On Radtour: Eifel/Mosel von Aachen über Trier nach Koblenz
1. Tag Burgdorf/Aachen – Monschau - 53 km
Start war morgens 6.24 Uhr die Fahrt von Burgdorf nach Aachen (mit Umstieg jeweils in Hannover und Dortmund). Bahn war pünktlich. Allerdings gab es für das Radabteil anscheinend eine Doppelbelegung. Es kamen so nach und nach einige Radler, die auch diesen Zug gebucht hatten. Wir hatten Reservierungnummer mit 15#, die zugestiegenen Radler alle mit 14#, die auch in dem Abteil angeschlagen waren. Die Antwort der Bahn: Einzelne Wagen sind in abweichender Bauart gefahren, daher konnte die Fahrradbeförderung auch mit entsprechender Reservierung nicht garantiert werden .
Wir sind dann in Aachen Rothe Erde ausgestiegen. Der Vennbahn-Radweg führte genau dort vorbei, so dass der Einstieg dort günstig war. Die ersten 42 km führt der Vennbahn-Radweg stetig bergan (mit 2-4 % Steigung). Die Qualität des Radweges ist sehr gut und deshalb kann wirklich gut auf den ersten 42 km radeln obwohl es stetig leicht bergan geht. Der Vennbahn-Radweg wechselt laufend den Grenzverlauf (Deutschland/Belgien) und ist geprägt durch schöne Ausblicke in die Täler, Hochmoore und einer wunderbaren Natur- und Kulturlandschaft. Mehr dazu: http://www.vennbahn.eu/tourguide/#tourguide
Nach Monschau ging es dann steil bergab. Der Radweg führte vom ehem. Bahnhof Monschau in die Historische Altstadt. Der Weg ist aber nur bedingt zu empfehlen. Viel und teilweiser sehr hoher, angefahrener Schotter machten die steilen Weg nicht gerade einfach. Bei Regen nicht zu empfehlen. In Monschau mussten wir dann in verwinkelten Gassen unsere Unterkunft suchen. Nachdem wir Gepäck und Essen hinter uns hatten, wurde die Altstadt dann noch zu Fuß erkundet und der Abend noch gemütlich in einer Gaststätte abgeschlossen.
(Hinweis: auf dem Bahn-Radwegen waren zwischen Deutschland und Belgien sehr viel Rennradler unterwegs. Aber auch viele normale Radtouristen haben diesen ab 2013 eröffneten Radweg entdeckt).
2. Tag Monschau St. Vith (B) - 50 km
Nach dem Frühstück gab es das Problem: „Wie kommen wir am besten aus Monschau wieder zum Vennbahn-Radweg?“ Möglichst ohne steile Anstiege, so dass man radeln konnte? Na ja!. Die ersten 2 km waren wir mehr zu Fuß (sehr steile Stücke und schlechte Wegstrecke) unterwegs. Trotzdem war diese Strecke gar nicht so schlecht. Wir kamen direkt an der Burg vorbei und von da an die Bundesstraße, so dass wir dann von dort weiter radeln konnten.
In Weywertz suchten wir eine Möglichkeit für eine Kaffeepause. Da wurden wir informiert, dass im Ort leider kein Bäcker etc. offen hat. Dafür bot er uns an dass wir beim ihm einen Kaffee bekommen könnten. Das Angebot nahmen wir an und so verbrachten wir die nächste Stunde bei Kaffee und Kekse im Garten des Bed & Breakfast Gästehauses Sylvie.
Danach ging es weiter bei sommerlichen Temperaturen über Waimes/Weismes, Montenau (Ardennen-Schinken kann man dort kaufen) und Born nach St. Vith. Dort waren wir etwas zu früh, so dass wir erst mal ein Eis essen gingen. Danach konnten wir unsere Räder unterstellen und in der Nähe essen. Leider ist St.Vith durch eine Durchgangsstraße mit starkem Verkehr (auch Poser) betroffen. Abends bekamen wir vor dem Hotel auf dem zentralen Platz noch eine kleine Demo zu Buganda mit kirchlicher Musik geboten. St. Vith wurde fast vollständig im Krieg zerstört und nur noch der Büchelturm ist erhalten.
