Anatomie der Honigbiene
Viele Menschen kennen die Honigbiene vom äußeren Bild her und oft entsteht schon panische, aber unbegründete Angst vor Stichen wenn auch nur das Wort "Biene" auftaucht oder gehört wird.
Heute ist die Zuchttechnik so weit fortgeschritten, daß nur noch "sanfte" und fleißige Honigbienen nachgezüchtet werden, die lediglich beim Drücken auf ihren Körper den Stachel zur Verteidigung "zücken".
Unsere Honigmacher sind in der Natur ein einzigartiges Wunderwerk und sicher sind auch einige der außerordentlichen Eigenschaften, die unsere Bienen besitzen, bei manchen bekannt, z.B. daß erfolgreich heimkehrende Spürbienen durch Schwänzel- oder Rundtanz auf den Waben ihren Stockgenossinnen mitteilen in welcher Himmelsrichtung und in welcher Entfernung die besuchte Trachtquelle liegt, ja sogar wie ergiebig sie ist.
Die Honigbienen gehören zu dem großen Stamm der auf unserer Erde millionenfach vorkommenden Insekten, zu den Hautflüglern.
Das äußere Erscheinungsbild der Bienen ist den meisten bekannt, sicher auch
der so kostbare und gesunde Honig der von den fleißigen Honigbienen erzeugt wird - aber auch das Innenleben bzw.die Anatomie dieser Insekten ist ein sehr interessantes Gebiet.
Viele der zur Anatomie des Menschen zugehörenden Bezeichnungen findet man hier wieder und einige sind sogar identisch.
Die Honigbiene besteht auch aus Kopf, Brustteil und Hinterleib, hat auch ein Herz, welches aus mehreren Herzklappen besteht, sich als Schlauch durch den ganzen Körper zieht und insgesamt aber ein offenes System darstellt.
Zur Fortbewegung in der Luft dienen der Biene 4 Flügel (2 Flügelpaare) und am Boden 6 Beine (3 Paare) von Vorder-, Mittel- und Hinterbeinen. An den Hinterbeinen befinden sich kleine Körbchen (Höschen) in welchen der Blütenstaub (Pollen) abgestreift und transportiert wird.
In der Brust (Thorax) befinden sich die Flügelmuskulatur der beiden Flügelpaare
und die Muskulatur für die drei Beinpaare.
Zum Sehen hat sie sogar 5 Augen, zwei seitlich am Kopf liegende große Facettenaugen die ein grob pixeliges Bild ergeben, nur Konturen erscheinen lassen und drei kleine Punktaugen mit denen Hell- und Dunkelwahrnehmungen
erfolgen.
Mit den 2 beweglichen, auch am Kopf sitzenden Gliederantennen können Erschütterungen und Gerüche wahrgenommen werden ( dem Imker gegenüber sehr empfindlich gegen Alkohol- und Schweißgeruch ! )
Statt 2 Lungen hat die Biene ein umfangreiches Tracheensystem im Körper verteilt, welches nach außen etliche offene Luftsäcke aufzeigt und so mit dem Luftsauerstoff direkt in Verbindung steht - ohne zu atmen !
Tracheen sind feine Röhren, die den Sauerstoff zu den Verbrauchsstellen transportieren.
Wussten Sie, daß die Biene auch einen Rüssel hat, einen Saugrüssel, der wie eine Röhre die Zunge umschließt, an deren Ende ein kleines Löffelchen sitzt, welches bei der Aufnahme von Flüssigkeiten behilflich ist ?
Bei manchen nektarbietenden Pflanzen ist gerade die Rüssellänge von wesentlicher Bedeutung z.B. bei Rotklee, der nicht von jeder Bienenrasse erfolgreich beflogen werden kann.
Eine weitere Besonderheit bei den Bienen gibt es beim Verdauungstrakt :
Zunächst befördert der Kropf den Nektar, Wasser oder Honigtau direkt in die Honigblase und dort befindet sich ein "Ventiltrichter", der nur Durchlass zum Magen (Verdauungstrakt) zulässt und niemals zurück.
Der Nektar war also nie im Magen der Biene - sondern nur in der Honigblase und wird von dort auch dann in die Wabenzellen eingelegt.
Der Hinterleib besteht aus 6 Segmenten und enthält fast alle Organe der Biene einschließlich der Wachsdrüsen und Giftdrüsen für den Abwehrstachel.
Dieser Beitrag möge allen Tierliebhaber einen Anreiz geben, sich mit der sicherlich sehr interessanten Anatomie der von ihnen betreuten Tiere zu befassen.
Gruß Harry
Interessant.