Wenn der Hai stirbt stirbt auch das Meer

Es klingt unglaublich, aber es ist bittere Realität. Für viele Haiarten ist es bereits 1 Sekunde nach 12. Nach einer Nordatlantik-Studie der Dalhousie Universität, Halifax sind in den letzten 6 Jahren durchschnittlich 80% aller Hochseehaie verschwunden – gejagt, gefangen, gefinnt! Und verschwunden heißt in diesem Falle - für immer!
Denn die geringe Vermehrungsrate der Haie, kombiniert mit dem immensen Fangdruck der Fischereiindustrie, lässt den Beständen keine Chance sich zu regenerieren bzw. auch nur zu verschnaufen. Geschätzte 200 Millionen Haie werden weltweit getötet – 500.000 jeden Tag – und meist auf unbeschreiblich grausame Art und Weise. Ein dramatischer Raubau an den Hai-Populuationen und ein nicht mehr wieder gut zu machender Einschnitt in das größte Ökosystem der Welt – mit weitreichenden und dramatischen Folgen für unsere Kinder und Kindeskinder.

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Stop FinningFINNING – die brutalste Art des Haifangs

Als "Finning" wird die Technik des Abtrennes der Flossen vom Körper der Haie bezeichnet. Oftmals halten sich hierbei die Fischer nicht mit der Tötung der Tiere auf, sondern trennen die begehrten Flossen vom lebenden Hai ab. Die Tiere sinken, nachdem sie über Bord geworfen wurden, zu Boden und verenden qualvoll.

Das Tier Hai wird heute komplett vermarktet. Von den Knorpeln, aus denen fragwürdige Krebsmittel gewonnen werden, bis hin zu der Leber, deren Öl in der Pharmazie und Kosmetikindustrie verwendet wird.
Die Haiflossen, serviert in einer Gemüse- oder Hühnerbrühe, werden jedoch in Gold aufgewogen. Rund 150 US-Dollar kostet heute eine Portion, umgerechnet fast 1500 US-Dollar für ein Kilo. Dahinter stecken Gewinnspannen, die höher sind als im Rauschgifthandel.

Kein Wunder, dass eine weltweite Mafia das Geschäft unter sich aufgeteilt hat. Rund um die Welt sind täglich Tausende von speziellen Fangbooten unterwegs, die den ständig wachsenden Bedarf an frischen Haiflossen decken. Es geht dabei nur um die Flossen – nur diese werden abgeschnitten. Der Rest des Hais wird wieder über Bord gekippt – meist lebend –, da das Töten der zähen Tiere zu aufwendig wäre. Auf diese äußerst brutale Art – Finning genannt – werden so Millionen von Haien jedes Jahr ermordet, nur um als Knorpelmasse in einer Suppe zu enden.
Der Hintergrund ist reines Statusdenken, denn die Flossen gehören seit der chinesischen Quing-Dynastie (1644–1911) zu den acht Schätzen des Meeres und waren fester Bestandteil der kaiserlichen Tafel. Noch heute gehört Haiflossen-Suppe als Statussymbol zu jedem chinesischen Festessen. Eine normale chinesische Hochzeit kostet rund 40 Tiere das Leben. Aber die „Genießer“ dieser Luxussuppe sitzen heute überall auf der Welt. Auch in ganz Europa und speziell den USA gehört Haiflossen-Suppe heute zu den Statussymbolen. Durch die geringer werdenden Fangzahlen steigen
aktuell die Weltmarktpreise für Hai-Flossen, was jedoch die Luxusnachfrage eher anregt. Besonders angesagt sind inzwischen die Babyhai-Flossen – eine Marketingidee der Finning-Mafia –, da die Fangflotten inzwischen viel mehr kleinere und jüngere Haie fangen als erwachsene Tiere.

Wenn die Haie sterben...
...bedroht dies das Leben im Meer.