3. Tag St.Vith (B).. Holsthum 78 km – 78 km
Ab St. Vith läuft der Vennbahn-Radweg und der Eifel-Ardennen-Radweg 18 km auf der gleichen Route. Das Gebiet Naturpark Hohes Venn bzw. Nordeifel wird jetzt durchradelt bis Pronsfeld. Dort wird kurz auf dem Prüm-Radweg gewechselt. Nach wenigen Kilometern dann weiter auf dem Enz-Radweg und dort 25 km auf einer Bahntrasse der früheren Enztal-Bahn bis Neuerburg. Die Burg Neuerburg liegt auf dieser Strecke (jetzt überwiegend ruhige Landstraßen und straßenbegleitenden Radwege in Richtung Holsthum. Einige steile, kurze Anstiege sind hier auch dabei und das nicht nur deshalb, weil wir in Enzen den Abzweig nach Holsthum (auch wieder zum Prüm-Radweg) nicht beachten und zwei wirklich steile Stücke des dort wunderschönen Enz-Tal radeln (oder mehr schieben). Aber zurück wollen wir nicht und so geht es auf der Landstraße nach Holsthum. Dort kommen wir auf einem Landgasthof unter und bei einem gemütlichen Abendessen endet dieser Tag.
4. Holsthum. - Trier – 58 km
Nach dem Frühstück führt der Prüm-Radweg durch wunderbare Landschaft an den Irreler Wasserfällen vorbei nach Minden (dort mündet die Prüm in die Sauer). Es steht jetzt im bikeline: „Wollen Sie einen Abstecher nach Luxemburg unternehmen? Dann über eine 66 m hölzerne Rad- und Fußgängerbrücke das Flüsschen Sauer überqueren“ Leider radeln wir in die falsche Richtung und müssen nach 2 km feststellen: Keine wunderschöne Holzbrücke in Sicht! Also umkehren und dann den Sauer-Radweg ab Minden in Richtung Mosel nehmen. Und in dieser Richtung liegt dann doch die Brücke. Leider eine ganz normale Betonbrücke, die allerdings mit Holzplanken bestückt ist. Da haben wir uns eine Holzbrücke ganz anderer Art vorgestellt.
Ab Minden geht es jetzt fast immer an einer Straße mit Radweg entlang. Über Langsur erreichen wir Wasserbillig, wo die Sauer in die Mosel mündet. Ab jetzt geht es am Mosel-Radweg entlang nach Trier.
In Igel ein kleiner Abstecher zur Igeler Säule. Diese Säule ist ein 23 m hoher Obelisk. Eine interessante Geschichte dazu:
http://www.zentrum-der-antike.de/monumente/igeler-...
Kurz danach eine Pause im Moselaner mit einer Spezialität: Viez (meist stark säurehaltigen Apfelwein oder Birnenwein). Bekannt aus der Sendung: Wunderschön/WDR. Es wird getestet und na ja – Geschmackssache!
In Trier radelten wir über die Römerbrücke und der Altstadt (hier vorbei an verschiedene römische Bauten) bis zum Hotel noch einige Kilometer bergauf. Ohne Rad und Gepäck dann per Bus wieder zurück zur Altstadt. Dort Besichtigungen und Abendessen. Dann im Bus wieder zurück zum Hotel.
Die Mosel bahnt sich ihren Weg auf imposante Weise durch das Land der Römer und Winzer. Denn bis zu den Römern reicht die Geschichte dieser Region am Mosel-Radweg zurück. Am eindrucksvollsten sind die römischen Spuren im Moseltal bei Trier.
5. Tag Trier. Kröv – 89 km
Nachdem Frühstück war die Frage, was für Kleidung? Es war Sturm/Orkan/Gewitter angesagt mit Regen über 20 l/qm. Bisher war uns das Wetter hold. Ab jetzt ???
Also Regenzeug ganz nach oben. Bis 14.30 Uhr war es nur leiser Nieselregen. Da wurde man kaum nass und wenn doch mal, trocknete der Wind ganz schnell. Der Wind frischte immer mehr auf (meist jedoch von hinten), so dass wir einigermaßen vorwärts kamen.
Schöne Strecken durch die Weinberge der Mosel wechselten sich ab mit Strecken an wenig befahrenen, kleinen Straßen durch die Weindörfer. Auch viele Weinfeste waren an diesem Sonntag an der Strecke.
