Nordseeküsten-Radweg Göteborg - Oslo

Typisch schwedisch
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1. Tag -
Anreise mit der Bahn von –Burgdorf nach Kiel zur Fähre nach Göteborg, 4 km,

2. Tag – Ankunft in Göteborg und sofort Start mit dem Rad nach Stennungsund (66 km + 4 vor Ort)

Nach Ankunft in Göteborg orientieren wir uns am Städteplan vom Besuch vor 2 Jahren. Direkt in der Nähe nutzen wir eine Fähre an das andere Ufer über die Göta. Bargeld wird nicht angenommen, so dass wir hier schon mit Karte bezahlen müssen. Gewarnt waren wir bereits, dass man kaum noch mit Bargeld bezahlen kann. Sehr ungewohnt für uns!
Aber wir bekommen die Buchung geregelt, bevor wir am andere Ufer aussteigen können.
Danach geht es ca. 15 km durch Gewerbegebiete. Der Nordseeküsten-Radweg ist da nicht sonderlich schön. Angedacht war, dass wir am Göta-Kanal entlagen radeln wollten. Doch den sieht man weit und breit nicht. Erst hinter Kungälv wird es landschaftlich etwas interessanter und man kann ab und zu auch einen Blick auf den Kanal genießen. Aber kurz danach geht es dann auch gleich vom Götekanal auf Nebenstrecken ab in Richtung Jörlanda und dann wird es auch gleich hügelig. Eine große Steigung auf ca. 110 Höhenmeter liegt auch dazwischen. Bei Jörlanda kommen wir auf den 160 um von dort an dieser Straße nach Stennungsunde zu radeln. Wir suchen unsere Übernachtungsmöglichkeit und radeln noch mal in den Ort um einzu kaufen und zu schauen, wie wir am nächsten Morgen weiterradeln müssen.

3. Tag – Stennungsund – Stocken/Ellös – (53 km + 12 vor Ort)

Nach einem Superfrühstück radeln wir über die Tjörnbron. Ein Anstieg geht dem voraus. Es stippelt ein wenig und es ist etwas frisch. Eine fantastische Aussicht belohnt uns auf der Brücke. Danach geht es wieder teilweise auf Nebenstrecken, teilweise auf stark befahrenen Landstraßen über die Insel Tjörn weiter nach Orust. Immer leicht hügelig – manchmal etwas längere Anstiege – bringen auch tolle Abfahrten mit sich. Kurz vor Ellös liegt unsere Jugendherberge. Leider sind wir zu früh. Wir laden unser Gepäck ab und radeln in den nächsten Ort um uns dort etwas umzuschauen. Bei einem Fischgeschäft kaufen wir für unsere Abendmahlzeit ein. Danach steigen wir noch mal auf das Rad und schauen in Tuvesvik der Fähre zu, die laufend von Gullholmen Leute rüberbringt. Dort darf man nicht mit dem Auto fahren und alle (auch Einheimische) müssen ihre Autos in der Nähe des Hafen stehen lassen. Über eine Stunde betrachten wir das interessante Treiben dort und wundern uns über eine junge Frau die anscheinend umzieht und mit einer Menge Umzugsgut (einschl. eines Katzenkäfigs) einem kleinen Boot entsteigt und am Hafen auf Abholung wartet. Wir rätseln über die Art und Menge und über die Art der Abholung. Ein Taxi kommt und tatsächlich reicht der Platz im Kombi aus.

4. Tag - Ellös – Lykesil (30 + 6 km)

Durch einen Fehler bei der Streckenberechnung (ein Ort wurde übersprungen) kamen wir zu anderen Tageskilometern. Heute war eine kurze Strecke zu radeln und wir genossen den Tag und radelten in aller Ruhe die Tagesetappe über Fiskebäckskil ab. Eine Brücke war sehr gefährlich, da es dort keinen abgetrennten Bereich gab und die Autofahrer keinerlei Rücksicht nahmen und meinten, sie müssten ohne ausreichenden Sicherheitsabstand vorbeirasen. Die Fähre brachte uns dann zu unseren Übernachtsort Lysekil.
Auch hier radelten wir nochmals los um uns die Umgebung anzuschauen.

