Trip to Israel - Friedhöfe in Jerusalem
Friedhöfe in Jerusalem - Das Problem mit den Friedhöfen in Jerusalem ist, dass viele Juden sich in Jerusalem bestatten lassen wollen. Und da jüdische Gräber nicht, wie im christlichen Bereich üblich, nach einer gewissen Zeit ausgehoben und für neue Grablegungen verwendet werden, weil das Grab der Ort ist, an dem sich der Tote bis zu seiner Auferstehung aufhält, wird die für Friedhöfe benötigte Fläche immer größer. Ein Großteil des Ölbergs z.B. ist heute Friedhof. Natürlich ist der Ölberg gewissermaßen eine "bevorzugte Lage". Eine andere ist der Herzl-Berg, auf dem neben Theodor Herzl zahlreiche andere Politiker begraben sind, u.a. Golda Meir, Levi Eschkol und Jitzchak Rabin. Auch Israels größter Soldatenfriedhof befindet sich auf dem Herzl-Berg.
Hinzu kommt natürlich, dass auch Moslems und Christen ihre Toten begraben müssen.
Friedhöfe sind hier also ein echtes Problem. In biblischen Zeiten wurden nach einer bestimmten Anzahl von Jahren - 30 vielleicht - die Leichen exhumiert und die sterblichen Überreste in kleine Behälter (sog. Ossarien) verbracht. Die Behälter mussten so groß sein, dass der längste Knochen, der Oberschenkel, darin Platz hatte. Die Behälter wurden dann in speziellen Grabkammern gesammelt - eine eigentlich sinnvolle Einrichtung.
Man wird sich etwas einfallen lassen müssen. Die z.B. im Christentum übliche Feuerbestattung (Kremation) ist keine Option, da sie, weil sie die Auferstehung verhindert, im Judentum nicht vorgesehen ist. Unter diesem Aspekt erhalten die Massenverbrennungen in den KZs des Dritten Reiches eine noch andere, noch fürchterlichere Dimension. Im liberalen Judentum ist Kremation zwar erlaubt, wird in der Praxis aber im Angedenken an die Massenverbrennungen so gut wie nicht durchgeführt.
Ähnliches wie für die jüdischen gilt auch für islamische Friedhöfe.
Bürgerreporter:in:Detlev Müller aus Burgdorf |
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