We will mit geneiten....die Geneiter

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We will mit geneiten…
Bis zum Jahr 1908 marschierte bei den Festumzügen in Burgdorf zu den Schützenfesten der Ratsdiener mit einer kleinen Fahne dem Zug voraus. Der Ratsdiener war auch derjenige, der die Bürger zum Schießen auf die Scheiben nach altbekanntem Spruch:

We will mit geneiten,
ob use Schiebe scheiten,
ob Börger oder Börgers Kind,
und alle de nicht bi uns sind
da möt na en Rathuse gahn,
un sien Namen anteiken!

aufforderte.

Das bemerkenswerte beim Ausrufen ist, das der Ausrufer außerhalb vom Rathuse; „en Rathuse „ausruft, vor dem Rathuse“düssen Rathuse“ und im Rathuse;düsse Rathuse“ ausruft.

Wer weiß das schon und hört genau hin? Natürlich die Geneiter und dessen Ausrufer.
Ab 1909 lebte das Heroldwesen, ein alter Brauch, den die Schützengesellschaft aufleben ließ, wieder auf .Zurück zu führen ist diese alte Tradition auf den früheren Schimmelreiter. Von da an führten zwei berittene Herolde in ihren Stadtuniformen die Festumzüge an. Und dieses geschieht noch heute so.

Um die Umzüge noch attraktiver zu gestalten erweiterten ab 1911 zwei Trommler in Landknechtskleidung diese. Die Trommeln hatten dereinst der Stadtwache gedient.

1934 marschierte dann eine Gruppe in Tracht der alten Wachtsoldaten mit.

Ab 1942 so steht es in den Annalen, durchzog der Stadtdiener mit seiner kleinen Fahne und unter Trommelschlag und in Begleitung des Scheibenträgers mit der neuen Scheibe alle Straßen und Gassen der Stadt und forderte „ Börger und Börgerskind „ zum Schießen auf die Scheiben auf.
Aber schon im Reglement für das Freischießen vom 2. Dezember 1844 heißt es:

„Am Tages des Freischießens morgens zwischen 7 und 8 Uhr durchzieht der Ratsdiener mit seinen kleinen Fahne unter Trommelschlag in Begleitung des Scheibenträgers mit der neuen Scheibe alle Straßen der Stadt und der Vorstädte und ruft mit dem herkömmlichen Worten und Organ das angefangene Fest aus. Er darf aber nicht wie bisher in einige oder mehrere Häuser einkehren“ Was die da wohl gemacht haben damals?

Genau belegen lässt es sich nicht, wann die Geneiter in der Formation entstanden sind, so wie wir sie heute kennen! Fragt mich , wie es heute ist?
Geht man aber aus vom Schützenfest 1942 aus, bei dem erstmals nachweisbar ist, dass der Stadtdiener mit seiner Fahne unter Trommelschlag und in Begleitung des Scheibenträgers durch die Straßen der Stadt zog und die Bürger zum Schießen auf die Scheiben aufforderte ,bzw. sich zum Rathuse zu begeben um sich eintragen zu lassen, so kann man die Geburtsstunde der Geneiter in der Jetztform wohl auf das Jahr 1942 zurück führen. Man sollte es aber nicht zu eng sehen, so darf man auch das Jahr 1773 zugrunde legen.

Alles in allem gab es die Geneiter im weitesten Sinne unseres heutigen Verständnisses aber aller Wahrscheinlichkeit nach in veränderten Formationen wohl schon durch Jahrhunderte davor.

In diesem Sinne

We will mit geneiten…..der Ausrufer

Herzlichst

Bernd Kronfeld/Wolfgang Obst

Bürgerreporter:in:

Bernd Kronfeld aus Burgdorf

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