Viele Jahre ist es her, dass ich zusammen mit meiner Gattin Lotte das erste Mal, Haie unter Wasser bewundern durfte. Vieles haben wir mit diesen Tieren erlebt und vieles in ihrem Verhalten erstmals für die Wissenschaft dokumentiert. Angst empfanden wir niemals, selbst in den unbekanntesten Situationen. Aber Respekt war da und vor allem Faszination – für die Schönheit und die Eleganz dieser Jäger.

Ich erinnere mich gerne an die ersten Tauchgänge auf den Malediven – anlässlich unserer Xarifa-Reise. Hunderte von grauen Riffhaien umschwärmten uns und seit damals sind die Malediven eines der überragendsten Tauchziele für Lotte und mich.
Umso erschütterter sind wir über die heutige Situation. Haie werden weltweit immer seltener – über 71 Arten sind bereits extrem bedroht und es wird immer schlimmer.

Als SHARKPROJECT uns ansprach, ob wir die Schirmherrschaft der Aktion „Stop Finning“ übernehmen würden, haben wir spontan zugesagt und sind mit vollem Herzen dabei. Es würde uns sehr freuen, wenn wir gemeinsam mit SHARKPROJECT und Ihnen etwas für die Tiere erreichen können. Lassen Sie uns gemeinsam einen kleinen aber wichtigen Sieg gegen die hemmungslose Ausbeutung unserer Meere und die kalte Profitgier erfechten. Unterstützen Sie unsere gemeinsame Aktion „STOP FINNING“.

Es ist nur ein Anfang – aber es ist ein Anfang.
Ihr
Prof. Dr. Hans Hass

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Mitmachen bei Stop SalesAktiv mitmachen!

Sharkproject hat laufend aktuelle Kampagnen, die viel Mithilfe brauchen. So auch STOP SALES.

Haltet z.B. Ausschau nach Haiprodukten! Im Supermarkt, der Drogerie, dem Fischgeschäft, in Online-Portalen oder Restaurants. Leider gibt es auch bei uns die verschiedensten Haiprodukte. Informiert Euch ausfühlich auf den Kampagnenseiten, ladet euch unsere Factsheets aus dem Internet und seid aktiv.

Ihr könnt jederzeit selbst informieren und zum Konsum- und Verkaufsverzicht aufrufen! Seid nur bitte freundlich, sachlich und weist auf die Wichtigkeit hin – der empörte Konsument erreicht oft mehr als man glaubt!

Zivilcourage ist hier gefragt.. vom Supermark bis zum Restaurant! Diese Aufgabe könnt ihr auch euren Freunden vorstellen und so kleine Aktivteams in eurer Umgebung gründen.

Selbstverständlich könnt ihr uns solche Dinge auch melden und uns den Schriftverkehr überlassen. Schickt uns dazu ein E-mail oder stellt es ins Diskussions-Forum - idealer Weise mit Bild, Bericht und Kontaktadresse!

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Wissenwertes rund um den Hai

"Wer Angst vor einem Tier hat, wird in dessen Verhalten immer nur das Bedrohliche sehen!" pointierter, als dieser Ausspruch des Nobelpreisträger Bertrand Russel, kann man das Verhältnis zwischen Hai und Mensch nicht beschreiben.
Die meisten Menschen wissen einfach zu wenig über Haie, um die über Medien permanent geschürte Angst zu verlieren. In sensationsgierigen Filmen und Berichten sind Haie immer noch die menschenfressenden Monster. Erst langsam setzt sich ein neues Medienbild der Tiere durch. Aus dem "Menschenfresser" wird so allmählich ein intelligenter und dem Menschen gegenüber eher scheuer Räuber.

Fakten und Informationen dazu haben wir in dieser Haiothek zusammen getragen.
Diese Wissensbibliothek wird sich permanent weiter entwickeln, mit neuen Forschungsergebnissen und neuen Kapiteln. Es lohnt sich also mehrfach im Jahr mal reinzuschauen.

Quelle und weitere Infos unter : http://www.sharkproject.org

Bürgerreporter:in:

Jens Haak aus Burgdorf

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