Jakobsweg - vor einem Jahr: auf die Meseta

auf die Meseta
5Bilder

Donnerstag, 08.05.2008
Burgos – Hornillos del Camino 21,8 km

Bevor wir Burgos hinter uns gelassen haben, passieren wir noch einmal die Altstadt und die Kathe-drale, gehen an der städtischen Herberge vorbei und sehen einigermaßen staunend vor uns eine laufende Pilgerin mit männlicher Fahrradbegleitung. Die werden wir auf dem Camino nicht mehr wieder sehen. Im Gegensatz zu den Fußpilgern, von denen doch einige, was die Etappenlänge betrifft, im Gleichklang wandern. So trifft man sich regelmäßig am Tagesziel wieder. Oder nach zwei oder drei Tagen, wenn die Auswahl der Herbergen unterschiedlich ausfällt. Roswita, Michael, Kurt, Raf, der am 18. Februar in der Nähe von Brüssel gestartet ist, Theo, Klaus und Uta, später dann auch Willi und Heidi aus Hamburg und Jessica aus Hildesheim, schließlich zwei Österreicher, deren Namen wir nicht kennen, bei denen das Wiedersehen immer herzlicher ausfällt.
Natürlich sind auch Pilger dabei, die man nicht wirklich wieder treffen möchte: ein älterer Schwabe, der nach seinen eigenen Ausführungen durchaus als Erfinder des Jakobsweges gelten könnte, ein (Ehe?)Paar aus Kanada – sie schnarcht schon bei der nachmittäglichen Ruhepause und er packt seinen Rucksack jeweils eine Stunde nachmittags aus und regelmäßig ab 06.00 Uhr auch eine Stunde lang ein. Kraspeln und Knistern ohne Ende. Endlich ein erklärter „Powerwalker“, den wir dann doch immer wieder einholen und der von zwei Taxi-Pilgerinnen begleitet wird.
Heute gibt es das zweite Frühstück erst nach zwei Stunden in Tardajos. Nach einer weiteren halben Stunde sind wir in Rabé de las Calzadas. Von da sind es noch neun Kilometer bis Hornillos del Camino, wo wir heute bleiben wollen. Wir sind wieder ganz vorne in der Warteschlange. Vor der Pfarrkirche San Román und direkt neben der Bar „Casa Manolo“ warten wir bei Bier, Brot und Konserve auf die Öffnung der städtischen 32-Betten-Herberge. Es geht sehr eng zu und ab 14.00 Uhr müssen Pilger in Ausweichquartiere gebracht werden: Turnhalle und eine Pension im Nachbarort Hormaza abseits des Camino.
Das einzige Restaurant des Ortes befindet sich im Keller der einzigen Bar. So kontrolliert „Manolo“ alles. Wir schätzen, dass die 20 Plätze im Restaurant nicht ausreichen, bleiben im Bar-Bereich und essen dort von der Auswahl der „platos combinados“.

Das Gute an den Wirtsleuten: sie besitzen einen zutraulichen Sibirian Husky, das Schlechte: sie lassen ihn im Regen draußen sitzen. Der fällt seit 14.30 Uhr in beachtlicher Menge.
Auch nachdem die 2.Schicht zum Essen in den Keller darf, bleiben noch hungrige Pilger oben. Nach einer Zeit des Durchhaltens werden wir aber doch gebeten, unsere kleinen Tische für jene zu räumen. Was wir denn auch tun. Neuer Negativ-Punkt: der Wirt spendiert uns dafür nicht einmal ein Glas Wein.
Lehre aus diesem Tag. Schätze die Kapazitäten richtig ein und esse lieber zu Mittag als gar nicht!

Bürgerreporter:in:

Heinz Schumann aus Burgdorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.