Wintereinfütterung der Honigbienen
In der freien Natur gibt es nur noch äußerst selten Bienenvölker, denn es fehlen die passenden Unterkünfte wie hohle Baumstämme usw.
Aber in den von den Menschen liebevoll errichteten Insekten-Hotels leben noch viele Arten von anderen Insekten-Rassen - u.a. auch Einzelbienen.
Die Honigbienen bilden oft starke Völker und werden heute von Imkern betreut und gezüchtet, welche ihnen die passenden Unterkünfte auch für die Überwinterung zur Verfügung stellen.
Im Frühjahr und Sommer sammeln die Bienen oft mühsam Nektar und Pollen (letzteres = Eiweißfutter) nicht für den Imker sondern für sich selbst, sie wollen mit diesen Futtervorräten den langen Winter überleben.
Im Winter gibt es nichts mehr zu holen - keine Blumen. keine Blüten, kein Nektar, kein Blütenstaub - nichts !
Die imker wollen aber auch leben, für ihre Arbeit belohnt werden und nehmen
durch das Schleudern den Bienen ihre Wintervorräte.
Das, was den Völkern an Honig weggenommen wird, muß aber für eine gute Überwinterung den Bienen wieder zurückgegeben werden und so sollte die Einfütterung gleich nach dem letzten Abschleudern erfolgen.
Ein Bienenvolk benötigt für die Überwinterung (bei uns etwa 4-6 Monate) pro eine mit Bienen besetzter Wabe etwa 1 kg Futter, das bedeutet bei einem zweizargig besetzten Volk mit 22 Waben auch etwa 22 kg Futter.
Dabei werden die Wintervorräte vom Imker geschätzt, wobei 1 Wabe von der Größe "Deutsches Normalmaß" beidseits von oben bis unten verdeckelt ein Gewicht von 2 kg Futter beinhaltet.
Die Verdeckelung einer Wabe bedeutet, daß alle mit reifem Honig oder Futter vollen Wachszellen mit einem Wachsdeckelchen versehen werden und sömit eine Konservierung durch die Bienen stattfindet.
Nach der Schätzung des im Volk befindlichen Futters (Kontrolle aller Waben) wird die fehlende Menge an Kg zugefüttert.
Früher wurden reine Zuckerlösungen im bienenaufnahmegerechten Mischungsverhältnis von 3 : 2 verfüttert, d.h. 3 kg Zucker und 2 l Wasser wurden gemischt und 1 l dieser Mischung konnte mit o,75 Kg Futter angerechnet werden.
Bei dieser Methode kommen die Völker gut über den Winter und es bleiben oft noch 1-2 Futterwaben übrig, die im Frühjahr entnommen werden und bei der Jungvolkbildung sehr gute Verwendung finden.
Statt einer reinen Zuckereinfütterung kann natürlich auch eigener älterer Blütenhonig verwendet werden.
Dabei wird der Honig verflüssigt und pro Honigeimer (12,5 kg) noch etwa 2 l warmes Wasser zur Verdünnung hinzugegeben und in Portionen bis zu 4 l pro Volk und Tag gereicht.
Es muß noch erwähnt werden, daß bei Honigfütterung die Räubereigefahr erhöht ist und nur spät am Abend nach Einstellung des Flugbetriebes gefüttert werden sollte.
Trotzdem kann es im Winter witterungsbedingt zu einem Futterabriss kommen und ein Volk trotz genügendem Futter verhungern :
Bei Kälte ziehen sich die Bienen zu einer Traube wie beim Schwarm eng zusammen, dabei werden nicht mehr alle Waben besetzt und die Bienen rücken bei guter Wetterlage den Futterwaben hinterher z.B. nach der rechten Seite.
Wenn sie dann von einer längeren Frostperiode überrascht werden - wird das Futter dort verbraucht und wegen starkem Frost gibt es kein zurück mehr zu den auf der linken Seite noch vollen Futterwaben - Futterabriss !
Das Wetter muß halt überall zum Guten mitspielen !
Gruß Harry
Bürgerreporter:in:Harry Clemens aus Breidenbach |
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