Explosive Frühjahrsentwicklung: Natur u. Honigbienen. Somit auch frühe 1. Ernte bei uns im Hinterland
Wir hatten zwar einen langen und zum Teil auch kalten Winter, aber das ist für die Überwinterung von gesunden Bienenvölker
in unseren modernen Kunststoffbeuten kein Problem mehr.
Der große Reinigungsflug war bei uns schon am 14.03.09.
Das ist der erster Ausflug der Honigbienen, wo alle mal nach mehreren Monaten Winterpause auf Toilette Natur müssen.
Nach dem großen Geschäft und noch am gleichen Tag wurden schon Pollen (Blütenstaub) eingetragen.
Das bedeutet, daß der Nachwuchs (die ersten jungen Maden)
schon mit Eiweißfutter versorgt werden muß.
Für die Frühlingsfans hat das Frühjahr zwar lange auf sich warten lassen - aber dann ging alles blitzschnell mit der Blütenpracht.
Das tolle Osterwetter brachte einen ungeheuren Schub nach
vorne, überall grünte und blühte es.
Bei den höheren Temperaturen Mitte April kamen außer der Obstblüte auch die Blumen in den Wiesen und Feldern gleichzeitig zum Blühen :
Schwarzdorn (gefürchteter Schlehenwinter), Kirsche, Mirabellen, Pflaumen, Raps, Wiesenschaumkraut, Löwenzahn und Apfelbäume alles auf einmal und jetzt kommen noch Weißdorn, Kastanie, Hollunder und Ginster hinzu.
Diese enorme Entwicklung in der Natur haben auch unsere Bienen mitgemacht und so konnten schon fast 3 Wochen früher als in anderen Jahren die Honigräume aufgesetzt werden.
Durch das große und vielfältige Blütenangebot
bei fast sommerlichen Temperaturen wurde in den letzten Tagen viel Nektar eingetragen.
Das Überangebot an Blüten konnten die Bienen nicht alle
bewältigen und so kam es, daß die Nektarholer sich dort bedient haben, wo die größte Menge an Nektar und Blütenstaub in kürzester Zeit angeboten wurde - den Vorzug hat dann der Löwenzahn.
Aber auch die Obstblüten sind befruchtet worden.
An diesem Wochenende ist es schon so weit.
Den Völkern können einige voll verdeckelte Honigwaben entnommen werden zur 1. Schleuderung.
Die Bienen verschließen den in Wachszellen eingelagerten Nektar erst dann mit einem Wachsplättchen ( sie machen damit den Honig haltbar ), wenn die Umwandlung von Nektar in Honig stattgefunden hat.
Durch die Wärme im Bienenstock und durch Fächeln der Bienen ( Schlagen mit den Flügeln ) wird der
hohe Wassergehalt des Nektars verdunstet und durch diese
dann stattgefundene Verdickung in Honig umgewandelt.
Nach der Verdeckelung der Zellen ist der Honig auch schleuderreif.
Vor dem Schleudern werden die Honigwaben zunächst entdeckelt, das heißt die Wachsdeckelchen werden mit der Entdecklungsgabel abgestreift.
Danach stellt man sie in die Wabentaschen der Schleuder.
Ein geregelter 60 Watt - Motor sorgt für die richtige Umdrehung
der Taschen ( bei zu hoher Drehzahl brechen die schweren Honigwaben )
Durch die beim Drehen entstehende Zentrifugalkraft wird der Honig aus den offenen Zellen an die Kesselwand
geschleudert, läuft nach unten zum Schleuderboden und über die Öffnung nach außen über ein Doppesieb in den Honigeimer.
Das Sieb hält die feinen Wachsteilchen zurück und nach mehrmaligem Abschäumen (an der Oberfläche des Eimers)
ist der Qualitätshonig bereit zum Abfüllen.
Das geschieht dann in die begehrten Honiggläser des Deutschen Imkerbundes mit dem grünen Gewährstreifen, Namensangabe und Kontroll-Nr. des Imkers mit der Aufschrift
"Echter Deutscher Honig"
Damit ist die Gewähr gegeben, daß man auch deutschen Honig
bekommt und gleichzeitig auch etwas für unsere Umwelt getan hat, denn
" Auslandsbienen bestäuben nicht unsere Natur" !
Guten Appetit
wünscht der Imker.
Bürgerreporter:in:Harry Clemens aus Breidenbach |
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