Podiumsdiskussion mit den Bürgermeisterkandidaten
Burgdorf. Die Podiumsdiskussion zur Kommunalwahl im Veranstaltungszentrum wurde mit viel Spannung erwartet. Im Vorfeld konnten die Leser der Anzeiger-Redaktion ihre Fragen an die Bürgermeisterkandidaten zukommen lassen. Das Veranstaltungszentrum war rappelvoll und auch eine Schulklasse des Gymnasiums in Burgdorf war anwesend. Von Wahlmüdigkeit war zumindest an diesem Abend nichts zu spüren. Moderatorin Annette Wulf-Dettmar konfrontierte die Bürgermeisterkandidaten Alfred Baxmann (SPD), Michael Fleischmann (Die Linke); Frank Michael Voigt (Parteilos) sowie Mirco Zschoch (CDU) mit Fragen zur geplanten Umgestaltung der Innenstadt, zu Straßenbaumaßnahmen, zum Rubensplatz in der Südstadt, zum Gewerbepark Nordwest, zum Wochenmarkt sowie zur Energiewende in Burgdorf.
Der amtierende Bürgermeister Alfred Baxmann zeigte sich von Anfang an in der Runde sehr angriffslustig und wies den parteilosen Bügermeisterkandidaten Michael Voigt scharf zurecht, weil er über die geplanten Umbaumaßnahmen in der Fußgängerzone nicht richtig informiert schien. „Man darf nicht als Bürgermeisterkandidat antreten, wenn man über die Dinge nicht Bescheid weiß.“ Auf die Frage, warum er für das Amt des Bürgermeisters geeignet sei, antwortete Baxmann selbstbewusst: „Weil ich es kann.“ Solche Selbstdarstellungen gefielen dem Publikum und sie klatschten Beifall. Die inhaltliche Auseinandersetzung kam dabei allerdings ein wenig zu kurz. Baxmann forderte zwar in einer Auseinandersetzung mit dem Bürgermeisterkandidaten Mirco Zschoch, bei der es um die Finanzen in Burgdorf ging, mehr Geld für die Kommunen, aber jeder weiß, dass Land und Bund kein Geld haben. Woher soll es also herkommen? Zschoch rechnete Baxmann vor, dass der Haushaltsplan für das laufende Jahr von einem Defizit von 8,2 Millionen Euro ausgehe. Die jährliche Zinslast steige von derzeit gut 1 Mio. Euro auf mehr als 1,7 Mio. Euro im Jahr 2014. Die Verschuldung werde sich bis 2014 auf 57 Millionen Euro mehr als vervierfachen. Das seien die aktuellen Zahlen des Haushaltes. Der Blick zurück in die Vergangenheit, wo die Situation besser war, nutze keinem. Die CDU habe als einzige Partei für Burgdorf ein Zukunftssicherungskonzept für die Konsolidierung des Huashaltes erarbeitet, bei dem das Defizit durch interkommunale Zusammenarbeit, Straffung der Verwaltung sowie durch eine externe Beratungsgesellschaft abgebaut werden solle. Selbst der Landesrechnungshof habe die rasante Verschuldung in Burgdorf gerügt.
Michael Fleischmann kritisierte ebenfalls die Haushaltspolitik des amtierenden Bürgermeisters. „Warum“, so fragte er, „muss am „Schwarzen Herzog ein Kreisel gebaut werden, wenn die Finanzen so klamm sind?“ Wichtiger sei es, kostenloses Essen in den Krippen anzubieten und den Rotstift bei den Prestigeprojekten anzusetzen.
Der 16-jährige Fabian weiß zwar schon, welche Partei er wählen wird, aber er wollte den amtierenden Bürgermeister auch gerne einmal live erleben. Ob ihn das Auftreten des amtierenden Bürgermeisters überzeugt habe, mochte er nicht sagen, aber er fand ihn etwas dominant.
Es ist wieder deutlich zu erkennen welche Einstellung in Burgdorf vorherscht und das wird dann auch noch durch den Anzeiger in seiner selbstdarstellerischen Art und Weise deutlich gemacht! Ich bin nun kein bekennender FMV Anhänger, aber wie ein Kommentator im Anzeiger jemand als Ahnungslosen darstellen kann, finde ich schon eine ziemliche Frechheit, zumal der Anzeiger sich selber ganz oft im Tal der Ahnungslose befindet! Ist dies eine neutrale Berichterstattung? Ich denke eher nicht, das ist Wahlkampf mit Presseunterstützung, so etwas geht nicht und hört angeklagt!