Ausflüge in Niedersachsen
Von Heinrich dem Löwen an die Braunschweiger Okercabana
Heinrich der Löwe ist wohl das bekannteste Kind der Stadt an der Oker. Und so treffen wir am Burgplatz auch auf die ersten Spuren des Herzogs, der Braunschweig zu seiner Residenzstadt machte und sich mit dem Braunschweiger Löwen ein beeindruckendes Denkmal setzte.
Das bronzene Standbild wurde 1166 als Zeichen der Macht vor der Burg Dankwarderode als erste monumentale Freifigur nördlich der Alpen aufgestellt und kann heute im Original in der ehemaligen Residenz Heinrichs besichtigt werden. Schon der Nachguss auf dem Burgplatz ist beeindruckend. Kopien des Burglöwen kennen wir bereits aus Goslar und Blankenburg am Harz. Vor der Kaiserpfalz erheben sich gleich zwei der Braunschweiger Löwen. Der Löwe vor dem Kleinen Schloss in Blankenburg ist längst Wahrzeichen der Stadt geworden. Hier lebten die Welfen, zu denen schon Heinrich der Löwe gehörte, Anfang des 20. Jahrhunderts. Sie ließen die Kopie im Terrassengarten des Schlosses aufstellen. Seit dem 17. Jahrhundert war Blankenburg übrigens Nebenresidenz der Herzoge zu Braunschweig Lüneburg. Doch wir folgen den Spuren der Welfen weiter in Brunswieck und genießen das Flair dieser wunderschönen Stadt voller Geschichte (n).
Rund um den Burgplatz
Am Braunschweiger Burgplatz zieht nicht nur der originalgetreue Nachbau der Residenz Dankwarderode unsere Blicke auf sich. Uns faszinieren die kunstvollen Schnitzereien am Huneborstelschen Haus und wir sind beeindruckt von den mächtigen Mauern des Braunschweiger Domes. Im Inneren des romanischen Bauwerks kann das Grabmal von Heinrich dem Löwen und seiner Frau Mathilde besichtigt werden. Faszinierende Bilder lassen sich am neugotischen Rathaus machen. Dort spiegelt sich die Fassade im Wasserspiel und schnell ist ein spannendes Fotomotiv gefunden. Eine interessante Fassade entdecken wir auch auf dem Weg zum Braunschweiger Schloss am Bohlweg, wo eine Bank zum Sparen auffordert. Betrachtet man nur ein paar Schritte weiter die Fassade des Schlosses, kann man kaum glauben, dass es sich bei dem Bau um eine kleine "Mogelpackung" handelt. Erst 2007 wurde das im Krieg zerstörte und in den 1960er Jahren abgetragene Schloss unter Verwendung von Originalteilen nach alten Plänen wieder aufgebaut. Vom Portikus des Schlosses schaut die größte Quadriga Europas auf die Stadt. Die Wagenlenkergruppe um Brunonia kann besichtigt werden und wird Ziel unseres nächsten Besuches der Stadt sein.
Moderne Architektur trifft auf historisches Viertel
Wir spazieren zum Magniviertel, wo das Happy RIZZI House des New Yorker Künstlers James Rizzi mit seiner bunten Fassade gute Laune versprüht. Hinter dem knalligen Haus steht die ehrwürdige St. Magni-Kirche, deren Vorgänger hier bereits 1031 geweiht wurde. Rund um die Kirche laden kleine Gassen zu einem Bummel ein und die Cafés im Viertel geben neue Kraft für die weitere Stadtbesichtigung. Unsere Tour führt uns in die Fußgängerzone an der Katzenstele vorbei zum Kohlmarkt. Rund um den Brunnen beeindrucken uns die historischen Fassaden verschiedener Baustile. In den Sommermonaten werden diese Fassaden durch eine Klang- und Lichtinstallation besonders in Szene gesetzt. Doch nicht nur wegen dieser Installation ist Braunschweig einen weiteren Besuch wert. Rund um den Altstadtmarkt gibt es viel zu entdecken. Und das nicht nur an Markttagen, wenn hier BWaren aus der Region angeboten werden. Die St. Martini-Kirche, das gotische Altstadtrathaus und das Gewandhaus verdienen mehr als einen schnellen Blick. Uns gefallen besonders die reich verzierte Fassade des Rathauses und sein Laubengang sowie die Schaufassade des Gewandhauses. Gleich hinter dem trubeligen Marktplatz und der der beeindruckenden St. Martini-Kirche aus dem 12. Jahrhundert versteckt sich eines der ältesten erhaltenen weltlichen Gebäude Braunschweigs auf einem Hinterhof am Eiermarkt. 1250 wurde die Jakob-Kemenate errichtet. Sie diente als Fluchtort vor Feuer und als Lagerraum und wurde im 18. Jahrhundert die erste Bank Deutschlands. Im Krieg stark zerstört wurde die unter Denkmalschutz stehende Kemenate 2006 restauriert. Mit einem modernen Gebäude verbunden wird sie heute für Kunstausstellungen genutzt. Per Zufall sind wir auf dieses Schmuckstück gestoßen, das ihr bei eurem Stadtrundgang ebenfalls besichtigen solltet.
Chillen an der Okercabana
Nach so viel Geschichte und Kultur wollen wir im Bürgerpark faulenzen. Ende des 19. Jahrhunderts angelegt ist der Park auch heute noch eines der beliebtesten Naherholungsziele der Stadt. Alter Baumbestand, Teiche und die Oker, die durch den Park fließt, lassen uns schnell vergessen, das wir uns eigentlich mitten in der Stadt befinden. Besonders idyllisch ist es am Portikusteich, wo Trauerweiden eine romantische Kulisse vor dem Säulenportikus aus dem Jahr 1896 bilden. Im Bürgerpark laden Liegewiesen im Sommer zum Sonnenbad oder zu Ballspielen ein und die Kleinsten haben auf dem Spielplatz ihren Spaß. Der wird auch an der Okercabana groß geschrieben. Feiner Sandstrand und ausgelassene Stimmung bringen einen Hauch Brasilien nach Braunschweig und wer möchte, kann von hier die Oker mit dem Floß oder Kanu erkunden. In den Liegestühlen erholen wir uns von einer spannenden Tour durch Braunschweig, die uns von Heinrich dem Löwen an die Okercabana geführt hat. Und während wir unser Getränk schlürfen träumen wir schon von der nächsten Tour nach Brunswieck.
Tipps:
Informiert euch vorab auf der Homepage der Stadt Braunschweig über die Sehenswürdigkeiten und ihre Öffnungszeiten oder lasst euch in der Touristinfo (Kleine Burg 14) von dem freundlichen Personal beraten. Dort erhaltet ihr ausführliches Info-Material und Souvenirs der Stadt der Welfen.
Quellen:
HB-Bild Atlas "Hannover - Braunschweiger Land"
Homepage der Stadt Braunschweig
Wikipedia
Bürgerreporter:in:Katja Woidtke aus Langenhagen |
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