Jakobsweg - vor einem Jahr: mittags in Burgos
Mittwoch, 07.05.2008
Atapuerca – Burgos 21 km
Für heute habe ich eine deutlich kürzere Etappe geplant. So werde ich noch am Vormittag in Burgos sein und habe den Nachmittag für die Stadt zur Verfügung.
Zusammen mit den Mindenern verlasse ich um ½ 7 Uhr Atapuerca. Es geht die erste ¾ Stunde bergauf zum Matagrande-Pass. Ein Pilger zieht eine Reisetasche auf einem Gestell mit zwei Rädern, befestigt mit Stangen und Gurten an der Hüfte hinter sich her. Ob das leichter geht als einen Rucksack zu tragen?
Noch gehen wir im Frühnebel, aber schon beim Abstieg nach Villaval kommt die Sonne langsam durch. So können wir das Frühstück wieder draußen genießen.
Über Cardenuela Riopico geht es zur Autobahn weiter und nach deren Überquerung teilt sich der Weg. Weil ich mit Walter irgendwo auf dem Hauptweg verabredet bin, gehe ich rechts den landschaftlich weniger attraktiven Weg. Zudem muss ich wegen Bauarbeiten in einem abgezäunten Areal einen weiten Umweg laufen.
In Villafría erreiche ich den Großstadtbereich von Burgos. Nun geht es durch das Industriegebiet endlos geradeaus ins Stadtzentrum. Auf der anderen Straßenseite entdecke ich Pilger, die an einer Haltestelle auf den nächsten Bus warten. So kann man es auch machen!
Erst ab der eigentlichen Stadtgrenze wird der Weg wieder netter. Mittlerweile habe ich eine Abzweigung verpasst und marschiere über eine Parallelstraße. Als ich das korrigiert habe, bin ich schon ziemlich dicht am Zentrum. Deshalb suche ich eine Telefonzelle, um Walter auf seinem Handy zu erreichen. Bei der ersten Zelle fehlt der Hörer: abgeschnitten! Vor einem zweiten Versuch entdecke ich Walter auf einer Bank auf mich warten.
In seiner Pension ist noch ein Zimmer frei, allerdings ohne Bad, 30 €. Vale! (oK)
Nach dem Duschen brechen wir zur Stadtbesichtigung auf. Erstes Ziel: die Kathedrale. Von außen und im Innern wirklich höchst beeindruckend. Mit Hilfe des Selbstauslösers meiner Kamera gelingen auch die meisten Aufnahmen drinnen ohne Verwackler. Ausnahmsweise lasse ich mir hier in der Kathedrale einen zweiten Stempel in meinen Pilgerpass geben, nachdem der aus der Albergue Divina Pastora eher hässlich ist.
Plaza Mayor, Stadttore, Theater, El Cid-Denkmal stehen u.a. noch auf Programm für den Stadtrund-gang. Am frühen Nachmittag werden wir durch ein heftiges Gewitter mit Starkregen – wie es neuerdings heißt – überrascht. Wir müssen sogar vom Fußweg weichen, um den von Autos verursachten Wasserwellen zu entgehen.
Bürgerreporter:in:Heinz Schumann aus Burgdorf |
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