Burgdorf – Poststraße 2 – Synagoge – 1938 / 2022

Bei der ehemaligen Synagoge in der Poststraße 2 handelt es sich um ein Fachwerkhaus von 1811. Das klassizistische Portal in der Mittelachse wird durch ein antikisierendes Giebelfeld betont. Vorne, an der Straße, befand sich die jüdische Schule und dahinter, unter dem gleichen Dach, der Saalbau der Synagoge. Dieser Saalbau hatte ursprünglich große rundbogig geschlossene Fenster, die nach außen die sakrale Funktion des Gebäudes andeuteten. In den Novemberpogromen 1938 wurde das Gebäude verwüstet, aber wegen der engen Altstadtbebauung nicht in Brand gesteckt. Nachdem die jüdische Gemeinde 1939 genötigt war, ihre Synagoge an die Stadt Burgdorf zu verkaufen, diente das Gebäude verschiedenen Zwecken; durch moderne Schaufenster war es als Synagoge kaum noch zu erkennen. 1941 wurde es als Geschäftsstelle der Hitler-Jugend genutzt und von 1944 bis 1959 als Volksbücherei. 1961 ging das Gebäude in Privatbesitz über. Seit 2008 befindet sich hier ein Kulturzentrum.

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