Tag der offenen Seebrücke – reine Werbeveranstaltung für GET und Bürgermeister

Die Idee als solche war gut, die Ausführung in gewohnter Weise wieder einmal mehr als mangelhaft! Zudem scheint gegen Auflagen des LMBV bewusst verstoßen worden zu sein, unter denen die Veranstaltung hätte stattfinden dürfen. Ebenso wurde mehrfach in grober Weise gegen die Versammlungsstättenverordnung verstoßen, so dass das ständig vor Ort anwesende Ordnungsamt der Stadt Braunsbedra diese Veranstaltung hätte eigentlich abbrechen, bzw. einschreiten und Änderungen hätte anordnen müssen. Die städtische Behörde kam ihrer Doppeltrolle als Ordnungskraft für die Veranstaltung und als Ordnungsbehörde, deren Aufgabe die Überprüfung und Überwachung darstellt, nicht gerecht.

In der Bewerbung angekündigte Topp-Akts entpuppten sich als Flops, zu viel wurde versprochen und zu wenig tatsächlich davon umgesetzt. So wurde aus dem angekündigten Informationsstand der Stadt Braunsbedra zu den Baumaßnahmen mit Auskunft gebender Betreuung durch Bedienstete der Stadtverwaltung, nur ein Bauzaun mit zwei kleinen Bauzeichnungen.

Der groß angekündigte Abschluss der Veranstaltung mit der angekündigten Laser-Show wurde zu einer Blamage! Denn diese Lasershow entpuppte sich als eine an die Wand der Neumarkkirche projektierte Werbepräsentation der GET Bimmelbahn. Die daher einfach unter den extra wegen der erwarteten Lasershow zu hunderten gekommenen Gästen, einen riesen Unmut erzeugte. Die Kommentare gingen in die Richtung: für diese paar Minuten GET – Präsentation hätte man uns nicht hier her locken müssen!

Die Idee eines Shutleverkehrs vom Aussichtspunkt zum Seebrückenvorplatz war gut und man hat somit auf die sichtbaren Mängel bei den erfolgten Baustellenführungen reagiert.

Die Idee einen Park und Ride Service zum Veranstaltungsort einzurichten, um die Anwohner von Neumark zu schonen und die Zufahrten für Sicherheitskräfte zu sichern war richtig, nur die Umsetzung absolut mangelhaft!

Das einzige wirklich kleine Park & Ride Schild direkt vor dem Abzweig auf den 1. Parkplatz, wurde so weitestgehend gar nicht wahrgenommen, die Besucher fuhren wie gewohnt bis vor zum Aussichtspunktparkplatz. Ein Schild für den zweiten Parkplatz gab es erst gar nicht. Zudem hätte man den Parkplatz am Aussichtspunkt von vornherein von Fahrzeugen freihalten sollen, bzw. die Zufahrt zu Neumark überhaupt sperren sollen. Damit hätte man das zeitweise eingetretene Verkehrschaos und die enorme Belastung der Neumarker Bewohner unterbinden, zumindest enorm reduzieren können. Zumindest hätte man Einweiser an den Zufahrten zu den Park & Ride Parkplätzen einsetzen müssen, die die Gäste dazu aufgefordert hätten diesen Service auch zu nutzen!

Es ist sowieso zu überlegen, ob man an den Wochenenden, bis die neuen Hafenparkplätze fertig sind, nicht die Zufahrt am Ortseingang von Neumark absperrt und so die davor liegenden Parkplätze zur Nutzung anweist.

Ein Talk auf dem See, endlich ein Reden miteinander, hätte ein Bestandteil der Veranstaltung sein müssen, eigentlich ein ganz wichtiger! Mit diesem Talk hätte man die Bürger und Gäste direkt mit einbinden können, hätte endlich eine Möglichkeit gehabt um im Raum stehende Problematiken und Ideen zur Umsetzung des Tourismus gezielt ansprechen können. Damit eine große Chance einfach vertan!

Die Liveredakteure vom Geiseltaler-Veranstaltungsmagazin hätten sich gerne zu einer kostenlosen Foto-Erinnerungsaktion bereit erklärt, dass man von der GET für solch ein Erinnerungsfoto von der Seebrücke dafür 2,50 Euro verlangte, erinnerte stark an die Idee vom Herrn Bürgermeister und der GET, für die Baustellenführungen 2,50 Euro abzuverlangen.

Insgesamt gesehen war der 1. Tag der Seebrücke nichts anderes als eine große Werbeveranstaltung des Bürgermeisters der GET und der Familie Karge. Wobei man auch wiederum feststellenmuss, dass die Möglichkeiten als Werbeveranstaltung auch nicht entsprechend genutzt wurden. Es fehlt einfach an einer professionellen Veranstaltungs- und Umsetzungsstruktur. Daher jetzt sofort schon in die Planung des 2. Offenen Tages der Seebrücke eintreten und unbedingt alle Akteure mit ins Boot nehmen. Der Nächste offene Tag der Seebrücke ist sicherlich die Saisoneröffnung 2015 und diese sollte ein absolutes High light werden!

Eine umfassende Informationsveranstaltung mit allen Akteuren rund um den Tourismus, wäre zum Ende der diesjährigen Saison ein wirkliches Zeichen in eine gewollt effektive neue Saison 2015 zu bewerten gewesen. Diese Chance hat man vertan! Nur die GET bei der Veranstaltung mit ins Boot zu nehmen zeigt auf, das man bei der Stadt Braunsbedra noch nicht erkannt hat wie wichtig eine breite Einbindung von Akteuren im Bereich Tourismus für eine effektive Entwicklung der Region sich darstellt. Es sieht eher so aus als bevorzugt man bewusst eine Monopolisierung mit der GET.

Es stellt sich die Frage, warum nicht die Möglichkeit geschaffen wurde, dass sich ganz viele Gastronomiebetriebe und weitere Akteure rund um den Tourismus an dieser Veranstaltung hätten beteiligen und damit hätten aufzeigen können, was sie jetzt schon zu leisten vermögen. Denn sie werden alle, für eine erfolgreiche touristische Umsetzung benötigt! Auch die Ortsteile hätten aktiv mit einbezogen werden müssen, denn diese sind insgesamt die Stadt Braunsbedra. Vorhandene Ressourcen und Know-How nicht zu nutzen hat sich als ein schwerwiegender Fehler erwiesen!

Weitere Berichte zum „1. Tag der offenen Seebrücke“ findet der Interessierte hier.

Bürgerreporter:in:

Krohn Jürgen aus Braunsbedra

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