5. Tag - Lysekil – Grebbesand (76 + 5 km)
Heute führte uns die Etappe lange abseits der Küsten über stark befahrene Straßen. Da die Tagesetappe heute sehr lang war, waren wir darüber teilweise recht froh, da es hier wenig Anstiege gab und wir die ersten 30 Kilometer ziemlich zügig radeln konnten. Heute wollten wir eine längere Pause in Fjällbacka machen und dort auch gleich unsere Akkus auftanken. Dieser Ort ist bekannt durch Ingrid Bergmann (hat dort öfter Urlaub gemacht ) und durch die Schriftstellerin Camilla Läckberg, die ihre – auch inzwischen verfilmten - Krimis dort spielen lässt. Natürlich war der Zustrom der Touristen dort auch extrem. Aber wir hatten einen netten Sitzplatz und konnten bei einem Salat (sehr, sehr teuer) dort die Leute gut beobachten. Nachdem wir unsere Unterkunft in Grebbesand angesteuert hatten, ging es dann ohne Gepäck noch mal auf Tour vor Ort und besuchten in Tanumsstrand (ein wunderschöner Weg direkt an der Küsten dorthin) ein riesiges Sportgeschäft mit heruntergesetzten Sportkleidung aller Art. Dort gab es einen kleinen Shop mit Süßigkeiten und so machten wir anschließend Rast direkt am Meer und genossen leckeren Kuchen mit Zimt.

6. Tag – Grebbesand über Tanumshede – Strömstad (46 + 10 km)

Der Tag sollte beginnen mit einer Besichtigung von Felszeichnungen in Tanumshede. Die Kilometer waren aber falsch eingetragen und so wurden aus angegeben 4 dann 9 Kilometer. Auch war die Ausschilderung ganz schlecht. Teilweise sind wir auf der stark befahrenen Straße geradelt obwohl es einen Radweg in der Nähe gab, der aber nicht zu sehen war. Komisch war auch, dass einige Leute, die wir nach den Felszeichnungen fragen, wenig darüber wussten. Nach einiger Mühe konnten wir dann dort vor Ort das Museum und auf der gegenüberliegenden Seite die Felszeichnungen anschauen.
Danach radelten wir auch heute wieder an der 176 entlang bis kurz vor Strömstad. Dort war die Jugendherberge auf einem Campingplatz. Eine super Aussicht vom Balkon, aber das Zimmer war leider nicht sehr sauber und für 3 Zimmer mit insgesamt 10 Betten gab es nur ein WC mit Dusche. Wir radelten noch nach Strömstad (immer entlang direkt an der Küste) um einzukaufen und uns etwas umzuschauen. Netter kleiner Ort mit viel Zustrom von Norwegern, die in der Nähe über die Grenze kommen um günstig einzukaufen.

7. Tag – Strömstad (Schweden) – Fredrikstad (Norwegen) (81 + 5 km)

Heute lag wieder eine lange Strecke vor uns, so dass wir etwas früher aufgestanden sind (auch um die Dusche schon früh nutzen zu können). Frühstück gab es am Campingplatz erst ab 9 Uhr und so radelten wir dann direkt nach Strömstad zu einer Bäckerei. Wir wollten dort skandinavisch frühstücken. Leider gab es an diesem Tag kein Buffet, so dass wir uns mit teuer Kaffee, ½ belegtes Brötchen und ein O-Saft begnügen mussten.
Danach radelten wir an der 176 entlang in Richtung Blomsholm. Ab dort wurde es etwas ruhiger und recht hügelig. In Svinesund (Grenze zu Norwegen) wollten wir den Akku auftanken, da wir nicht genau wussten, wie die Etappe in Norwegen ausgelegt ist. Also nahmen wir dort auch gleich einen kleinen Imbiss ein. Hinter dem Imbiss war ein Süßigkeitsladen – den muss man gesehen haben. Die Bilder geben einen kleinen Einblick davon. Eingekauft wurde nicht. Leider – oder auch nicht – ist das Gepäck beim Radeln doch sehr begrenzt.
Die Grenzüberfahrt ist eine alte Svinesund-Brücke der ehemaligen Streckenführung der E6 und dort hat man eine fantastische Aussicht auf den Fjord.
Danach radelten wir auf die norwegische Seite weiter.
In Schweden ist der Radweg oft nicht ausgeschildert bzw. die Schilder sind nicht lesbar dafür gibt es jedoch recht gute Straßen- bzw. Radwege. Deshalb sind hier gute KARTEN unbedingt nötig.
In Norwegen war es genau umgekehrt. Die Ausschilderung war perfekt, die Radwegequalität ging jedoch rapide zurück.
Wir hatten erst überlegt noch eine Radwegekarte zu kaufen. Das war aber wegen der guten Ausschilderung gar nicht nötig.
Ohne Probleme radelten wir nach Fredrikstad. Dort setzten wir auf einer kostenlose Fähre über den Fluß Glomma und konnten erst nach einigen Umwegen unser Quartier beziehen. Da vor Ort ein großer Inliner-Wettbewerb stattfand, waren viele Straße gesperrt und wir mussten uns erst einen Weg suchen.
Ab 19 Uhr wurde die Straßensperrung aufgehoben, so dass wir dann hier auch noch losradelten um die Festungsanlage zu besuchen.

