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Pressemitteilung: Windenergie: Widerstand wächst - Bürgerinitiativen schließen sich landesweit zusammen Bibo ist dabei

Pressemitteilung vom 15.04.2015

Windenergie: Widerstand wächst - Bürgerinitiativen schließen sich landesweit zusammen Bibo ist dabei

„Vernunftkraft Niedersachsen e.V. – Landesverband Landschaftsschutz“

Vertreter von Bürgerinitiativen in ganz Niedersachsen, die sich für eine „weitsichtige und vernünftige Energiewende“ einsetzen, sowie die Mitglieder des Landesverbandes Landschaftsschutz Niedersachsen e.V. (LLS), wollen sich am Samstag, 25. April, zu einem breiten Bündnis zusammenschließen. Geplanter Name der neuen Vereinigung ist "Vernunftkraft Niedersachsen e.V. – Landesverband Landschaftsschutz“. Die durch einen Fachvortrag zur Speicherproblematik von Prof. Dr. rer. nat. Frank Endres vom Institut für Elektrochemie der TU Clausthal bereicherte Versammlung beginnt um 15:30 Uhr in der Stadthalle Walsrode. Dabei sein wird auch die örtliche Bürgerinitiative Bibo

In Niedersachsen bestehe eine „große Unzufriedenheit bei vielen Bürgern, die mit der übergroßen Intensität des Windkraftausbaues äußerst unzufrieden seien, die wir aber als LLS nicht alle zu erreichen vermögen“, erläutert Vorsitzender Lutz Taddiken, Sellstedt, in der Einladung zu der gemeinsamen Mitgliederversammlung. Andererseits gebe es in Niedersachsen aber eine große Bewegung durch zahlreiche Bürgerinitiativen und Kräfte, die sich binnen weniger Monate zum "Windkraftnetzwerk-Niedersachsen" (WKN) zusammengeschlossen haben. Gemeinsam gelte es jetzt, diese Kräfte zu bündeln, um die Durchschlagskraft zu erhöhen, ergänzt Sven Schulteis, einer der Initiatoren des WKN aus dem Ammerland. „Hinter jeder Bürgerinitiative stehen viele Menschen, die sich Sorgen um ihre Gesundheit, den Artenschutz und ihre Heimat machen. Und wir werden täglich mehr, so dass wir mit Tausenden von Mitstreitern in Hannover ein gewichtiges Wort bei der von unseren Regierenden bisher dilettantisch umgesetzten Energiewende mitzureden haben“, so Schulteis. „Natürlich sind auch wir für den Ausbau regenerativer Energien, der besteht jedoch nicht allein darin, ganze Landschafts- und Vogelschutzgebiete mit Großindustrieanlagen zu überhäufen. Die Verantwortlichen haben Ihre Hausaufgaben nicht gemacht und wir werden den Finger in die Wunden legen.“

Zu den Zielen des neuen Landesverbandes zählt vor allem, der „ausufernden“ Zunahme von Windparks entgegenzuwirken, indem er über die dramatischen Auswirkungen der Windenergieanlagen auf die Gesundheit der Menschen und auf die Zerstörung von Landschaften aufklären will. So tritt der neue Landesverband – wie auch die Bundesinitiative Vernunftkraft e.V., der neun weitere Verbände angehören – beispielsweise für einen deutlich höheren Mindestabstand der Windenergieanlagen zu Wohngebäuden ein, der wie in vielen anderen Ländern auch mindestens das Zehnfache einer Anlagenhöhe betragen soll. „Objektiv betrachtet muss es ein Moratorium geben. In Dänemark hat man die Probleme mit der Windkraft erkannt und tut sich seit dem schwer mit der Ausweisung neuer Flächen, vielmehr sollen aufgrund vielzähliger Hinweise zunächst die Gesundheitsrisiken eingehend erforscht werden. Das Robert-Koch-Institut hat auch der deutschen Bundesregierung eine ähnliche Empfehlung gegeben, nur leider ergeben sich hieraus keine Konsequenzen in der Genehmigungspraxis vieler Kommunen“, so Schulteis.

Zweck des Verbandes „Vernunftkraft Niedersachsen e.V.“ soll unter anderem „der bewusste Umgang mit der wachsenden Anzahl von Windkraftanlagen“ sein, die mit „ständig wachsenden Bauhöhen eine technische Überprägung des Landschaftsbildes verursachen“, heißt es in dem Satzungsentwurf. Es solle Einfluss genommen werden, dass der Bestand unbebauter Landschaften langfristig gesichert und gefördert wird, heißt es dazu weiter. Einsetzen wolle sich der gemeinsame Verband zudem für „die Aufhebung der Privilegierung von Windkraftwerken im Außenbereich“, für die Darstellung von Alternativen zur umweltschonenden Energiegewinnung wie auch für die „Erhaltung der Erholungsfunktion unbebauter Natur- und Kulturlandschaften. Betont wird, dass „Vernunftkraft“ parteipolitisch völlig neutral und unabhängig sei.

„Windkraft mit Augenmaß“ fordern die Niedersächsischen Bürgerinitiativen vor allem von der Niedersächsischen Landesregierung, die unter der Federführung von Umweltminister Stefan Wenzel demnächst einen Windenergie-Erlass verabschieden will. Der Entwurf sieht beispielsweise lediglich die doppelte Anlagenhöhe als Mindestabstand zur Wohnbebauung vor, verzichtet auf Abstandsregelungen für Wälder und plant den Wegfall jeglicher Höhenbegrenzungen für Windenergieanlagen. Nach den Rückmeldungen einzelner Bürgerinitiativen müssten der Landesregierung inzwischen weit über 1.000 Eingaben und Unterschriften gegen den Erlass vorliegen, nicht zuletzt auch ein Erfolg des Windkraftnetzwerkes, zeigt sich Schulteis zufrieden. „Und wir sind überzeugt, dass wir jetzt gemeinsam noch viel mehr Bürger mit Vernunft überzeugen können, sich gegen diesen geplanten Wahnsinn auszusprechen und vielleicht auch aktiv im neuen Landesverband einzubringen.“

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