Die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft: "Der Stein der Nephilim" von Renate Rohwer-Kahlmann
Im Rahmen der Bremer BuchPremiere liest Renate Rohwer-Kahlmann aus ihrem Roman "Der Stein der Nephilim" am Donnerstag, 11. Mai. Die Veranstaltung findet in der Buchhandlung Leuwer, Am Wall 171, in Bremen statt. Beginn ist um 19 Uhr. Moderation: Yasmin Ehlers (Schardt Verlag).
Der Eintritt ist frei.
http://www.literaturhaus-bremen.de/events/renate-rohwer-kahlmann-der-stein-der-nephilim/
Die Stadtbibliothek Bremen und das Literaturkontor Bremen organisieren die Veranstaltungsreihe "Bremer BuchPremiere".
Erstlingswerk
Die Kernaussage des Erstlingswerks von Renate Rohwer-Kahlmann lautet, dass wahre Freundschaft sich trotz aller Widrigkeiten durchsetzt. Hauptfigur ist Julius, der Sohn von Enoch vom Volk der Nephilim, die die Kinder von Engeln und Menschen sein sollen. Sie leben dreimal solange wie Menschen, sind größer, haben mehr Kondition und lang wachsende Eckzähne. Ihre Haare wachsen schneller als bei anderen.
Der Überlieferung nach gibt es eine Insignie, die dem Volk Macht verleiht. Die ging verloren, als die Menschheit stärker wurde und mit Waffen die Nephilim ausrotten wollen. Diese überleben, führen ein angepasstes Leben um nicht aufzufallen. Eckzähne feilen, Haare ständig schneiden und häufig umziehen, Alter anpassen.
Enoch hasst die Menschen, weil seine Frau bei der Flucht vor den Nazis erschossen wurde. Julius hingegen möchte gern in Kontakt treten und einen Freund finden.
Auf der Suche nach der Insignie
Enoch ist auf der Suche nach der Insignie. Ein Brastide, ein nephilemischer Hund, kann die Richtung aufspüren, wenn sie mit der Sonne in Kontakt kommt.
Ein Ehepaar und ein Freund unternehmen eine Radtour und wollen eine alte Fliehburg finden. Der Weg dorthin ist matschig und der Freund rutscht aus. Sein Arm landet in einer Vertiefung, und er findet die Insignie. Daraufhin entsteht eine kleine Verfolgungsjagd durch Niedersachsen bis nach Bremen. Als sie zuhause in Bremen wieder angekommen sind und der Freund die Geschichte erzählt, holt er die Insignie hervor und der Brastide führt sich wie toll auf.
Die Berührung mit der Insignie hat den Freund verändert, er kann alles viel klarer sehen. Nun weiß er, was er beruflich machen will und wie er leben möchte. Er ist stolz auf seinen Fund und sieht in ihm einen Talisman.
Er lernt eine Frau kennen und will sie heiraten. Zur Hochzeit lässt er aus der Insignie ein Halsband fertigen. Seine Frau trägt jedoch nur ungern Schmuck, lässt sich aber überreden es zur Hochzeit zu tragen. Sie bekommen einen Sohn und danach eine Tochter, bei deren Geburt die Mutter stirbt. Danach legt der Freund die Insignie in den Safe und holt sie nicht mehr hervor.
Enoch und Julius ziehen nach Bremen
Jahre später ziehen Enoch und Julius nach Bremen, dem letzten Ortungspunkt der Insignie. In der Schule lernt Julius Felix, den Sohn des Finders, kennen und freundet sich mit ihm an. Darüber geraten Enoch und Julius sich ständig in die Haare. Beide fahren nach Marokko, wo die restlichen Familienmitglieder wohnen, von denen Julius bisher nichts wusste, unter anderem sein Onkel, der mit einer menschlichen Frau eine Familie gegründet hat. Um seine Familie nicht zu überleben, lässt dieser sich die Eckzähne ziehen, da sie dann in menschlicher Zeit altern. Julius erfährt viel über seine Vergangenheit und die Besonderheiten gegenüber den Menschen. Julius erkennt, dass eine andere Lebensführung möglich ist, als diejenige, die sein Vater und er seit Jahren praktizieren.
Durch die Freundschaft mit Felix wird Julius in dessen Familie integriert. Sein Vater und er streiten sich immer mehr über seine Freundschaft den Menschen gegenüber. Enoch erkennt aber, wenn er sich weiterhin gegen die Freundschaft seines Sohnes mit Felix stellt, dass er dann seinen Sohn ganz verliert. Er nimmt an der Abiturfeier der beiden teil, die im Haus von Felix stattfindet. Als Enoch dort ins Wohnzimmer kommt, wird ihm schwindlig, ohne dass er den Grund erkennt.
Nach dem Abitur geht Julius mit Felix zusammen zum Studium nach Berlin. Sie haben inzwischen viel miteinander erlebt. Felix erkennt immer mehr Wider-sprüchliches in den Erzählungen, dass Julius ihm die Wahrheit über sich sagt. Felix wendet sich aber nicht von ihm ab. Beide fahren sogar zusammen zu den Verwandten von Julius. Diese finden die Freundschaft in Ordnung, im Gegensatz zu seinem Vater, der immer Angst hat, dass sie jemand verraten könnte.
Dann stirbt der Brastide an Altersschwäche und Enoch verliert seine letzte Chance, die Insignie selbst zu finden. Nur eine Chance gibt es noch. Da sein Sohn aus einer Priesterfamilie kommt, sieht er bei Menschen im Sonnenlicht eine Aura, wenn sie schon einmal Kontakt zur Insignie hatten. Bei der Schwester von Felix hat Julius dies schon gesehen, seinem Vater aber nicht erzählt, da ihn die ganze Suche anödet und er nicht daran glaubt, dass es die Insignie wirklich gibt.
Nach und nach kommt Julius zur Erkenntnis, dass der Fund von Felix` Vater die Insignie ist. Seine Tante beauftragt ihn, sich davon zu überzeugen, ob sie es wirklich ist, da sie seinem Vater schadet.
Felix findet unterdessen eine Frau, die er heiraten möchte. Julius überlegt, wie er sich überzeugen soll, ohne seinen Freund zu hintergehen. Er vertraut sich der Frau des Begleiters an, die ihm hilft, indem sie für die Braut zu dem Halsband passende Ohrringe organisieren wollen. Als Julius die Insignie berührt, wird ihm schwindlig und er weiß, dass es die gesuchte ist. Inzwischen hat auch Enoch 1+1 zusammengezählt und weiß, dass sich seine Insignie im Haus der verhassten Menschen befindet. Er hört, dass die Braut sie zur Hochzeit tragen wird und geht dorthin, um sie ihr vom Hals zu reißen. Als Julius das sieht, läuft er zu seinem Vater und will ihn stoppen.
Daraufhin fallen die beiden über einen Schlucht-Rand. Mit dem geholten Seil können nicht beide gerettet werden. So lässt sich der Vater in die Tiefe fallen. Alle helfen, um zu verstecken, dass Enoch ein Nephilim ist.
Fazit:
Wahre Freundschaft kennt keine Grenzen. Die erste Roman-Veröffentlichung von Renate Rohwer-Kahlmann „Der Stein der Nephilim“
ist wirklich gut geschrieben, von Anfang bis Ende fesselt das Buch.