Müssen Menschenrechte nicht Menschenpflichten sein . . . ? " Vom Sudan nach Burgdorf " . . .
Afrikas vergessener Krieg in der Provinz Süd-Kordofan . . .
Emotionell, sogar mit Tränen in den Augen bei den Abschlußfragen, berichtete Dr. Bushra Gamar Rahama von dem grausamen Krieg in Süd- Kordofan, einer Provinz im Süd-Sudan, am Dienstag, 13. August 2013 im "Benefizz-Erzähl-Cafe" in Burgdorf.
Der Verein "Benefizz, Gutes leben" und Amnesty Deutschland, Arbeitsgruppe Burgdorf-Burgwedel hatten zu dieser Veranstaltung eingeladen.
Dr. Bushra Gamar Rahama, der sich z.Zt. wegen medizinischer Behandlung in Burgdorf aufhält, begann seinen Vortrag in englischer Sprache,
"Danke für ihr Kommen, vielen Dank, daß sie mir Gelegenheit geben, über den Sudan zu berichten, in dem die Regierenden die Menschenrechte mißachten und ich versuche, daß diese Rechte wieder Fuß fassen können."
Pamela Klages von Amnesty Deutschland erzählte anschließend, daß Bushra der älteste von 10 Kindern sei, sein Vater als Lehrer arbeitete, später Senator in Khartum, der Hauptstadt der Republik Sudan war und auch dieser mehrmals verhaftet wurde. Bushra ist mit diesen Geschehnissen groß geworden. Seine Familie und Bushra setzten sich deshalb bald für Menschenrechte ein, die Menschenpflichte sind. Bushra studierte in Kairo und Khartum, beendete sein Studium als Radiologe und öffnete im Jahr 1991 eine Privatklinik. Hier wurde er wiederholt verhaftet. Im Jahr 2010 floh er nach Dafur, einer Region im Westen Süd-Sudans, und in die Nuba-Berge nach Süd- Kordofan. Arbeitete dort für die Organisation HUDO, die sich für Menschenrechte einsetzte. Dort saß er 2011 für ein Jahr und einen Tag ohne Haftgrund im Gefängnis. Seine Familie bemühte sich um seine Freilassung.
Die Provinz Süd-Kordofan ist eine fruchtbare Gegend, beherbergt Ölvorkommen und wertvolle Mineralien. Hier spielt sich ein ähnliches Drama wie in Syrien ab. Die Bevölkerung lebt in Geiselhaft, ein Diktator läßt Bomben und Granaten aus der Luft abwerfen, die hauptsächlich die Zivilbevölkerung treffen. Der Krieg findet unter Ausschluß der Öffentlichkeit statt, da diese Region schlecht erreichbar, von den Regierenden abgeschirmt ist, . . . ein vergessener Krieg . . .
Dr. Bushra Gamar Rahama kehrt Mitte September zurück in diese umkämpfte Gegend und beendete diese Veranstaltung im "Erzähl-Cafe"mit den Worten,
" Nach Uganda werde ich nach meinem Aufenthalt in Burgdorf zurückkehren, dort ein Büro eröffnen, so schnell wie möglich Kontakt mit den geflüchteten Menschen aufnehmen, um zu helfen. Ich will dabei jedes Risiko eingehen, auch wenn ich dabei mein Leben riskiere.
Aber . . . nur zusammen können wir eine Veränderung erreichen !"
Bürgerreporter:in:Alfred Donner aus Burgdorf |
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