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Integration als Thema für die (Weiter)entwicklung Burgdorfs

Integration ist eine kontinuierliche Herausforderung in jeder Einwanderungsgesellschaft, so auch in unserer. Ihr Gelingen hängt auch entscheidend davon ab, wie das Zusammenleben vor Ort konkret gestaltet wird. Das Thema Integration gehört darum ganz besonders auf die Agenda der Kommunalpolitik. Dabei geht es sowohl um Lösungsstrategien für vorhandene Probleme und Fehlentwicklungen, als auch um das Ausschöpfen der vielfältigen neuen Potentiale.

Die öffentliche Aufmerksamkeit für dieses Themenfeld ist in den letzten Jahren immer wieder gestiegen, allerdings meist nur im Sog von einzelnen Ereignissen. So befinden wir uns nach dem Sarrazin-Streit derzeit wieder in einer „Flaute“. Das sollte Politik und Menschen auf kommunaler Ebene aber nicht davon abhalten, hier unabhängig von oft wenig sachlichen und noch öfter wenig lösungsorientierten, dafür fast immer medial spektakulär inszenierten Debatten aktiv zu werden. Der Anzeiger liegt richtig, wenn er moniert, dass das Integrationsthema nur eine kleine – zu kleine – Rolle in den meisten Wahlprogrammen spielt.

Wie auch in anderen Städten gibt es in Burgdorf aber bereits verschiedene Akteure und Initiativen in diesem Themenfeld. Das vorhandene Wissen und Engagement sollten wir nun bündeln und gemeinsam mit den Menschen unserer Stadt – mit und ohne Migrationsgeschichte – einen Integrationsplan (oder wie immer man das Kind taufen will) erarbeiten und stetig weiterentwickeln, wie auch Burgdorf sich weiterentwickelt. Der Aufbau eines Forums für Integration, scheint dafür ein geeigneter erster Schritt zu sein. Dabei können wir durchaus lernen von anderen Kommunen, wie etwa der Stadt Melle (bei Osnabrück), die bereits über erste Erfahrungen verfügen und wesentliche Chancen und Fallstricke vielleicht schon benennen können.
Ein solches Forum könnte dann unter Einbeziehung der Menschen in Burgdorf die Situation analysieren, Ziele definieren und mögliche konkrete Schritte ausarbeiten.

Für die Umsetzung braucht es sicherlich einen „Kümmerer“, einen „Integrationsbeauftragten“, oder wie auch immer man ihn oder sie nennen möchte. Die Aufgabe geht mit einem erheblichen Aufwand einher. Dennoch kann sie ehrenamtlich bewältigt werden, wie andere Beispiele zeigen.

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9 Kommentare

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg - naja, vielleicht etwas zu pauschal. Es kommt doch auch stark auf die äußeren und inneren Bedingungen an. Ein Wille ist sicher ein guter Anfang, aber ohne einen entsprechenden Bildungshintergrund z.B. der Eltern oder entsprechende Hilfestellungen von außen schaffen nur Einzelfälle die Überwindung der Hürden, die unsere Gesellschaft aufgestellt hat. Es gibt viele positive Beispiele, keine Frage (ich verweise auch hier auf die genannte Studie). Aber die Ungleichheit in der Sozialstruktur, die ich oben ausgewiesen habe, hängt nicht nur mit mangelndem Willen zusammen, sondern auch mit beeinträchtigenden gesellschaftlichen Hürden.

Ich schließe mich Sebastian da an. Es ist auch nicht zielführend, von sich selbst auf alle zu schließen, der Wille reicht eben nicht, wenn die Rahmenbedingungen nicht stimmen. Das lässt sich auch auf so ziemlich alles andere im Leben übertragen.

Wir sollten auch nicht vergessen, dass wir von Individuen, nicht von einer grauen, einheitlichen "Masse" von "Migranten" sprechen, die alle gleich sind.

Allerdings: Natürlich ist der - allseitige - "Wille" Voraussetzung für gelingende Integration, da stimme ich Ihnen zu. Ein Forum für Integration kann auf dieser Basis dann an den Rahmenbedingungen vor Ort arbeiten.

Noch einen anderen Aspekt finde ich persönlich aber sehr interessant: Was ist denn "unsere Kultur"?