Eine Pause bei Kaffee und Kuchen kurz vor einer Entscheidung: Radeln wir weiter oder nehmen wir ein Schiff von Bernkastel-Kues bis Kröv? Es war ab ca. 15.30 Uhr Gewitter und Schauer/Hagen angesagt. Das Schiff wäre erst um 17 Uhr gefahren, so dass wir uns entschieden weiter zu radeln. Leider war es dann in Zeltingen erstmal vorbei. Ein Blitz und gleich darauf der Donner und ein sintflutartiger Regenschauer brachte uns eine Pause unter einer Bushaltestelle ein. Leider nahm der Gully vor dieser Bushaltestelle keinen Regen mehr auf, so dass der Regen sich dort staute. Autofahrer nahmen keine Rücksicht und fluteten uns. Jetzt war wirklich Regenzeug angesagt!
Bis nach Kröv war es dann nicht mehr weit und nach Abklingen des Regens radelten wir zügig zu unserer Unterkunft. Nachdem wir uns getrocknet hatten, ging es in den Keller zum Essen und danach in eine Straußenwirtschaft mit Zwiebelkuchen und Wein zum Nachtisch.
6. Tag Kröv - Cochem - 71 km
Jetzt hatte es sich abgekühlt. Morgens 6 Grad und viele Wolken über dem Moseltal. Angesagt dann nur noch 14 Grad über den Tag. Auf so kalte Tage waren nicht so richtig eingestellt (war auch nicht vorhergesagt) und so mussten einige von uns morgens ganz schön frieren. Im Schatten war es empfindlich kalt.
Auf diesem Abschnitt der Mosel wechselten die Wegstrecken zwischen Weinbergen, kleinen Straßen und auch schon mal an der Bundesstraße ab. An der Bundesstraße zu radeln machte keine Spaß! Die Landschaft mit steilen Weinbergen, Mischwald, Felsen und der Mosel sehr schön.
Cochem war eine Enttäuschung. Total überlaufen! Und das Preis-Leistungs-Verhältnis war auch nicht so pralle. Würde auf keinen Fall dort mehr übernachten, sondern ein ruhiges Weindorf vor und nach Cochem empfehlen.
7. Tag Cochem. Koblenz/Burgdorf - 57 km
Heute nur 4 Grad morgens, dann aber etwas wärmer über den Tag. Frühstück erst um 8.30 Uhr. Morgens gleich nach Cochem eine Umleitung, so dass wir die Moselseite wechseln und 3 km weiter mit der Fähre zurück mussten. Da die Fährfahrten erst um 10 Uhr begannen, hätten wir bis uns morgens etwas mehr Zeit lassen können.
Bis ca. 10 km vor Koblenz fast immer nur an der vielbefahrenen Bundesstraße entlang. Es gibt einen Radweg. Es macht trotzdem keinen Spaß dort entlang zu radeln. Dann ging es wieder in die Weinberge. Die Qualität der Wege war dann aber nicht mehr gegeben. Aber die Berghänge wurden immer steiler und die Weinberge von unten gesehen, fast nicht zu begehen. Es kommt dann viel Technik ins Spiel (Zahnradaufzüge). In Koblenz bis zum „Deutschen Eck“. Dort mündet die Mosel in den Rhein. Eine Seilbahn verbindet Koblenz mit der auf der gegenüberliegenden Seite liegende Festung Ehrenbreitstein.
Da noch genug Zeit bis zur Zugabfahrt war, radelten wir noch in die Altstadt zum Eis essen. Danach ein kurzer Einkauf für die Zugfahrt. Da es Probleme im Zugbetrieb gab, war es gut, dass wir von Koblenz ohne Umstieg bis nach Hannover fahren konnten. Es herrschte teilweise etwas Chaos im Zug, da durch den Vandalismus einige Abschiebegegner viele Züge umgeleitet wurden.
Fazit:
456 km wunderbare Radkilometer – sehr empfehlenswert
Vennbahn-Radweg, Prüm-Radweg, Enz-Radweg, Sauer-Radweg, Mosel-Radweg
Bikeline: Eifel – Flüsse und Bahntrassen
mehr dazu unter:
Mosel-Radweg
Beate, mach 3 - 4 Berichte draus. Der viele Text und die Unmenge von Fotos ermüden.
Mich interessiert das, aber so eine Datenmenge kann man nicht verarbeiten. Sorry.