Jakobsweg - vor einem Jahr: das typische Galizien
Mittwoch, 28.05.2008
Castaneda – Pedrouzo 26,9 km
Durchgehend Regen. Galizien macht seinem Ruf alle Ehre. Wasser von oben und auf den Wegen von unten. Wie schon gestern wandern wir auch durch Eukalyptuswälder.
In der Nähe von Arzúa kehren wir in eine gut gefüllte Bar ein. Ich habe einen großen Hunger und lasse mir ein Baguette mit Schafskäse aus der Region (queso de Arzúa) geben. Er schmeckt so lecker, dass ich in den nächsten Tagen immer wieder in den Geschäften nach diesem leckeren Käse Ausschau halte.
Beim Weitermarsch beginnt der immer stärker werdende Regen uns richtig zu nerven. Wir beginnen frühzeitig mit der Suche nach einem Quartier. Hotels, Hostals und Pensionen sind alle belegt. Immer wieder werden wir abgewiesen. Das haben wir bisher nicht erleben müssen. So gehen wir zwangsläufig immer weiter.
Unsere ganze Hoffnung ruht nun auf Pedrouzo. Für eine der Pensionen haben wir eine Visitenkarte erhalten und suchen danach. Die galizische Herberge verpassen wir bei dieser Suche, sie ist sehr schlecht ausgeschildert.
Aber dann stehen wir vor einer modernen privaten Herberge und dort sind noch reichlich Betten frei. Allerdings gibt es kaum Platz, um die nassen Sachen zu trocknen. Sicherstellen und weitersuchen heißt die Devise. Wir belegen zwei Betten, Walter bleibt in der Herberge und ich mache mich ohne Gepäck auf die Suche nach der empfohlenen Pension. Leider gibt es dort nur noch ein freies Bett, aber ich erhalte zwei weitere Adressen für Hostals in unmittelbarer Nähe. Die „Pension Arca“ hat noch Platz, und so miete ich ein Doppelzimmer für 15 € pro Person an. Die Herberge hätte auch schon 10 € gekostet.
So ziehen wir also um, und dem Hospitalero sagen wir natürlich, dass unsere Betten wieder frei sind.
Mittags essen wir in einem Restaurant und abends leben wir von Einkäufen, die wir am Nachmittag tätigen. Auf dem Tisch liegt auch ein Stück Arzúa-Käse! Leider reicht ein Pfifferling nicht für eine Pilzmahlzeit. Den hatte ich unterwegs am Wegesrand gefunden – und natürlich stehen lassen.
Bürgerreporter:in:Heinz Schumann aus Burgdorf |
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