anschauen. Es war jedoch total eingerüstet zur Renovierung und man konnte nichts sehen, so dass wir uns dann schnell in Richtung Bahnhof aufmachten. Und das war gut so. Ein Radler stand vor dem Automaten und meinte, man müsste die Räder reservieren lassen. Im Internet stand darüber zwar nichts, aber die beiden Radler aus Bad Nenndorf waren bereits 1 Stunde vor Ort und wurden bei einem Zug vorher nicht mitgenommen, da sie noch keine Tickets hatten.
Thomas telefonierte mit dem Service und reservierte gleich für alle Räder und dann ging es an Ticket lösen. Da war dann doch ganz einfach. Gezahlt werden kann überall mit Karte. Nach der Serviceauskunft sollten wir auf dem Bahnsteig 3. Thomas und seine Frau hatten jeweils Anhänger dabei und es war schon schwierig, diese im Lift incl. der Räder zu transportieren. Auf Bahnsteig 3 stand jedoch Richtung Odense??? Auch der anderen Radler standen auf Bahnsteig 2 und so klärten wir über die Gleise hinweg, wo diese den hinwollten. Ja, nach Korsor. Auf der Anzeigentafel stand auch Bahnsteig 2 und mit Müh und Not schafften wir es dann wirklich in der letzten Sekunde (Thomas kam gerade aus dem Lift als der Zug hielt) in den Zug zu steigen. Platz war wenig für die Radler. Da wundere ich mich immer in den Niederlanden und Dänemark sehr. Wirklich viele Radler unterwegs, in den Zügen ist jedoch kaum Platz und auch hier standen wir kreuz und quer und im Eingang. Na ja, aber geschafft. Nach ein paar Minuten waren wir in Korsor. Wir hatten die dortige Jugendherberge gebucht und Thomas und seine Frau mussten sich noch einen Zeltplatz suchen.
Wir verabschiedeten uns ganz herzlich. Im Zug hatten wir noch Erfahrungen ausgetauscht u.a. über Bornholm.
In der Jugendherberge gab es eine Küche. Abendessen wieder mit mitgebrachten und gekauften Sachen (Hering in Curry, Käse und Vollkornbrot sowie dän. Brötchen).
Am Morgen hatten wir mit Frühstück gebucht und wir genossen das Buffet.

4. Tag Korsor - Naevsted - 74 km

Unsere Route führte uns heute wieder an der See entlang. Auch in Dänemark hatten sie im Juli und August 36 Grad und Trockenheit. So sahen dann auch viele Felder aus. Die meistens waren schon abgeerntet, so dass wir über Land und See wunderbare Aussichten hatten. An Naevstedt vorbei radelten wir in Richtung unserer Unterkunft. Und kurz vor der Unterkunft: wieder einen Platten, diesmal das andere Hinterrad! Noch mal Luft aufgepumpt und bis zur Unterkunft waren es nur 2,5 km. Das schafften wir gerade so. Wir waren auch etwas früh dran, so dass unser Zimmer noch nicht fertig war. Im Innenhof waren viele Gartenstühle und Tische aufgestellt. Also Gepäck ab und Hinterrad raus. Mit Reparaturset ging es ans Flicken. Nach einigen Problemen mit dem Einbau waren wir dann nach 1,5 Std. fix und fertig. Aber auch das Zimmer war inzwischen für uns bereit. Also Taschen auspacken und erstmal etwas entspannen. Dann gemütlich Abendbrot. Eigentlich wollten wir in die Küche, die war jedoch mit einer Familie bereits voll besetzt, so dass wir es uns im Zimmer gemütlich machten. Weil wir ganz schön kaputt waren, gab es kein langes Erzählen. Jeder wollte seine Ruhe.

5. Tag Naevsted - Maribo - 69 km –

Nach einem schönen Frühstück schauten wir uns noch mal das Rad an und baten um eine Luftpumpe, um das Hinterrad noch richtig aufzupumpen.
Am Abend vorher gab es schon einige unschöne Vorhersagen für den nächsten Tag: böiger Gegenwind, viel Sonne und Radweg Nr. 7: An diesem Tag zwischen Naevstedt und Maribo ging es fast immer an der Straße mit Radweg entlang - öde, kein Schatten, keine Hecken, viel Autos und LKW, Gegenwind :-((. - keine schöne Strecke! Vielleicht bessern: lieber in Richtung Gedser! Diese Strecke ist auf alle Fälle schöner!
Egal, jetzt mussten wir da durch. Zwischendurch suchten wir uns immer mal eine Strecke ab von der Straße. Leider waren es kleine Umwege und immer wieder wurden wir vom Wind bezwungen. Leider gab es keinerlei Hecken, so dass wir Fünen hinterher trauerten.
Als wir bei unserer Unterkunft ankamen, waren wir ganz schön geknickt über die heute Strecke. Hat keinen Spaß gemacht!
Wir mussten jedoch noch mal los und etwas zum Abendbrot einkaufen. Der Wind hatte jetzt natürlich nachgelassen. Nur ca. 2 km war es zum Einkauf. Unsere Unterkunft konnte man genießen. Eine kleine Ferienwohnung mit Möglichkeit zum draußen sitzen. Jeder hatte ein Zimmer und nach dem Abendbrot machten es jeder für sich gemütlich.

6. Tag Maribo - Rodby/Puttgarten - Burgdorf - 29 km

Das Frühstück bekamen wir gebracht. Kaffee und Tee waren reichlich vorhanden. Heute stand die Fahrt nach Rodby und die Fähre nach Puttgarden. Komisch war, dass man kein Ticket im Internet buchen konnte. Fahrräder werden nicht mitgenommen , so stand es in der Beschreibung. Aber kein Problem – wir kamen mit. Die Strecke zur Fähre war wunderschön.
Fast immer auf einer ehemaligen Eisenbahnstrecke mit viel Bäumen und Hecken entlang. Das hätten wir uns gestern bei dem Wind gewünscht. Aber so ist es mit dem Radeln -. Wind ja und meistens vor vorn ;-)
Und dann noch eine Panne: Flanschbruch! Wir waren schon fast auf der Fähre, da gab es ein komisches Fahrgefühlt. Eine Acht! ?? Aber warum? Mal schauen, erstmal auf die Fähre und in den Zug und dann schauen wenn mehr Zeit ist.
Mit dem Nahschnellverkehr über Lübeck, Lüneburg, Uelzen, Celle nach Burgdorf (in etwas mehr von 5 Stunden). Mit IC ab Lüneburg hätten wir uns zwar den Umstieg in Uelzen gespart wären aber 1 Stunde später zu Hause gewesen.

Fazit: 414 km – schöne Tour um den großen Belt (bis auf die Strecke des 5. Tages und einigen Fahrradreparaturen)
Bikeline: Ostsee-Radweg und Dänemark Ost

Bürgerreporter:in:

Beate Rühmann aus Burgdorf

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