Das haben sie sich verdient! Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.

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Im Grunde ist es blamable, dass eine derartige Forderung im Jahre 2010 immer noch zur Disposition steht. Gerne wird in diesem Zusammenhang der Vergleich von "Führungspositionen" herangezogen und dass in diesem Vergleichsspektrum die Frauen ca. 33% weniger verdienen. Allerdings sollte und wird sich diese Kategorie berufstätiger Frauen alleine durchsetzen können.
Ungemach und Ungerechtigkeit bis hin zur Ausbeutung lauert ganz wo anders. Es gab mal eine Zeit in Deutschland, wo Familien von einem Einkommen leben konnten, eine Zeit wo sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer einig waren, dass man für gute Arbeit auch gutes Geld/Lohn bekam bzw. zahlte. Es war aber auch die Zeit, als immer mehr Frauen über die "angestammten" Herd -und Haushaltspflichten hinaus blickten und zurück in den Beruf, wenn vorhanden, oder in die Arbeitswelt wollten, um ihr eigenes Geld zu verdienen. Oft bestand hierzu keine existentielle Notwendigkeit, es gehörte zur Selbstverwirklichung. Da kein Druck hinsichtlich des verdienen müssen bestand, war der Niedriglohn und Nebenverdienst geboren. Einige Arbeitgeber hatten diese "Arbeitsmarktlücke" sofort erkannt und ein Angebot geschaffen.

Heute oder besser schon seit einigen Jahren, wo Kosten, Abgaben, Steuern und Preise, den Löhnen davon liefen, wuchs das Bewusstsein, dass der bisherige Nebenjob der Frau einen lebensnotwendigen Beitrag zu leisten hatte. Jetzt erst kamen solche Ungereimtheiten wie die unterschiedliche Entlohnung für gleiche Arbeit an den Pranger. Aber es war zu spät. Die Unternehmen hatten sich längst daran gewöhnt, an diese billige Quelle von Arbeitskräften. Mehr noch, inzwischen wurden Produktions-und Handelszweige geschaffen, in denen fast nur noch Frauen beschäftigt waren.
Gleicher Lohn für alle war dort leicht zu verwirklichen, wenn auch auf der untersten Stufe. Wer wenig verdient ist auch vordergründig wenig wert, vor diesem Hintergrund wurde denn auch über Jahre hinweg jegliche Verbesserung des Lohn und Gehaltsniveaus verhindert. Unterstützung hatten diese Arbeitnehmer so wie keine.
Die Gewerkschaften konnten vor Kraft und Fett kaum gehen, geschweige denn, sich um Gruppen in der "Diaspora" der Arbeitswelt zu kümmern. Die jeweiligen Regierungen träumten weiter von der sich selbst regulierenden sozialen Marktwirtschaft. Schufen die sozialversicherungsfreien Jobs und zementierten damit das Niedriglohnsegment vollends. Von der damit einhergehenden künftigen Rentenkatastrophe ganz zu schweigen.
Wahre Gipfelstürmer des sozialen und gesellschaftlichen Unfriedens, erfanden dann noch Hartz IV und den legendären 1 Euro-Job. Kopfgeburten der schlimmsten und dümmsten Art.
Der 26. März, der Tag an dem "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" mal wieder eingefordert wird, gehen Verbände bzw. deren Mitglieder ( wie vom SoVD) auf die Strasse und versuchen den Menschen diesen Missstand zu vermitteln, wissend dass sich diese Lohn/Arbeit Argumentation überholt hat, denn bei Millionen von Arbeitssuchenden sind die Karten längst verteilt. Solange Arbeit für 5 Euro und weniger in der Stunde im Angebot ist, muss ein Mindestlohn her, der diesen unsäglichen Hungerlohn-Rahmen sprengt. Es darf nicht sein, dass in Not und Zwangslagen geratene Menschen, erzeugt durch eine total verfehlte Entlohnung, in Folge dann Verbänden und Organisationen zur "Pflege" übergeben werden. Die können nur lindern und helfen. Die Lösung muss der Markt, die Industrie, der Handel und primäre Dienstleistungsbereich
bringen. Nicht zuletzt eine Politik, die nicht alles den Kräften des Marktes überlässt. Nicht bei solch einem Kräfte-Ungleichgewicht.

Bürgerreporter:in:

Waldemar Kiefer aus Burgdorf

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