Die Mispel blüht ... im November
Donnerstag, 19. November 2009 - die Natur sollte sich zur Ruhe begeben und auf den nächsten Frühling warten. Nur dieser Mispelstrauch hat das wohl noch nicht mitbekommen - er schiebt Blüten.
Die Mispel (Mespilus germanica) stammt trotz ihres botanischen Namens nicht aus Deutschland, sondern aus Vorderasien: Am Kaspischen Meer wurde sie schon lange vor Christi Geburt kultiviert. Römische Legionäre brachten sie nach Mitteleuropa. In unseren Breiten ist sie, abgesehen vom klimatisch günstigen Niederrhein, eher selten.
Die Frucht der Mispel wurde von jeher als Obst und wegen ihrer Heilwirkung geschätzt. Hildegard von Bingen schrieb über die Mispel: "Die Frucht dieses Baumes ist gut für gesunde und kranke Menschen, nützlich und gut, wie viel man davon isst, weil sie das Fleisch wachsen lässt und das Blut reinigt."
Karl der Große schrieb vor, dass in jedem Klostergarten Mispelbäume zu stehen hätten. Aus den Klostergärten fand sie ihren Weg nach draußen und verwilderte.
Die Früchte sind essbar, allerdings erst nach den ersten Nachtfrösten oder nach Lagerung genießbar. Die enthaltene Gerbsäure wird abgebaut, und die steinharten Früchte bekommen eine weiche Konsistenz.
Man kann sie in diesem Stadium einfach so essen, oder man kann sie zu Marmelade, Kompott, Kuchen oder Likör verarbeiten.
Bei der Lagerung der Früchte sollte darauf geachtet werden, sie mit der Öffnung (der Krone) nach unten zu lagern. Die Lagerzeit ist begrenzt - zwei, maximal drei Wochen kann man sie lagern.
Botanisch gesehen gehört die Mispel zu den Rosaceae, den Rosengewächsen. Die Blütezeit ist (eigentlich) Mai-Juni.
Bürgerreporter:in:Detlev Müller aus Burgdorf |
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