Jakobsweg - vor einem Jahr: Freude über ein Wiedersehen
Mittwoch, 14.05.2008
Bercianos del Real Camino – Mansilla de las Mulas 26,4 km
Wie fast immer, wird um 06.00 Uhr aufgestanden und das Hantieren mit den Rucksäcken beginnt. Obwohl ich punkt 07.00 Uhr nach einer Umarmung der Herbergsmutter das Haus in Bercianos verlasse, bin ich längst nicht der erste. Einschließlich der Pilger, die heute Nacht 7 km weiter in El Burgo Ranero genächtigt haben, überhole ich heute bis Reliegos 31 Pilger und werde nur von vieren passiert, die mit dem Rad unterwegs sind. Ach ja: einer kommt mir entgegen.
Kurz vor Reliegos, treffe ich auf die Minute genau mit Roswita und Michael zusammen, die von rechts kommend den nördlichen Alternativweg genommen haben. Vor einer Woche waren wir zuletzt zusammen nach Burgos gewandert. Dann hatten wir einander verloren. Zufall oder Bestimmung?
Egal, wir gehen nun wieder vereint, und es gibt doch einiges zu berichten. Zum Beispiel muss ich erklären, wo Walter ist. Michael hatte gestern ein „Magen-Darm-Problem“, das noch nicht ganz überwunden ist. Trotzdem verputzt er bei der folgenden Rast in Reliegos die ihm zustehende Hälfte eines Käse-Baguettes.
Das Tagesziel der Mindener ist auch mein Ziel heute: Mansilla de las Mulas. In der städtischen Herberge wird erst ein Raum komplett gefüllt, bevor die Betten des nächsten Raumes freigegeben werden. So bleibt mir nichts anderes übrig, als mich in die obere Etage eines Stockbettes zu begeben, denn die unteren Betten sind schon alle belegt.
Bei der Zimmervergabe ziehe ich eine verdeckte Karte aus einem Fächer mit einem durchaus passenden Sinnspruch. Sie verschwindet in der Deckeltasche meines Rucksacks. Im abgebildeten Ort El Acebo werde ich später eine Nacht verbringen.
Die Duschen sind lauwarm. Die Handwäsche kann warten, ich komme ja morgen nach León.
Bürgerreporter:in:Heinz Schumann aus Burgdorf |
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