Jakobsweg - vor einem Jahr: ab jetzt auch Regen
Freitag, 09.05.2008
Hornillos del Camino – Castrojeriz 19,4 km
Nachdem der Regen gestern Abend aufgehört hat, gibt es heute früh wieder Wasser von oben. Zum ersten Mal gehen Walter und ich richtig im Lehm. Teilweise steht das Wasser auf dem Weg bzw. ist der Dreck so tief und rutschig, dass wir froh sind, mit unseren Teleskopstöcken sondieren zu können und Halt zu finden. Ein paar Mal verlassen wir den Weg und suchen eine Umgehung am Feldrand.
Ab Hontanas, wo wir in einem Brunnentrog die Schuhe grob reinigen, wird der Camino wieder besser. Oberhalb eines Talgrundes wandern wir auf einem vergleichsweise schmalen Pfad. Zwei Rebhühner und ein Hase kreuzen meinen Weg.
Nach einiger Zeit müssen wir auf die Straße, die allerdings kaum befahren ist. Auf ihr erreichen wir in einer Kurve die Ruinen des Konvents Sankt Antonius. Straße und Weg führen durch das Gewölbe, das einst Kloster und Kirche miteinander verband.
Nach weiteren zwei Kilometern knickt die Straße erneut ab, und von jetzt ab geht es geradeaus nach Castrojeriz. Am Ortsanfang der 1.000-Seelen-Gemeinde steht das Kloster Santa Maria del Manzano. Auf dem Berg nördlich des Ortes überragt eine Burgruine die Umgebung.
Die Gemeinschaft „Amigos de los Refugios“ betreibt hier die zweite Herberge des Ortes. Wir ziehen in ein gemauertes 2+2-„Betten-Abteil“. Kurz nach Eintreffen setzen wieder Regenschauer ein. So werden die gewaschenen Sachen heute wohl nicht mehr trocken.
Die Brotzeit im Freien an der letzten Dorfkirche des Ortes müssen wir abrupt abbrechen. So freut sich die Bar „El Lagar“ gegenüber unserer Herberge auf unseren Besuch. Sie ist über einer alten gemauerten Weinkelteranlage gebaut. In der Senke, in der früher der Rebensaft zusammenfloss, ist nun eine Sitzgruppe eingebaut. Ein Buch, das in der Bar ausliegt, beschreibt den alten Zustand und zeigt Bilder zur früheren Nutzung.
Bürgerreporter:in:Heinz Schumann aus Burgdorf |
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