Pferdemarkt 15.09.
Der letzte Pferdemarkt dieses Jahres war ein negativer Höhepunkt, und so kann man froh sein das die diesjährige Pferdemarktsaison endlich vorbei ist.
Fische ohne Abdeckung oder Versteckmöglichkeit, Kaninchen und Meerschweinchen die auf den Käfigen zur Schau gestellt oder in offenen Plastikkästen angeboten wurden wo sie von allen angefasst werden konnten. Ziervögel sind entflogen weil ein von den darauf gestapelten Käfigen offenbar überlasteter Tapeziertisch zusammengebrochen ist. Ponys und Esel ohne Wasserversorgung. In erschreckend vielen Fällen waren auch die Tränken in den Geflügelkäfigen leer. Nach wie vor dürfen Besucher ihre Hunde über den Markt führen, die ihre Nasen an die auf dem Boden stehenden Käfige drücken können.
Das Schlimmste aber ist die weitgehende Untätigkeit der vom VVV beauftragten Aufsichtspersonen. Während die meisten Händler noch einsichtig sind wenn man sie auf leere Tränken hinweist so sind die Beauftragten des VVV offenbar völlig unbelehrbar. Wie anders ist es zu erklären das die oben genannten Missstände bei den Rundgängen der Aufsichtspersonen nicht bemängelt werden?
Wie zu erfahren war ist die Genehmigung für diese Veranstaltungen vom Veterinäramt der Region trotz aller Vorkommnisse für das Jahr 2013 verlängert worden. Das ist nicht nur für Tierschützer unverständlich. Das sollte auch jeden Bürger der Stadt Burgdorf alarmieren. Denn solche Negativwerbung hat die Auestadt nicht verdient.
So werden wir uns nächstes Jahr wohl in Burgdorf wiedertreffen. Denn offenbar ist dieser Missstand nur politisch zu beheben, aber bis zur nächsten Kommunalwahl sind es ja noch 4 Jahre.
@ Irene:
genau so ist es, auch beim Burgdorfer Pferdemarkt der doch eigentlich als Hobby-Tiermarkt angepriesen wird. Wer jedoch die großen Lkw der gewerblichen Händler sieht weiß, dass das nur Fassade für kommerzielle Geschäfte mit Tieren ist.
@ Michael:
den Pferdemarkt muss man nicht als Ganzes verbieten, wollen wir Tierschützer auch gar nicht. Aber er muss in vernünftigen, tierschutzgerechten Bahnen verlaufen.
Wenn die Aufsichtspersonen das nicht gewährleisten können oder wollen dann ist deren Auftraggeber, der VVV in der Pflicht seine Leute zu schulen und zur Aufmerksamkeit anzuhalten. Wenn der VVV dies nicht kann oder will dann ist allerdings die Stadt Burgdorf gefragt einen zuverlässigeren Veranstalter mit der Ausrichtung des Pferdemarktes zu beauftragen. Politisch zuständig und verantwortlich ist letztlich aber Bürgermeister Baxmann.
@ Dirk:
völlig richtige Einschätzung der Situation. Dabei würde es noch nicht mal viel Geld kosten ständig einen Tierarzt präsent zu haben und die Aufsichtspersonen zu schulen. Soviel sollte auch nach dem Luxusumbau der Marktstr. noch übrig sein, und man hat jetzt ja ein halbes Jahr Zeit darauf zu sparen.
Sichtbar ist aber auch ein politischer Druck auf das Veterinäramt der Region. Denn dem Amtsveterinär sind die einschlägigen Richtlinien zur Ausrichtung solcher Märkte natürlich bekannt. Z. B. ist das Mitführen von Hunden nicht erlaubt und Vogelbörsen unter freiem Himmel sind grundsätzlich nicht zulässig. Aber der zuständige Amtsveterinär muss den Pferdemarkt offenbar immer wieder genehmigen, obwohl ihm die Zustände dort seit Jahren bekannt sind. Denn der Burgdorfer Bürgermeister Baxmann und Regionspräsident Jagau sind halt Parteifreunde. Man könnte fast sagen: ukrainische Verhältnisse.