8. Tag - Fredrikstad - Oslo (4 km )

Es bestand an diesem Tag die Möglichkeit bis nach Moss zu radeln (und vor dort den Zug nach Oslo zu nehmen) oder gleich von Fredrikstad per Zug nach Oslo zu fahren. Nach Absprache sind wir dann direkt nach Oslo zu fahren, da uns dann doch lieber war für Oslo etwas mehr Zeit zur Verfügung zu haben.
In Oslo haben wir uns dann am Bahnhof informiert und konnten auch direkt unser Gepäck und die Räder sicher beim Hostel unterstellen.
Danach ging es mit Öffis weiter zum Kon-Tiki-Museum, zum Holmenkollen, zum Vigelandpark und anschließend noch zum multikulturellen Mela-Musikfest vor dem Rathaus.
Dort haben wir – endlich mal – günstig essen können. Und Musik und internationales Publikum gab es auch.

9. Tag - Oslo – Abfahrt 14 Uhr Fähre (6 km)

Am Vormittag stand noch mal der Besuch der Oper an. Danach radelten wir immer am Hafen entlang zur Ablegestelle der Fähre nach Kiel. Unterwegs kamen wir noch an der Festung, am Rathaus sowie des exklusiven Stadtteils Tjucholmen vorbei.

10. Tag - Rückfahrt DB Kiel – Burgdorf (6 km)

Ankunft morgens um 10 Uhr in Kiel. Nach Check out noch schön – und günstig – gemütlich Kaffee trinken. Dann mit dem Zug nach Burgdorf zurück. Radabteile von Kiel nach HH und von HH nach Celle wieder total ausgebucht.

Fazit: 412 km
Schweden: recht gute Radwege – teilweise sehr schlechte Ausschilderung, deshalb Karten wichtig.
In der Sommersaison starker Kfz-Verkehr auf den küstennahen Straßen
Literatur: Schweden Südwest 1:250.000 für die Grobplanung und Übersicht, Auto- und Freizeitkarten, Freytag & Berndt
Handbuch Schweden Norwegen: Nordseeküstenradweg, Conrad-Stein Verlag
12 Karten 1:80.000 Cykla i skärgarten, Biking in the archipelago )Göteborg bis zur schwed./norgweg. Grenze – für unterwegs wichtig

Norwegen: gut ausgeschilderte Radwege – Radwege nicht so gute Qualität, keine Karte notwendig (Swinesund – Fredrikstadt)

Jugendherbergsunterkünfte i.d.R. zu teuer, da man Bettzeug und Frühstück extra zahlen muss. Leider waren schon Monate im Vorfeld die Hotels und Pensionen ausgebucht, so dass man notgedrungen auf die Jugendherbergen ausweichen musste. Die Lage der Hotels und Jugendherbergen war sehr oft am Wasser oder in der Nähe und oft super. Besser ab Mitte August buchen, da dann die Sommerferien in Schweden beendet sind. Allerdings hat man auch schon in der Saison Probleme mit Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten an der Strecke.
Der Streckenabschnitt ist – im Gegensatz zur Tour von Trelleborg nach Göteborg – doch durch manchmal sehr ausgeprägte Steigungen geprägt. Auch radelt man auf diesem Abschnitt oft abseits der Küste.
Es gibt verschiedene Streckenabschnitte, auf denen man auf die Landstraßen ausweichen kann, die i.d.R. nicht ganz so hügelig sind und wenn dann meist sehr langgezogene Steigungen haben. Allerdings ist der KFZ-Verkehr sehr unterschiedlich. Die Auto- und LKW-Fahrer sind nicht sehr rücksichtsvoll und überholen oft mit einem sehr geringen Abstand.
Manko: die Räder konnten fast nie sicher abgestellt werden.
Wetter: 10 Tage nur Sonne, ca. 22-24 Grad, abends lange mild, so dass man sich lange draußen aufhalten kann – was vor allen die Schweden gern machen. An allen möglichen und unmöglichen Stellen sieht man Gruppen von Menschen, die Picknicks abhalten und es sich gut gehen lassen.

siehe auch Beitrag von Trelleborg nach Göteborg:

http://www.myheimat.de/burgdorf/freizeit/on-tour-r...

Wer Interesse an Karten usw. hat, bitte melden unter PN

Bürgerreporter:in:

Beate Rühmann aus Burgdorf

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