Flaggentag der Mayors for Peace - Fotoaktion in Bremen: „Herolde des Friedens fordern: Atomwaffen stoppen!“
Ein Jahr, nachdem 122 Staaten bei den Vereinten Nationen für einen Atomwaffenverbotsvertrag gestimmt haben, setzten die "Mayors for Peace – die Bürgermeister für den Frieden" – bei ihrem weltweiten Flaggentag erneut Zeichen für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen.
Da der Bremer Bürgermeister, selbst ein Bürgermeister für den Frieden, aus protokollarischen Gründen sich nicht imstande sieht, am 8. Juli, am jährlichen Flaggentag die Fahne der „Mayors for Peace“ draußen am Rathaus zu hissen, hat das Bremer Friedensforum die bronzenen, gepanzerten Herolde hoch zu Ross vor dem Rathauseingang dafür gewinnen können. Einer der Herolde stellte seine Speerspitze freundlich zur Verfügung, um die Fahne daran anzubringen. Der ganze Vorgang war wegen der Höhe nicht ganz einfach, aber er gelang. Bestärkt wurde die Aktion durch Transparente und Fahnen, auch durch das Verteilen von Flyern an die Vorbeikommenden.
Veranstaltet wurde diese Aktion vom Bremer Friedensforum, von IPPNW, IALANA, den Nordbremer Bürgern gegen den Krieg und der Bremischen Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung. Ihr Motto: „Herolde des Friedens fordern: Atomwaffen stoppen!“
Die Bremer Friedensaktivisten fordern mit den "Mayors for Peace" und der Kampagne „Büchel ist überall!–atomwaffenfrei.jetzt“
• einen deutschen Beitritt zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag
• den Stopp der technischen Aufrüstung nuklearer Arsenale
• den Abzug der verbliebenen Atombomben aus Deutschland (Büchel/Eifel).
- Informationen zu den Mayors for Peace und zum Flaggentag:
Die Organisation "Mayors for Peace" wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Aus der grundsätzlichen Überlegung heraus, dass Bürgermeisterinnen und Bürgermeister für die Sicherheit und das Leben ihrer Bürgerinnen und Bürger verantwortlich sind, versucht die Organisation Mayors for Peace durch Aktionen und Kampagnen die weltweite Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern und deren Abschaffung zu erreichen. Inzwischen gehören dem Netzwerk über 7500 Städte und Gemeinden aus 163 Ländern an. In Deutschland sind über 550 Orte dem Bündnis beigetreten.
Die Flaggen der Mayors for Peace werden jedes Jahr am 8. Juli als Erinnerung an die völkerrechtliche Verpflichtung zur vollständigen Abrüstung aller Atomwaffen gehisst. Am 8. Juli jährt sich das vom Internationalen Gerichtshof 1996 veröffentlichte Urteil: Die Androhung und der Einsatz von Nuklearwaffen sind völkerrechtswidrig. Die Atomwaffenstaaten sind verpflichtet, ihre Atomwaffen auf Null abzurüsten.
Sowohl Bremens Bürgermeister Carsten Sieling als auch Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz gehören dem weltweiten Städtebündnis an. Zum ersten Mal beteiligte sich Bremens Bürgermeister Carsten Sieling 2016 in bescheidener Weise am Flaggentag. Im Bremer Rathaus wurde die Flagge aufgehängt. Siehe auch: www.senatspressestelle.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen146.c.175876.de&asl=bremen02.c.730.de
Die Städte reagieren höchst unterschiedlich. Manche haben sehr enge, selbst gegebene Vorschriften, ob überhaupt eine andere Flagge als die Stadtflagge gehisst werden darf. Bürgermeister Sieling sieht sich offensichtlich gehindert. "Bremen ist nicht nur Kommune, sondern auch Landeshauptstadt. Es ist so, dass die (öffentliche - die Verfasser) Beflaggung aus protokollarischer Sicht nicht geht, weil das Rathaus Sitz der Landesregierung ist und nicht ausschließlich kommunales Rathaus", äußerte sich die Pressestelle des Senats bereits vor fünf Jahren gegenüber dem Bremer Friedensforum.
Deshalb: Weil das Rathaus keine Flagge der Mayors for Peace zeigt, müssen die Herolde ran.
Fotos: Hartmut Drewes, Bremen
Weitere Informationen:
www.bremerfriedensforum.de
www.mayorsforpeace.de: https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Politik/Politische-Gremien/Mayors-for-Peace
www.atomwaffenfrei.de
www.ippnw.de
www.ialana.de
www.facebook.com/bremerfriedensforum
twitter.com/ekkehardlentz1