Meine kulturelle Orientierung ist doch letztlich individuell, bestimmt von meinen sozialen Kontakten, meiner Familie, meinen Erlebnissen und Vorlieben. Und sie ist nicht statisch, sondern verändert sich stetig. Christlich-abendländisches Erbe? Ich habe mit der Kirche nie Kontakt gehabt, vielleicht weil ich in der DDR geboren wurde. Sprache? Okay, abgesehen von den Dialekten verbindet uns die Sprache. Aber nicht nur uns, sondern auch Schweizer und Österreicher. Und auch Migranten, die perfekt Deutsch sprechen (und trotzdem oft nicht als dazugehörig gelten). Verfassungsgemeinschaft? Okay, wir zahlen (fast) alle in einen großen Steuertopf und leben im selben Staat. Literatur, Kunst, Geschichte? Schon schwieriger, denn hier geht das individuelle Selbstverständnis schon weit auseinander. Warum also fühlen wir uns als Deutsche, Russen, Brasilianer oder Franzoswen, die irgendwie eine Gemeinschaft bilden und sich von anderen Nationalitäten unterscheiden? Und das noch, obwohl der Nationalstaatsgedanke menscheitsgeschichtlich noch so jung ist und künstlich geschaffen wurde. Ich finde das ist eine der interessantesten Fragen, die es in den Sozialwissenschaften überhaupt gibt. Hoppla, ich schweife ab, Entschuldigung.

Was ich eigentlich sagen wollte: Das Selbstverständnis eines gemeinsamen "Wir" und des nicht dazugehörigen "Ihr" ist nicht naturgegeben, sondern wird durch uns Menschen gedanklich immer wieder neu geschaffen.

"Können sich Muslime zur Demokratie und damit auch zur deutschen Verfassung bekennen?
Durchaus! Sie tun es sehr eifrig. Die Satzung des Islamrates für die Bundesrepublik Deutschland, Dachverband von z.Zt. 27 islamischen Organisationen, schreibt:
"Der Verein bekennt sich uneingeschränkt zum Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und zu den Prinzipien der freiheitlich-demokratischen Grundordnung und des sozialen Rechtsstaates." (4)

Der Verband der islamischen Kulturzentren schreibt in seiner Selbstdarstellung: "Die Aktivitäten bewegen sich im Rahmen der Gesetzgebung der Bundesrepublik Deutschland und orientieren sich am freiheitlich-demokratischen Grundgesetz der Verfassung." Es gibt hunderte, ja tausende solcher Beispiele.

Über 2000 islamische Vereine werden als eingetragene Vereine geführt. Muslime, die sich, wie in den eben zitierten Satzungen, zur Demokratie westlicher Prägung bekennen, praktizieren Takija.

Das ist arabisch und bedeutet Heuchelei oder Verhüllungskunst. Takija ist nicht nur erlaubt, sie ist Pflicht, wenn der islamischen Welteroberung Hindernisse entgegengesetzt werden.

Muslime in Deutschland müssen sich heuchlerisch zur Demokratie bekennen, weil sie "auf dem Weg Allahs", wie sie sich ausdrücken, das heißt auf dem Weg der Eroberung Deutschlands für den Islam vorankommen wollen.

Einige Beispiele für Takija:
Die islamische Gemeinschaft Milli Görüs, abgekürzt IGMG, die auch in Stuttgart eine Moschee und damit einen politischen Stützpunkt hat denn Moscheen sind politische Stützpunkte seit Mohammeds Zeiten die IGMG behauptet in ihrer Selbstdarstellung, die Demokratie zu fördern, die Grundrechte und den sozialen deutschen Rechtsstaat anzuerkennen. Nach Erkenntnissen der Verfassungsschutzämter des Bundes und der Länder, folgt die IGMG aber in Wahrheit anderen Grundsätzen.
"Unser Ziel ist Allah. Der Prophet (damit ist Mohammed gemeint) ist unser Führer. Der Koran ist unser Grundgesetz. Der Djihad (der heilige Krieg) ist unser Weg. Auf diesem Weg zu sterben ist unser größter Wunsch!“ (5)"

(Quelle: http://www.moschee-schluechtern.de/texte/mertensac...)

In diesem Sinne: Bei deinen Artikeln solltest du zwischen Europäern und häufig integrationsunwilligen/-fähigen muslimisch geprägten Bevölkerungsgruppen unterscheiden. Du kannst nicht alle Migranten aus Burgdorf zwingen, sich zu integrieren und dich zu akzeptieren. Sie leben in nicht wenigen Fällen in ihren eigenen sozialen Strukturen (und haben häufig definitiv keinen Kontakt zu Deutschen!), brauchen mittlerweile in speziellen Stadtteilen gar kein Deutsch mehr lernen, leben ihre zumeist eigene Kultur, ihre eigenen Traditionen und wollen sich von Leuten wie dir, die sich anscheinend sehr für sie einsetzen, in ziemlich vielen Fällen gar nicht integrieren lassen. Mit deinen Integrationsgedanken solltest du lieber nicht so viel Zeit "verschwenden", denn ein Franzose, Italiener, Schwede, ... wird sich in vielen Fällen von selbst integrieren, die kulturellen/religiösen Unterschiede sind eher gering.

Übrigens: Sarrazins Fakten sprechen für sich.

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