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Hyperfokaldistanz bei Makroaufnahmen

  • Focus auf Batterie: Batterie scharf, Spule unscharf (was zu erwarten war)
  • hochgeladen von Detlev Müller

Heute hatten wir bei der Donnerstagsrunde eine kleine Diskussion zum Thema Hyperfokaldistanz bei Makro-Aufnahmen. Heinfried war skeptisch, dass das funktionieren würde, ich meinte, es könnte wohl gehen, wenn auch mit Einschränkungen. Zunächst zur Klärung der Frage: Was ist Hyperfokaldistanz (soll ich das mal gemäß dem allgemeinen Abkürzungswahn HFD nennen? Mach ich mal ...)? Das ist eigentlich ein Begriff aus der Landschaftsfotografie und meint den Bereich bei einer gegebenen Blende, in dem alles vom Vordergrund bis ganz hinten (akzeptabel) scharf ist. Man kann jetzt natürlich hergehen und sagen "dann mach ich halt die Blende komplett zu, dann passt das schon". Jein. Das Licht hat die unangeneheme Eigenschaft, merkwürdige Dinge zu produzieren, wenn es scharf um die Ecke muss (wie es bei einer kleinen Blende der Fall ist). Da kommen dann z.B. so Dinge heraus wie chromatische Aberrationen (Farbartefakte an sichtbaren Kanten), Beugungsunschärfen und ähnliches. Das heißt, dass wir für eine optisch optimale Aufnahme uns tunlichst im mittleren Blendenbereich bewegen sollen. Abhängig vom Objektiv kann das so im Bereich 8-11 liegen. Dann aber haben wir nicht mehr den vollen Schärfentiefenbereich zur Verfügung, und irgendwas wird unscharf, entweder hinten oder vorne. Und das ist der Auftritt der HFD. Kurz gesagt: Wenn ich auf einen Punkt zwischen Vorder- und Hintergrund fokussiere (allerdings doch näher zum Vordergrund), und diesen Punkt ziemlich genau treffe, habe ich vom Vordergrund bis zum Hintergrund alles akzeptabel scharf, ohne je auf den Vorder- bzw. Hintergrund fokussiert zu haben. Willkommen in der wunderbaren Welt der Schärfentiefe ;-) Wer sich da weiter fortbilden möchte, schaue sich diese Links an:
- http://neunzehn72.de/was-ist-die-hyperfokale-dista...
- http://foto-podcast.de/ipod/folge-99-die-hyperfoka...
Aber zurück zu unserem Problem "HFD bei Makro-Aufnahmen". Ich wollte mal schnell ein paar Aufnahmen machen - aber so einfach war es denn doch nicht. Das Stativ wollte schon bemüht werden, ebenso wie ein Schärfentiefenrechner.
Hier das Setup zu den Aufnahmen:
Die Modelle waren eine AA-Batterie, eine (belichtete) Rollfilmspule und eine Schraube. Das "Studio" war mein (chronisch unaufgeräumter) Schreibtisch, also bitte nicht an irgendwelchem Gedöns im Hintergrund stören. Ich hätte ja auch meine Lichtbox benutzen können, aber dann hätte ich erst auf den Boden gemusst. Ich bin faul.
Die Kamera war meine EOS 600D mit dem Canon 18-135 drauf (jetzt nicht der direkte Makro-Scherben, aber egal).
Entfernung Kamera - Batterie: 42 cm Schärfentiefenbereich: 40.5 - 43.7
Entfernung Rollfilm - Batterie: 50 cm Schärfentiefenbereich: 47.8 - 52.4
Entfernung Schraube - Batterie (1): 47.5 cm Schärfentiefenbereiche: 45.1 - 49.1
Entfernung Schraube - Batterie (2): 46 cm Schärfentiefenbereich: 44.1 - 48.0
Nähere Erläuterungen s. bei den Bildunterschriften.
Wie Bild 4 zeigt, kann das durchaus funktionieren mit HFD bei Makro-Aufnahmen, die Sache ist nur, dass der Schärfentiefenbereich halt verdammt klein ist. Kleiner als bei Landschaftsaufnahmen. QED ;-)
Wäre noch mal interessant, das mit der Vollformat EOS 5D zu probieren. Mach ich vielleicht bei Gelegenheit mal ...

  • Focus auf Batterie: Batterie scharf, Spule unscharf (was zu erwarten war)
  • hochgeladen von Detlev Müller
  • Bild 1 / 4
  • Focus auf die Spule: Spule scharf, Batterie unscharf (was auch zu erwarten war)
  • hochgeladen von Detlev Müller
  • Bild 2 / 4
  • Focus auf Schraube in 47.5 cm: Batterie unscharf, weil weit außerhalb des Schärfentiefenbereiches, Spule scharf
  • hochgeladen von Detlev Müller
  • Bild 3 / 4
  • Focus auf Schraube in 46 cm: Batterie akzeptabel scharf, Spule akzeptabel scharf
  • hochgeladen von Detlev Müller
  • Bild 4 / 4

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4 Kommentare

Gut rübergebracht.

Hallo Detlev,

esgibt auch die Möglichkeit, mit Bildbearbeitung ein durchgehend scharfes Foto zu produzieren. Mehrere Fotos mit Stativ und unterschiedlichem Fokusschwerpunkt erstellen und diese dann zu einem Bild zusammenfügen. Ich hab‘s mal mit mehreren Mineralien-Stufen ausprobiert . Ist sicher nicht jedermanns Sache, aber es funktioniert.
LG Karl

Hi Karl,
ja, ich weiß. Das ist von der Sache her so etwas ähnliches wie HDR. Funktioniert bei absolut statischen Motiven (Deinen Stufen z.B.), aber wenn Du eine gewisse Bewegung im Motiv hast (Wolken, Wasser, Fahrzeuge etc.), bekommst Du unschöne Artefakte. Bei den Makroaufnahmen, die der Ausgangspunkt für diesen Beitrag waren, wäre das sicherlich auch eine gute Sache.

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