Kunstprojekt-Abschlußfeier im Spittasaal
In diesen Tagen hat die Künstlerin Susanne Schumacher zu einem Kunstprojekt vor der Kulisse der 200 jährigen Häuser in Burgdorfs Altstadt eingeladen.
Susanne Schumacher, die sich zuvor mit zeitkritischen Themen bundesweit auseinandergesetzt hat, die in Cuba auf den Spuren von Fidel und Ché wandelte - und die Aufbauphase der EXPO 2000 begleitete - hatte schon lange nach einem Thema mit lokalem Bezug gesucht. Als Mitglied im OKOK Team steckt viel lokales Engagement, das sie in dieser Position oft audiovisuell umsetzt.
Im Sommer 1809 vernichtete der letzte große Stadtbrand die historische und verwinkelte Altstadt Burgdorfs. Nur ein kleiner Teil der Häuser um das heutige Brandende sind vor dieser Zeit [ab 1658, nach dem 1. grossen Stadtbrand] datiert. Heute stehen aber auch diese Häuser und Fassaden von 1810 unter Denkmalschutz.
Mit dem Jubiläumsjahr "200 Jahre Romantik" hat Susanne Schumacher den Bogen der vor 200 Jahren gestarteten international Phase der Romantik zu ihrem Heimat- und Geburtsort Burgdorf gespannt. Die Zeit ist in Burgdorf sehr gegenwärtig, an vielen Häusern ist die Jahreszahl 1810 abzulesen und mit dem Denkmal am Schwarzen Herzog der hier wenige Tage nach dem Brand mit seiner schwarzen Schar Rast machte, sehr präsent.
In ihrem Kunstprojekt, das bundesweit ausgeschrieben war, und zu dem sie als einzige Künstlerin aus der Region Hannover angenommen wurde, hat sie die Stadt mit Fotografien in Szene gesetzt. Diese Aufnahmen erinnern an eine sehr schöne kulturgeschichtliche Epoche.
Höhepunkt des Burgdorfer Events war die Abschlußfeier im Spittasaal gegenüber der St. Pankratiuskirche.
Die Fotografien entanden unter dem Titel "1810 - 2010 ... und die Romantik lebt", die in der GEDOK Hannover in der Kulturetage in der Jordanstraße vom 4. September bis 2. Oktober 2010 zu sehen sein werden. An diesem Wochenende hat die Künstlerin ihre Nachbarn und Freunde zu einem Event eingeladen, die in diesen Häusern leben und arbeiten. Darüberhinaus die Models, die an diesem Projekt mitgewirkt haben, um die ersten Abzüge der Fotografien zu sehen.
Die Models: Ann Kathrin Finke, Carolin Pasemann, Elfi Müller Behneke, Danica Büchner-Bock, July Büchner-Bock, Claudia Hoppe, Ann-Kathrin Rotter, Theresa Grube, Vivien Stommel, Olja Yasenovskaja, Martin Hartung, Friedrich Schumacher, Mathias Cotta, Sharon Lawson, Gerd Mulsow und Regina Lingemann. Das Schminkstudio La Cara Kosmetik,Simone Hundertmark, sorgte für das gute Aussehen. Licht: Benjamin Funke, Studio 99. Set-Fotografie: Lars Schumacher und Benjamin Funke. Fotodokumentation: Lars Schumacher. Radio: Torsten Braun, LeineHertz 106,5. Musik: Frank Schubert.
In dem Grußwort des Bürgermeisters Alfred Baxmann heißt es u. a.: "Ein Konzept, das nicht nur uns Burgdorfern einen neuen und außergewöhnlichen Blick auf die Geschichte unserer Stadt und ihrer Menschen erlaubt. Die Idee, zeitgenössisch gewandete Models im Zusammenspiel mit nach dem großen Brand von 1809 entstandenen historischen Gebäuden mit den künstlerischen Mitteln der Fotografie "in Szene zu setzen" besitzt eine eigene Faszination und akzentuiert in der Tat ganz neue Facetten der Wahrnehmung unserer wechselhaften Stadtgeschichte. Zugleich verdeutlichen die Fotografien in eindrucksvoller Weise, dass kultiviertes Stadtleben immer dann möglich ist - und das gilt auch heute noch - wenn sie zueinander passen: die Menschen und die Häuser."