Ute Schaule 1954
Ute Schaule 1954
As ick ute Schaule kamm, fangt en niet Leben an.
Jeder schall nu gliek wat leern, ick woll geerne Mürker wer’n.
Da kann ick mik denn sülms wat truen, un en schmucket Hus upbuen.
Doch as Mürker mosste muckeln, von morjens freu bet late puckeln,
moßt Steine sleppen hen un her, bi schönen un bi slechten Weer,
im Winter gift nix mehr tau schachten, da gahste denne Swiene slachten,
all datt makt mik nich richtig froh, ick gahe leiwer int Büro.
Mit Sessel und ner Schriefmaschine, un Mittagsdisch in de Kantine,
hier brukst du dik nich sau tau plagen, de Dag is beter tau erdragen,
diktierst en Breif, kikst inne Akten, un schaffst bin Kaffe klare Fakten.
Da gift et nur noch ein Mallör, wenn vorr dik nich dien Chef noch wer,
du kannst dik sauveel Meue geben, et gaht immer wat daneben,
hei jümmer wat tau nörgeln find, nix is öhn recht, de Kirl de spinnt,
nu haste bald de Faxen dicke, leerst Autoschlosser mit Geschicke.
Bist inne Werkstatt schön in Warmen, as Kunnen haste fiene Damen,
un Kirls mit nobelen Karossen, putzt Flitzer von den hohen Bossen,
bist du bien Service noch kulant, gift et ok Drinkgeld uppe Hand,
hast mal en Oldteimer dabie, un,- Wochenenne haste frie.
Wenn bloß de Smeer un Dreck nich wär, wo kummt dat veele Öl nur her?
Saun Utpuff de is swatt wien Pott, un innen vuller swatten Sott,
ick glöbe fast dat lat wie blieben, ick,- leere Koch, Katuffeln rieben.
Da haste alldags wat tau eten, kannst diene Klütjen sülber kneten,
kokest dik saun fient Menue, mit Pröddelse (Fleischspeise) un Sellerie,
hast ne witte Mütze uppe, un pruddelst schiere Hochtietssuppe,
makst glücklich manchen Morgenmuffel, mit ne Panne Bratkatuffel.
Doch brennt dik mal de Suppe an, schimpet hier gliks jedermann,
kannst diene Plürre selber eten, dat koken schaste gliks vergeten,
verbrennst dik lichte noch de Poten, ick,- leer Kaptein up groten Booten.
Da kummste inne Welt umher, un schipperst overt grote Meer,
doch Sturm un Wind dat makt dik krank, de Sonne schient nich immer blank.
Ick were Filmstar mit veel Gage, doch datau fehlt mik de Kurage.
Um in de Politik tau gahn, mot ick en annern Weg inslan.
Un nur so, as Arbeitslosen, bloß tau leben von Almosen,
nee,- watt schall ick denn nur maken, schisst int Bette, schisst int Laken.
Ick mott wedder ummekehrn, un noch,- twei, drei Jahr’ studern.
Günther Jatzkowski 12.2005
Bürgerreporter:in:Günther Jatzkowski aus Burgdorf |
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